Ex klagt wegen Hitler-Gerüchten
Die verlorene Ehre der Romy Schneider

Am 24. Februar geht der Prozess zwischen Romy Schneiders Ex-Mann Daniel Biasini und Alice Schwarzers französischem Buchverlag in eine zweite Runde. Unter anderem geht es um eine Passage, in der ein mögliches Verhältnis zwischen Romys Mutter und Adolf Hitler Thema ist.
Publiziert: 04.02.2021 um 06:33 Uhr
Jean-Claude Galli

Auch knapp 40 Jahre nach ihrem Tod sorgt Romy Schneider (1938–1982) immer wieder für Schlagzeilen. Besonders viel Stoff wirft aktuell ein Buch von Publizistin Alice Schwarzer (78) von 2018 ab, in welchem Schneiders umstrittene Interview-Aussage von 1976, ihre Mutter Magda (1909–1996) habe ein Verhältnis mit Adolf Hitler (1889–1945) gehabt, thematisiert wird.

Nun meldet sich Schneiders Ex-Mann Daniel Biasini (72) zu Wort. Er ging nach Erscheinen der französischen Ausgabe in Paris gegen den Verlag vor Gericht. Erstinstanzlich unterlag er, legte jedoch Berufung ein. Am 24. Februar kommt es zu einem neuen Prozess. Nebst angeblich unwahren Ehe-Details – er habe Schneider betrogen, finanziell ausgenützt und sei für eine Fehlgeburt verantwortlich – belastet ihn offenbar auch die Geschichte mit Hitler und Romys Mutter. In der «Bild»-Zeitung sagt Biasini: «Romy hat niemals gesagt, dass ihre Mutter mit Hitler geschlafen hat. Weil es zu hundert Prozent falsch ist. Magda hat Hitler auch nie auf dem Berghof getroffen. Sie war dort mal zum Tee eingeladen, mit Eva Braun. Ohne Hitler.»

Wie gut kannten sich Magda Schneider und Adolf Hitler?

Biasinis Aussagen sind mit Vorsicht zu geniessen – mindestens einmal hat Magda Schneider Hitler sehr wohl getroffen. Davon existiert eine undatierte Aufnahme, entstanden auf dem Führer-Privatwohnsitz Berghof bei Berchtesgaden (D). Biasini beirrt das nicht: «Magda war nicht parteinah. Ich habe selbst mit ihr über die Hitler-Zeit gesprochen, weil ich mich für dieses Kapitel Deutschlands interessierte.»

Der Bildbeweis: Romys Mutter Magda Schneider (mit Hut und Tasche) zu Besuch bei NS-Diktator Adolf Hitler auf dem Obersalzberg (Aufnahme undatiert).
Foto: zVg
1/7

Schwarzers Angaben im Buch hält er für Kalkül. «Sie hat diese Lügen verbreitet, um ihr Buch zu verkaufen. Und Romy als Idiotin hingestellt, als naives Dummchen. Das ist unfassbar.»

Biasini war Romy Schneiders Sekretär und zwischen 1975 und 1981 mit ihr verheiratet. Der Ehe entstammt Tochter Sarah Biasini (43). Biasinis Karriere als Schriftsteller verlief bemerkenswert erfolglos.


Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?