Neue Enthüllungen in Netflix-Serie
So beutete Backstreet-Boys-Manager Lou Pearlman seine Band aus

Am 24. Juli erschien auf Netflix die Doku-Serie «Dirty Pop: The Boy Band Scam». In drei Episoden wird der Aufstieg und Abstieg des Backstreet Boys und NSYNC-Manager Lou Pearlman aufgezeigt – vor allem wie er die Bands ausgenutzt hat.
Publiziert: 25.07.2024 um 15:26 Uhr
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Livia FietzPraktikantin People

Seine Geschichte ist filmreif – in diesem Fall sogar serienreif. Lou Pearlman (1954–2016) wurde 2007 nach monatelanger Flucht wegen Geldwäscherei und ausgebliebenen Zahlungen vom FBI verhaftet. 2016 verstarb er an einem Herzstillstand, während er eine 25-jährige Haftstrafe verbüsste. Vor seiner Verhaftung und seinem Tod war der Amerikaner ein erfolgreicher Musikmanager: Er schuf 1993 die Backstreet Boys und 1995 NSYNC – beide Bands wurden zu weltweiten Mega-Erfolgen. Genau das hat Pearlman massiv ausgenutzt.

Seit dem 24. Juli ist auf Netflix die Doku-Serie «Dirty Pop: The Boy Band Scam» verfügbar. In drei Episoden wird erzählt, wie Lou Pearlman zum erfolgreichen Geschäftsmann aufstieg – und wie er schliesslich durch seine Betrügereien alles verlor. 

Mehrjähriges Schneeballsystem

Die Doku beschreibt zum einen, wie Pearlman Investoren um 500 Millionen US-Dollar betrog, indem er den Ruhm seiner Bands ausnutze. Er überzeugte die Investoren, ihr Geld in seine Firma zu investieren, die jedoch lediglich auf dem Papier existierte.

Er erhielt seine Bekanntheit als erfolgreicher Musik-Manager und starb als Betrüger: Lou Pearlman.
Foto: AP
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Es war der damals erst 14-jährige Aaron Carter (1987–2022) der dem Ganzen ein Ende setzte: 2002 verklagte er Pearlman aufgrund des Verdachts, dass dieser ihm Geld unterschlagen habe. Dadurch flog dessen Schneeballsystem auf. Das erbeutete Geld wurde jedoch bis heute nicht gefunden.

Hungerlöhne, intensive Trainings und Isolation

Zum anderen beleuchtet die Doku auch, wie Pearlman die einzelnen Bandmitglieder ausbeutete – einzelne davon werden dabei auch zitiert. So wird erklärt, dass Pearlman jedem der fünf NSYNC-Mitglieder nur 10'000 US-Dollar zahlte, obwohl sie mit ihrem Erfolg weit mehr erwirtschaftet hatten – der Rest landete in Pearlmans Taschen. Ähnlich erging es auch den Backstreet Boys.

Zudem mussten die Sänger stundenlang unter harten Bedingungen, wie extremer Hitze, tanzen und trainieren, ohne Gehalt zu erhalten. Auch wurden sie zeitweise längere Zeit von ihren Familien getrennt. Beispielsweise hatten die Backstreet Boys anfänglich nur in Deutschland Erfolg. Daher zwang Pearlman die Bandmitglieder, für zwei Jahre nicht mehr nach Hause zu fliegen. Nick Carter war zu dieser Zeit erst zwölf Jahre alt.

Um schliesslich aus ihren Verträgen mit Pearlman herauszukommen, zahlten ihm die Backstreet Boys und NSYNC Ende der 90er-Jahre gemeinsam 64 Millionen US-Dollar.


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