Deutscher Filmpreis Lola
«Heidi» ist die Beste!

Der Schweizer Film «Heidi» hat beim Deutschen Filmpreis in Berlin am Freitagabend die Lola für den besten Kinderfilm erhalten. Der Schweizer Dokumentarfilm «Above and Below» heimste gleich zwei Lolas ein.
Publiziert: 27.05.2016 um 21:58 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:15 Uhr

Grosse Ehre fürs Schweizer «Heidi» im grossen Kanton: Alain Gsponers (40) Neuverfilmung des Klassikers mit Anuk Steffen (10, Bild) in der Hauptrolle gewann gestern in Berlin den Deutschen Filmpreis für den besten Kinderfilm. Die Jury lobte Auf­nahmen und Besetzung.

Der Film «Heidi»beruht auf dem Romanklassiker von Johanna Spyri. Der Zürcher Regisseur Alain Gsponer lässt in seiner Neuverfilmung die Erfolgsstory praktisch unangetastet und verhilft dem mehrfach verfilmten Klassiker stattdessen mit beeindruckenden Aufnahmen und einer grossartigen Besetzung zu neuer Sogwirkung. Einziger Konkurrent in der Kinderfilm-Sparte war für «Heidi» bei der Verleihung des 66. Deutschen Filmpreises in Berlin «Rico, Oskar und das Herzgebreche» von Philipp Budweg und Rober Marciniak.

Stolz hält Anuk Steffen ihre Lola in der Hand.
Foto: Zodiac Pictures
Stolz hält Anuk Steffen ihre Lola in der Hand.
Foto: Zodiac Pictures
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Zwei Lolas für «Above and Below»

Noch ein Schweizer Film räumte ab: «Above and Below» von Nicolas Steiner (31). Der Dokumentarfilm über Aussteiger in den USA heimste gleich zwei Lolas ein, wie der Filmpreis genannt wird. Der Dokumentarfilm porträtiert Aussteiger, Aussenseiter und Überlebenskünstler in unwirtlichen Gegenden der USA. Der Film hat schon an mehreren Festivals Preise gewann. Im Dokfilm-Wettbewerb in Berlin gab es zwei weitere Konkurrenten: «Democracy» und «Was heisst hier Ende?».

Und diese Filme haben auch noch gewonnen:

Der auf Tatsachen beruhende Politthriller «Der Staat gegen Fritz Bauer» gewann die goldene Lola für den besten deutschen Spielfilm.

Die Silberne Lola ging an Thomas Stubers einfühlsames Drama «Herbert». Hauptdarsteller Peter Kurth nahm für seine Rolle des an ALS erkrankten Ex-Boxers Herbert die Trophäe als bester Hauptdarsteller entgegen.

Die Bronze-Lola holte das junge Team des in der Jugendpsychiatrie spielenden Dramas «4 Könige» um Regisseurin Theresa von Eltz. Tom Tykwers Romanverfilmung «Ein Hologramm für den König» mit Tom Hanks in der Hauptrolle bekam nur zwei Preise in Nebenkategorien.

Einen doppelten Triumph feierte die 42-jährige Schauspielerin Laura Tonke. Sie holte sowohl den Preis als beste Hauptdarstellerin für «Hedi Schneider steckt fest» als auch die Auszeichnung als beste Nebendarstellerin für «Mängelexemplar». «Besonders schwierig ist es, hier jetzt nicht zu weinen!», meinte sie vor Freude überwältigt.

Milan Peschel in Nazi-Uniform

In der Gala gab es ungewohnt viele politische Töne. Das sich verschärfende politische Klima in Deutschland treibt die Filmemacher um. «Ausländer- und islamfeindliches Gedankengut ist mittlerweile Parteiprogramm geworden», sagte Filmakademie-Präsidentin Iris Berben. «Aber wir dürfen als Künstler nicht verstummen, wir müssen handeln.»

Diane Kruger stahl den anderen Damen die Show.
Foto: imago/Future Image

Schauspieler Milan Peschel («Halt auf freier Strecke») schälte sich auf offener Bühne aus einer Nazi-Uniform - mit 2,5 Millionen Zuschauern gehörte die Hitler-Satire «Er ist wieder da» zu den Gewinnern an der Kinokasse. In weisser Unterwäsche und Socken gab Peschel dann die Gewinner für das beste Kostümbild bekannt.

Unaufgeregter roter Teppich

Modisch unaufgeregt war der rote Teppich. Heike Makatsch (44) kam im burschikosen Dress, Yvonne Catterfeld (36) im hochgeschlossenen Kleid. Einzig Diane Kruger (39) wagte ein schönes Dekolleté. (sda/lcb)

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