Im Kino: «Next Goal Wins»
Michael Fassbender soll Amerikansich-Samoa zum Sieg helfen

Im neuen Film «Next Goal Wins» spielt Michael Fassbender den Fussball-Coach, der Amerikanisch-Samoa zu einem Goal verhelfen soll. Warum der Deutsch-Ire die Rolle in der Komödie über die Inselbewohner reizte und was er selbst mit Fussball am Hut hat.
Publiziert: 16.01.2024 um 20:17 Uhr
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Aktualisiert: 17.01.2024 um 11:51 Uhr
Patricia Danaher

Mit der Fussball-Nationalmannschaft von Amerikanisch-Samoa kommt in puncto Verlieren keiner mit. Die Inselkicker halten einen einsamen Negativrekord: 2001 endete das WM-Qualifikationsspiel gegen Australien mit 0 zu 31. Immerhin setzt Hollywood dem Team von Samoa jetzt ein filmisches Denkmal. In der Komödie «Next Goal Wins» (läuft zurzeit im Kino) spielt der deutsch-irische Schaupsieler Michael Fassbender (46) den Holländer Thomas Rongen, der als neuer Trainer der Samoer mit einem einzigen Ziel angeheuert wird: Er soll die Mannschaft dazu bringen, zum ersten Mal ein Tor zu erzielen.

Michael Fassbender, was hat Sie an der Rolle des Fussball-Coachs gereizt?
Ich brauchte Geld (lacht). Ehrlich, ich hatte die Doku über das Team gesehen und bin ein Riesenfan von Storys über echte Underdogs. Als ich dann das Drehbuch bekam, fand ich es superwitzig und auch sehr bewegend.

Haben Sie früher selbst Fussball gespielt?
Ja ganz früher in meiner Kindheit in Irland.

In der Komödie «Next Goal Wins» spielt Michael Fassbender den Fussball-Coach von von Amerikansich-Samoa.
Foto: imago/Landmark Media
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Welche Position?
Meine Position war die meiste Zeit die Bank. Ich war nicht gut genug. 

Wie haben Sie sich auf die Rolle als Coach vorbereitet? Haben Sie Fussballtaktik gepaukt?
Nicht wirklich. Ich habe mir nur Ausschnitte von Fussballtrainern angeschaut, wie sie an den Seitenlinien ausgeflippt sind. Das war alles, was ich zur Vorbereitung brauchte (lacht). 

Haben Sie ein Lieblingsteam?
Ja, seitdem mir mein Cousin einen Schal und Mütze in Vereinsfarben geschenkt hat, unterstütze ich den FC Liverpool. Und ich habe schon immer die Spiele genauso sehr genossen wie die Interviews mit den Trainern hinterher. Und Jürgen Klopp ist mein absoluter Lieblingstrainer. Seine Sprüche über die Jahre waren klasse, und auch, mit wie viel Respekt er seine Spieler behandelt.

Wie würden Sie Ihren Filmcharakter Thomas Rongen als Typ und Trainer beschreiben?
Als ein Mann der alten Schule, ein harter Knochen. Er war in den späten 70er und 80ern ein Spieler, als der Profi-Fussball noch anders war als heute. Damals haben die Spieler in der Kabine ein Bier getrunken und sind dann wieder aufs Feld. Es hatte nicht dieselbe Struktur, dieselbe Wissenschaft dahinter. Es ging noch nicht um so immens viel Geld wie heute. 

Rongen kommt als Mann von Welt auf dieses kleine Eiland und wird mit einer Insel-Kultur konfrontiert, die er anfangs nicht respektiert. Er sieht sich selbst als Retter der Insulaner…
…der am Ende von den Insulanern gerettet wird. Und ja, er hat diese besserwisserische Ader, weil er schon überall auf der Welt war und glaubt, die Einwohner bekehren zu müssen. Ein wenig kenn ich das auch von mir.

Wieso, wen sollten Sie denn missionieren?
Ich bin in einer sehr kleinen irischen Stadt aufgewachsen. Und nachdem ich dann ein paar Jahre in London gelebt habe und zurück in meinen Heimatort kam, fühlte sich alles so langsam an. Ich weiss noch, wie ich in einen Laden ging und mir eine Zeitung kaufen wollte… machen das Leute heute noch? Auf jeden Fall hat mich der Ladenbesitzer erst einmal in eine Konversation verwickelt, ehe er mir die Zeitung gegeben hat. Er hatte die Ruhe weg und wollte von mir wissen, warum ich so in Eile zu sein scheine. Meine Grossstadt-Hektik kam durch.

Als Rongen ist ein cholerischer Typ, der viel rumflucht. Gibt es etwas, was sie in die Luft gehen lässt?
Wenn ich am Flughafen ewig auf meinen Mietwagen warten muss. Ich frage mich, warum ich nicht direkt zum Parkhaus gehen, das Auto mit dem Handy öffnen und wegfahren kann. Das muss doch möglich sein!

«Next Goal Wins» ist ihre erste Komödie...
...meine zweite nach «Kung Fury II» letztes Jahr. Ich bin gerade total in meiner Comedy-Schiene, mein komisches Talent kommt voll zur Geltung (lacht). 

Was mögen Sie an dem Genre?
Dass man mit Comedy Menschen entwaffnen kann und Tiefe durch Humor noch besser herausbringen kann. 

Sind Sie ein Wettbewerbstyp und können Sie gut verlieren?
Also ich bevorzuge es, zu gewinnen – weil sich das besser anfühlt, als zu verlieren. Und ich mag bei einigen Sachen schon den Wettbewerb, kommt drauf an, was. Autorennen ist meine grosse Leidenschaft, weil ich schon immer gerne schnell gefahren bin. Da bin ich absoluter Wettbewerbsmensch. Beim Stricken kann ich auch gerne mal den Kürzeren ziehen (grinst).

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