Alle reden von Hollywood. «Dabei gibt es Märkte, die genauso wichtig sind», sagt Philippe Reinhardt (36). Zum Beispiel: Russland. «Und dort bin ich ein Superstar!»
Laut einer neuen Umfrage des «OK!»-Magazins gehört Reinhardt in Russland zu den zehn bekanntesten ausländischen Kinostars – er steht in einer Reihe mit Brad Pitt (54) und Tom Cruise (55). «Es ist wirklich verrückt, was abgeht», sagt der Zürcher. «Ich kann in kein Flugzeug mehr steigen, ohne dass ich Selfies machen und Autogramme verteilen muss.»
Glück, harte Arbeit und Durchhaltevermögen
Doch wie kommt ein Schweizer Schauspieler zu einer solchen Karriere in Putins Reich? «Mit viel Glück, harter Arbeit und noch mehr Durchhaltevermögen», antwortet Reinhardt. «Und mit mühsamem Russischpauken!»
Seit zehn Jahren lebt Reinhardt in Berlin. Er drehte deutsche TV-Krimis («SOKO 5113», «Alarm für Cobra») und hatte einen kleineren Auftritt im Kino-Hit «1 1/2 Ritter» (2008) von Til Schweiger (54).
2012 erhielt er eine Anfrage aus Moskau: ob er für eine Nebenrolle im Historien-Epos «Stalingrad» zur Verfügung stehen würde. «Ich sagte sofort zu, da ich nichts anderes in Aussicht hatte», erinnert er sich. Prompt wurde «Stalingrad» zum Blockbuster. Reinhardt bekam ein zweites Angebot, diesmal eine Hauptrolle in der Komödie «The Groom». Und damit ging es erst richtig ab! Mit drei Millionen Kinobesuchern und 20 Millionen TV-Zuschauern war der Film 2016 die meistgesehene Komödie Russlands.
Träumt von Hollywood
Mittlerweile spricht Reinhardt ziemlich gut Russisch. Und ist deshalb auch im russischen TV ein gern gesehener Gast. Soeben hat er den Vertrag für die Fortsetzung von «The Groom» unterschrieben. Die Dreharbeiten beginnen im Herbst.
Noch vorher kommt das russische KZ-Drama «Sobibor» ins Kino. Darin spielt Reinhardt an der Seite von Christopher Lambert (61, «Highlander»). Der Film wird auch in den USA veröffentlicht. «Das freut mich besonders», sagt der Schweizer.
Denn den Traum, auch in Hollywood durchzustarten, hat er noch nicht aufgegeben. «Es wäre genial, falls es klappen würde», so Reinhardt. «Aber wenn nicht, ist es auch keine Tragödie.» Das Gefühl, berühmt zu sein, kenne er ja nun, ergänzt er lachend. «Was die Euphorie betrifft, sind die russischen Fans sowieso die verrücktesten.»