Jason Brügger und Patrick von Castelberg räumen in der Show «Das Supertalent» ab
Die Deutschen lieben uns, weil wir so normal sind

Die Klischees, die uns Deutsche anheften, helfen uns, auf den Showbühnen ganz vorne mit dabei zu sein.
Publiziert: 12.11.2017 um 23:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:00 Uhr
Flavia Schlittler

Erneut sind zwei Schweizer ganz vorne mit dabei. Samstagnacht bekam Luftakrobat Jason Brügger (24) in der RTL-Show «Das Supertalent» Standing Ovations vom Publikum und dreimal ein «Ja» von der Jury. Natürlich und bescheiden stellte er sich der Jury um Dieter Bohlen (63), erzählte von seiner Höhenangst und dass er Hörgeräte tragen muss. «Ich war vor meinem Auftritt sehr nervös. Habe vor allem gehofft, dass Dieter keinen schlechten Tag hat. Doch als es endlich losging, war ich voller Freude und spürte Adrenalin pur», sagt er zu BLICK. Was der Baselbieter in luftiger Höhe zeigte, war höchste Präzision und sorgte für Wow-Effekte.

In derselben Show überzeugte auch der Imitationssänger Patrick von Castelberg (44) aus Niederbipp BE. «Ich weiss nicht, ob ich das als seriösen Gesang bewerten soll, ich finds aber sehr witzig», so das Urteil von Jurorin Nazan Eckes (41). Auch für ihn gabs ein dreimaliges Ja der Jury.

4,75 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 15,7 Prozent) sahen die Sendung und staunten ob der beiden Schweizer.

2012 gewann Sonnyboy Luca Hänni «DSDS», vor einem Monat die RTl-Show «Dance Dance Dance».
Foto: RTL
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Wir lieben Schokolade und haben Kühe im Garten

Die Liste der Schweizer Kandidaten und Kandidatinnen, die bei deutschen TV-Shows punkten, weiterkommen und siegen, wird immer grösser. Dabei helfen ihnen auch all die Klischees, die Deutsche uns anheften. Für sie sind wir alle reich, lieben Schokolade und Käse, leben in den Bergen, haben Kühe im Garten und tragen ein Sackmesser mit uns herum. Weiter zählen gemäss ihnen zu unseren Primärtugenden Pünktlichkeit, Ordnung und Zuverlässigkeit. Unsere Sprache wird als herziger Dialekt wahrgenommen, unser Auftreten als bescheiden, brav und höflich, also ganz normal.

Normalität und Können

Wenn wir dann noch durch Talent und Exaktheit glänzen, wie vor zwei Wochen der Aargauer Lucas Fischer (27), der ebenfalls im «Supertalent» als erster Schweizer mit dem Goldenen Buzzer direkt ins Finale am 16. Dezember geschickt wurde, dann sind Siege greifbar nahe. Es schämt sich auch niemand unserer Protagonisten, zuzugeben, wie schwer ihm eine Aufgabe fällt. So erzählte Popstar Luca Hänni (23) nach seinem Sieg bei der RTL-Show «Dance Dance Dance» letzten Monat unverblümt: «Noch vor vier Monaten habe ich getanzt wie ein Brett.»

Diese bescheidene Ehrlichkeit kommt in Deutschland an. Der Privatsender RTL setzt auf unser Erfolgsrezept von Normalität und Können. So meint die RTL-Medienverantwortliche Anke Eickmeyer: «Es scheint, dass in dem kleinen Land Schweiz sehr viele Talente schlummern. Und wir sind sehr froh, dass diese ihren Weg in unsere Shows finden und so bereichern.»

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