Kanye West (44) will Aufmerksamkeit für sein neues Album «Donda»! Bereits zum dritten Mal hat der Rapper das Werk mit grossem Aufwand vorgestellt – ohne es danach zu veröffentlichen. Dieses Mal hielt er die «Listening Party» – also einen Event, bei dem das Album lediglich vorgespielt wird – in dem Soldier-Field-Stadion in Chicago ab. Wie verbunden West mit seiner Heimatstadt immer noch ist, zeigte auch das Bühnendekor. Der Rapper liess das Haus, in dem er aufgewachsen ist, komplett nachbauen.
Auf den Stufen des Hauses zeigte sich während der Show aber dann nicht nur West selbst. Der Rapper hatte zwei äusserst kontroverse Gäste dabei: Marilyn Manson (52) und DaBaby (29). Besonders Mansons Anwesenheit sorgte selbst bei eingefleischten West-Fans für Stirnrunzeln. Denn der Schock-Rocker war in letzter Zeit nicht mit seiner Musik in den Schlagzeilen, sondern mit schweren Vorwürfen gegen ihn. Mehrere Frauen, darunter etwa seine Ex-Freundin Evan Rachel Wood (33) oder die «Game of Thrones»-Schauspielerin Esmé Bianco (39), werfen Manson vor, sie sexuell missbraucht und psychisch manipuliert zu haben. Bianco legte sogar eine Zivilklage gegen Manson ein – unter anderem wegen Vergewaltigung.
Erster öffentlicher Auftritt von Manson
Die Anschuldigungen und der darauf folgende Shitstorm hatten Folgen: Manson wurde von seiner Plattenfirma fallen gelassen, als Schauspieler wurde er aus bereits abgedrehten Produktionen rausgeschnitten. Der Schock-Rocker wurde danach nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen – bis jetzt. Während West an der Listening Party seine neuen Lieder abspielte, stand Manson im Stadion verloren auf den Stufen von Wests nachgebautem Haus seiner Kindheit.
Besonders bizarr: West betont in seiner Musik immer wieder seinen christlichen Glauben. Auch auf seinem neuen Album finden sich Zeilen wie: «Ihr braucht alle Gott.» Auf seinem ehemaligen Zuhause stand während des Events gar ein grosses Kreuz. Manson hingegen nennt sich selbst den «Antichrist Superstar» und verbrannte schon Bibeln auf der Bühne. Was die Musiker aber gemeinsamen haben, wie auch dieser Auftritt zeigt: Beide lieben die Kontroverse.
Homophobe Aussagen
Die Anwesenheit von DaBaby machte etwas mehr Sinn. Schliesslich ist der Rapper auch auf dem Album vertreten. Dennoch sorgte der Auftritt für Aufsehen. Denn DaBaby steht zurzeit in der Kritik, weil er sich während einer Festival-Performance homophob äusserte. Entschuldigen wollte sich der Rapper zunächst nicht, entschied sich dann doch dazu, löschte aber die Entschuldigung dann wieder. Seine Kritiker nannte er nach den schwulenfeindlichen Äusserungen «weinende Babys».
Der Abend war für viele Fans von Kanye West aber nicht nur wegen der Gästeauswahl enttäuschend. Denn trotz vieler Versprechungen erschien «Donda» im Anschluss einmal mehr nicht. Zuvor hatte sich West schon in der Mercedes-Benz-Arena in Atlanta in einen Zellen-artigen Raum eingesperrt, um während einem Livestream das Album fertig zu stellen. Passiert ist das aber scheinbar bis jetzt nicht. (klm)