Peter Fonda (†79) kommt nie mehr nach Zürich
Sein letzter Ritt ging zu Ende

Seine Liebe zu Zürich fing früh an: Filmstar Peter Fonda hatte in jungen Jahren Emilie Lieberherr als Kindermädchen, später war er mehrmals am Zurich Film Festival. Auch im September wurde er in der Limmatstadt erwartet – der Tod ist ihm zuvorgekommen.
Publiziert: 18.08.2019 um 00:05 Uhr
Katja Richard

Sein nächster Ritt sollte ihn noch einmal nach Zürich führen, jetzt ist Peter Fonda 79-jährig überraschend verstorben. Am Freitag schloss der «Easy Rider»-Star nach einer Krebserkrankung für immer die Augen. Betroffen von dem Verlust zeigt man sich besonders beim Zurich Film Festival: «Peter Fonda war für uns nicht nur ein Gast, sondern ein Freund.»

Denn zum 50. Geburtstag seines Kultstreifens «Easy Rider» wollte Fonda erneut ans Festival in die Limmatstadt kommen, die Reise war geplant. Bereits das 40-Jahr-Jubiläum des Films hatte Fonda am ZFF gefeiert, bei einer Spazierfahrt mit seiner Harley rund um den Zürichsee sammelte er 2009 Geld für Ärzte ohne Grenzen. Im Jahr 2008 präsidierte er die Jury am Zürcher Filmfestival. «Er hat an uns geglaubt und kam immer wieder gerne nach Zürich», so Nadja Schildknecht (46) und Karl Spoerri (46), die das Festival dieses Jahr zum letzten Mal operativ leiten.

Emilie Lieberherrwar seine Nanny

Die Verbindung nach Zürich begann für Peter Fonda schon in seinen jungen Jahren in New York in den 1950er-Jahren: Seine Nanny war keine andere als Emilie Lieberherr (1924–2011), die später SP-Stadträtin wurde. «Eine grossartige Frau», wie Fonda im Interview mit SonntagsBlick vor fünf Jahren schwärmte.
Er besuchte sie 1971, damals hatte er einen dicken Bart und lange Haare: «Emilie war ein bisschen schockiert, weil ich so ungepflegt war. Sie erkannte mich sofort an meinen Augen.» Zu einem erneuten Treffen kam es 1995 beim «Love Ride», Fonda fuhr an der Spitze von 2000 Harley-Rittern, Sozius war Emilie Lieberherr. Zur gleichen Zeit entstand auch ein Schweizer Filmprojekt: Fonda spielte die Hauptrolle im Film «Family Express» des Schweizer Swatch-Unternehmers Nick Hayek (64). «Nick ist ein fantastischer Künstler», schwärmte Fonda damals.

Mehr Freund als Gast: Peter Fonda mit dem ZFF-Co-Chef Karl Spoerri am Zurich Film Festival 2014.
Foto: Vittorio Zunino Celotto
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Schweizer Fan-Gemeinde trauert

Kein Wunder, trauert in der Schweiz eine besondere Fan- und Freundes-Gemeinde um den sensiblen Schauspieler. Den Sprung aus dem Schatten seines berühmten Vaters Henry Fonda (1905–1982) schaffte er zeitlebens nur einmal – 1969 mit «Easy Rider». Dennoch blieb er seiner Leidenschaft treu, Peter Fonda drehte fast 100 Filme: «Das Feuer in mir ist noch nicht erloschen», sagte er beim letzten Treffen in Zürich. Sein Feuer lodert als «Easy Rider» ewig weiter.

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