Peter Nygard soll Minderjährige vergewaltigt haben
Weiterer Millionärs-Freund von Prinz Andrew in Missbrauchsskandal verwickelt

Prinz Andrews Freundschaft zu Jeffrey Epstein stürzte den Palast in eine Krise. Jetzt ermitteln die US-Behörden gegen einen weiteren Freund des Royals: Der Millionär Peter Nygard soll einen Sexhandel-Ring betrieben und minderjährige Mädchen vergewaltigt haben.
Publiziert: 15.02.2020 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2020 um 18:27 Uhr

Prinz Andrew (59) gerät weiter in Bedrängnis. Der Royal, der jahrelang mit dem verurteilten Sexualstraftäter und US-Financier Jeffrey Epstein (1953–2019) befreundet war, hegte offenbar auch Kontakt zu einem weiteren Millionär, der einen Sexhandel-Ring betrieben haben soll.

Wie die «Daily Mail» berichtet, wird Prinz Andrews Kumpel Peter Nygard (77) vorgeworfen, mehrere Minderjährige vergewaltigt zu haben. Der finnisch-kanadische Millionär habe Teenager, die teilweise erst 14 Jahre alt waren, in seine Luxus-Villa auf den Bahamas gelockt und sie dort missbraucht. Prinz Andrew besuchte Nygard, der ein Mode-Imperium besitzt, im Jahr 2000 auf dessen Anwesen.

Der britischen Zeitung liegen gemeinsame Fotos der beiden Männer vor. Prinz Andrew wurde bei seinem Besuch von seiner Ex-Frau Sarah «Fergie» Ferguson (60) und den gemeinsamen Töchtern Prinzessin Beatrice (31) und Prinzessin Eugenie (29) begleitet.

Neuer Ärger für Prinz Andrew. Behörden ermitteln gegen einen weiteren Freund des Royals.
Foto: keystone
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Teenager wurden mit Drogen und Alkohol betäubt

Laut Gerichtsakten hat Nygard in seiner Mega-Villa nahe Nassau «Verwöhn-Partys» mit minderjährigen Mädchen abgehalten, die er in Shoppingzentren und auf Mode-Events kennenlernte. Der Kanadier und seine Angestellten hätten die Jugendlichen mit dem Versprechen gelockt, Models zu werden, und hätten sie mit Alkohol, Drogen oder K.-o.-Tropfen betäubt, ehe Nygard die Mädchen vergewaltigte. Drei der Opfer sollen zum Tatzeitpunkt 14-jährig gewesen sein. Insgesamt zehn Frauen, die heute zwischen 18 und 36 Jahre alt sind, erhoben in New York nun eine Sammelklage gegen Nygard.

Millionär lockte Minderjährige mit Versprechen einer Modelkarriere

Der Unternehmer habe sein Vermögen und seinen Status laut Anklageschrift systematisch dazu genutzt, minderjährige Mädchen anzulocken, um ein weltweites Harem zu gründen. Den Teenagern seien Modelkarrieren und Bargeld versprochen worden, ehe sie «angegriffen, ausgenutzt und vergewaltigt» wurden. Nygard habe seinen Opfer teilweise Geld gegeben, nachdem er sich an ihnen vergangen hatte.

Gemäss Anwälten hat Nygard, dessen Vermögen auf 884 Millionen Franken geschätzt wird, jahrzehntelang Sexhandel betrieben: Mit seinem Privat-Jet soll er seine Opfer auf Reisen nach England, Italien, China und nach Deutschland mitgenommen und sie dabei wie «persönliche Bedienstete» behandelt haben. Auch Epstein soll seine Opfer mit seinem Privatjet, dem Lolita-Express, aus der ganzen Welt eingeflogen haben.

Nygard soll eine Datenbank von 7500 potentiellen Opfern geführt haben

Der Sexhandel-Ring des kanadischen Multi-Millionärs könnte grössere Kreise ziehen: Nygard soll eine Datenbank von 7500 potentiellen Opfern geführt haben. Nygard habe seine Taten laut Anklageschrift verschleiert, indem er sich das Schweigen der Polizei auf den Bahamas kaufte und die Behörden mit Tausenden von Dollars bestach. Sein Anwalt wies die Anschuldigungen als «völlig falsch und unbegründet» zurück.

Wie Epstein bewegte sich auch Nygard in Hollywood-Kreisen. Er unterhielt in seinem Luxus-Resort auf dem Bahamas, der Nygard Cay, angeblich bereits Stars wie Michael Jackson (1958–2009) und Lenny Kravitz (55) und war mit Party-Girl und Model Anna Nicole Smith (1967–2007) zusammen.

Jeffrey Epsteins Opfer Virginia Roberts Giuffre (36) behauptet, als 17-Jährige zum Sex mit Prinz Andrew gezwungen worden zu sein. Der zweitälteste Sohn von Königin Elisabeth II. (93) hatte zugesichert, «jeder Strafverfolgungsbehörde bei ihren Ermittlungen zu helfen». Der US-Anwalt Geoff Berman (60) teilte Ende Januar allerdings an einer Pressekonferenz mit, dass Prinz Andrew nicht mit dem FBI kooperieren wolle.

In seinem TV-Interview mit der BBC hatte Prinz Andrew im November abgestritten, Virginia Roberts Giuffre jemals getroffen zu haben. Dies, obwohl es gemeinsame Bilder der beiden gibt. Kurz nach dem desaströsen Interview trat Andrew von seinen königlichen Ämtern zurück. (kad)

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