Oscar-Gewinnerin
China löscht offenbar Einträge übe Chloé Zhao aus dem Netz

China hat in den Online-Netzwerken offenbar Einträge über die in Peking geborene Regisseurin und frischgebackene Oscar-Gewinnerin Chloé Zhao gelöscht. Staatliche Medien berichten nicht über Auszeichnung der gebürtigen Pekingerin.
Publiziert: 26.04.2021 um 11:11 Uhr

Alle aktuellen Mitteilungen, die Zhaos Namen oder ihren preisgekrönten Film «Nomadland» enthielten, verschwanden am Montag auf ungeklärte Weise aus dem Onlinedienst Weibo. Auch in den staatlichen Medien fand sich kein Hinweis auf Zhaos Oscar-Gewinn.

Zhao war im März zunächst für ihren Erfolg bei den Golden Globes von den chinesischen Meiden gefeiert worden. Als Internetnutzer jedoch alte Interviews verbreiteten, in denen sie ihr Geburtsland anscheinend kritisierte, stoppten zahlreiche chinesische Kinos den geplanten Kinostart ihres Films.

Zahlreiche Nutzer feierten Zhao am Montagmorgen bei Weibo

In ihrer Oscar-Rede schien Zhao auf diese Schwierigkeiten anzuspielen: «Ich habe in letzter Zeit viel darüber nachgedacht, wie ich weitermache, wenn die Dinge schwierig werden», sagte sie. Sie zitierte auch eine Zeile aus einem chinesischen Gedicht: «Menschen sind bei Geburt grundsätzlich gut». Zahlreiche Nutzer feierten Zhao am Montagmorgen bei Weibo, bevor ihre Einträge aus dem Online-Netzwerk verschwanden.

Oscar-Gewinnerin Zhao: Mitteilungen zu Zhaos Namen oder ihren preisgekrönten Film «Nomadland» enthielten, verschwanden am Montag auf ungeklärte Weise aus dem Onlinedienst Weibo.
Foto: Chris Pizzello

Staatliche Medien berichten nicht über Zhaos Auszeichnung

Trotz der Bemühungen der mutmasslichen Zensoren war der Stolz auf die chinesische Regisseurin auf den Strassen Pekings am Montag deutlich zu spüren: «Es ist sehr selten, dass ein Chinese einen Oscar bekommt», sagte die Ingenieurin Yan Ying der Nachrichtenagentur AFP. «Ich denke, dass chinesische Filme immer besser werden und sie ein gutes Vorbild für chinesische Regisseureist», sagte die 38-jährige Anwaltsgehilfin Yuan Min.

Zhao wurde als erst zweite Frau und als erste nicht-weisse Regisseurin mit dem Regie-Oscar ausgezeichnet. Ihr Roadmovie «Nomadland» war der grosse Sieger bei der diesjährigen Verleihung in Los Angeles: Das Sozialdrama über Arbeitsnomaden in den USA gewann auch den Oscar als bester Film. Ausgezeichnet wurde zudem die Hauptdarstellerin Frances McDormand. (AFP)

Die Gewinner der 93. Oscar-Verleihung

Bester Film: «Nomadland» von Chloé Zhao

Regie: Chloé Zhao für «Nomadland»

Hauptdarsteller: Anthony Hopkins für «The Father»

Hauptdarstellerin: Frances McDormand für «Nomadland»

Nebendarstellerin: Yuh-Jung Youn für «Minari»

Nebendarsteller: Daniel Kaluuya in «Judas and the Black Messiah»

Internationaler Film: «Der Rausch» von Thomas Vinterberg

Kamera: Erik Messerschmidt für «Mank»

Original-Drehbuch: Emerald Fennell für «Promising Young Woman»

Adaptiertes Drehbuch: Christopher Hampton und Florian Zeller für «The Father»

Schnitt: Mikkel E.G. Nielsen für «Sound of Metal»

Filmmusik: Trent Reznor, Atticus Ross und Jon Batiste für «Soul»

Filmsong: H.E.R. (Gabriella Wilson, Dernst Emile II, Tiara Thomas) für «Fight For You» (Judas and the Black Messiah)

Produktionsdesign: Donald Graham Burt und Jan Pascale für «Mank»

Ton: Nicolas Becker, Jaime Baksht, Michelle Couttolenc, Carlos Cortés und Phillip Bladh für «Sound of Metal»

Visuelle Effekte: Andrew Jackson, David Lee, Andrew Lockley und Scott Fisher für «Tenet»

Animationsfilm: «Soul» von Pete Docter und Dana Murray

Animations-Kurzfilm: «If Anything Happens I Love You» von Will McCormack und Michael Govier

Dokumentarfilm: «My Octopus Teacher» von Pippa Ehrlich, James Reed und Craig Foster

Dokumentar-Kurzfilm: «Colette» von Anthony Giacchino und Alice Doyard

Make-up/Frisur: Sergio Lopez-Rivera, Mia Neal und Jamika Wilson für «Ma Rainey's Black Bottom»

Kostümdesign: Ann Roth für «Ma Rainey's Black Bottom»

Kurzfilm: «Two Distant Strangers» von Travon Free und Martin Desmond Roe

(SDA)

Bester Film: «Nomadland» von Chloé Zhao

Regie: Chloé Zhao für «Nomadland»

Hauptdarsteller: Anthony Hopkins für «The Father»

Hauptdarstellerin: Frances McDormand für «Nomadland»

Nebendarstellerin: Yuh-Jung Youn für «Minari»

Nebendarsteller: Daniel Kaluuya in «Judas and the Black Messiah»

Internationaler Film: «Der Rausch» von Thomas Vinterberg

Kamera: Erik Messerschmidt für «Mank»

Original-Drehbuch: Emerald Fennell für «Promising Young Woman»

Adaptiertes Drehbuch: Christopher Hampton und Florian Zeller für «The Father»

Schnitt: Mikkel E.G. Nielsen für «Sound of Metal»

Filmmusik: Trent Reznor, Atticus Ross und Jon Batiste für «Soul»

Filmsong: H.E.R. (Gabriella Wilson, Dernst Emile II, Tiara Thomas) für «Fight For You» (Judas and the Black Messiah)

Produktionsdesign: Donald Graham Burt und Jan Pascale für «Mank»

Ton: Nicolas Becker, Jaime Baksht, Michelle Couttolenc, Carlos Cortés und Phillip Bladh für «Sound of Metal»

Visuelle Effekte: Andrew Jackson, David Lee, Andrew Lockley und Scott Fisher für «Tenet»

Animationsfilm: «Soul» von Pete Docter und Dana Murray

Animations-Kurzfilm: «If Anything Happens I Love You» von Will McCormack und Michael Govier

Dokumentarfilm: «My Octopus Teacher» von Pippa Ehrlich, James Reed und Craig Foster

Dokumentar-Kurzfilm: «Colette» von Anthony Giacchino und Alice Doyard

Make-up/Frisur: Sergio Lopez-Rivera, Mia Neal und Jamika Wilson für «Ma Rainey's Black Bottom»

Kostümdesign: Ann Roth für «Ma Rainey's Black Bottom»

Kurzfilm: «Two Distant Strangers» von Travon Free und Martin Desmond Roe

(SDA)

Mehr
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?