Lily-Rose Depp über Kindheit mit Johnny Depp und Vanessa Paradis
«Meine Eltern haben ihr absolut Bestes getan»

Schauspielerin Lily-Rose Depp war den meisten wegen ihrer bekannten Eltern Johnny Depp und Vanessa Paradis ein Begriff. In ihrer neusten Rolle tritt sie langsam aus dem grossen Schatten – und verrät Blick, was sie von der Nackt-Kritik an ihrer Person hält.
Publiziert: 30.05.2023 um 20:14 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2023 um 08:57 Uhr
Interview: Patricia Danaher

In Cannes stahl sie sogar ihrem berühmten Vater Johnny Depp (59) die Show – zumindest was den Entrüstungsfaktor angeht. Denn bei der Premiere ihrer neuen Serie «The Idol» (läuft bei uns ab dem 5. Juni auf dem Streamingdienst Sky Show an) echauffierten sich die Kritiker, dass es Lily-Rose Depp (24) mit dem Nacktsein übertreibt.

Die 24-Jährige spielt in der Show die Popsängerin Jocelyn. Diese versucht nach einem Nervenzusammenbruch, zurück an die Charts-Spitze zu kommen und ihren Status als begehrtester Popstar Amerikas wiederzuerlangen. Dabei soll ihr der Nachtclub-Besitzer Tedros (gespielt von Abel «The Weeknd» Tesfaye, 33) helfen. Doch der hintergeht sie und zieht sie in eine Welt voller Sex und Drogen sowie einer verruchten Sekte hinein.

Im Interview mit Blick schwärmt Depp von ihrer «absoluten Traumrolle» und nennt «The Idol» das grösste Filmprojekt ihrer jungen Karriere: «Ich bin so stolz, eine solch faszinierende und komplexe Frau wie Jocelyn spielen zu dürfen.»

Lili-Rose Depp rührte in Cannes für ihr Serien-Engagement in «The Idol» die Werbetrommel.
Foto: Getty Images for Air Mail/Warner Brothers Discovery
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Persönlich: Lily-Rose Depp

Lily-Rose Depp (24) ist die Tochter von US-Schauspieler Johnny Depp (59) und der französischen Sängerin Vanessa Paradis (50). Sie wuchs zunächst in Frankreich auf. Nachdem sich ihre Eltern, die nie verheiratet waren, getrennt hatten, pendelte sie zwischen Paris und Los Angeles. Nach einer kurzen Karriere als Model fand Depp zum Film und feierte ihr Debüt 2014 mit einer Rolle in der Horror-Comedy «Tusk». Die Schauspielerin führte von 2018 bis 2020 eine Beziehung mit ihrem Berufskollegen Timothée Chalamet (27) und ist zurzeit mit US-Rapper 070 Shake (25) zusammen.

Lily-Rose Depp
Getty Images

Lily-Rose Depp (24) ist die Tochter von US-Schauspieler Johnny Depp (59) und der französischen Sängerin Vanessa Paradis (50). Sie wuchs zunächst in Frankreich auf. Nachdem sich ihre Eltern, die nie verheiratet waren, getrennt hatten, pendelte sie zwischen Paris und Los Angeles. Nach einer kurzen Karriere als Model fand Depp zum Film und feierte ihr Debüt 2014 mit einer Rolle in der Horror-Comedy «Tusk». Die Schauspielerin führte von 2018 bis 2020 eine Beziehung mit ihrem Berufskollegen Timothée Chalamet (27) und ist zurzeit mit US-Rapper 070 Shake (25) zusammen.

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Blick: Ihre Serienheldin ist von Menschen umgeben, die nicht unbedingt immer ihr Bestes wollen. Sie wurden selbst bereits in jungen Jahren berühmt. Wie schwierig ist es für Sie, ehrliche Freundschaften zu haben?
Lily-Rose Depp: Es ist schon etwas, mit dem du dich befassen musst. Am Ende kommt es darauf an, dich einfach mit den richtigen Leuten zu umgeben.

Wie gut konnten Sie sich in dieser Hinsicht mit Ihrer Serienfigur Jocelyn identifizieren?
Sie muss sich ständig fragen, ob die Leute um sie herum ihr auch die Wahrheit sagen. Ob sie wirklich nur ihr Bestes im Sinn haben und was sie wirklich für sich selbst herausholen wollen. Und ja, das ist eine Dynamik, die ich aus meinem Leben auch kenne. Man muss einfach die richtigen Menschen finden, denen man vertraut.

Sie spielen einen Popstar und in der Serie fällt an einer Stelle auch der Name Britney Spears. Hatten Sie die Pop-Prinzessin im Kopf, als Sie zu Jocelyn geworden sind?
Es ist mir sehr wichtig klarzustellen, dass wir in der Serie nicht die wahre Story von jemandem nacherzählen. Es gibt so viele unglaublich gute Popstars, die ich verehre und die ich sehr respektiere. Noch mehr, nachdem ich versucht habe, mich in deren Leben zu versetzen.

War das schwierig?
Ja. Es ist ein Leben, was ich selbst ja nie gelebt oder erlebt habe. Meine Eltern haben ihr absolut Bestes getan, um mir eine möglichst normale Kindheit zu ermöglichen und mich aus der Öffentlichkeit herauszuhalten. Deshalb musste ich für die Rolle zu jemanden werden, der ständig im Rampenlicht steht, den aber niemand so wirklich kennt.

Dieses Schicksal teilen berühmte Musiker auch mit Hollywoodstars!
Ja, es trifft auf alle Prominente zu. Wir glauben, Stars besser zu kennen, als wir es wirklich tun. Weil wir sie von Auftritten auf der Bühne oder von der Leinwand zu kennen scheinen. Ich habe versucht, mir auszumalen, was Jocelyn tun würde, wenn sie allein ist. Wie sie privat auseinanderfällt und wie sie das vor der Öffentlichkeit versteckt. Ich habe versucht, ihre Psyche zu ergründen, und dafür nicht nur Popsängerinnen im Hinterkopf gehabt.

Sondern?
Ich habe zum Beispiel Sharon Stone in «Basic Instinct» vor Augen gehabt oder auch 40er-Jahre-Filmstars wie Lauren Bacall. Sie waren unglaublich mächtige Frauen, die ihre Power ausgespielt und andere mit ihrem selbstbewussten Auftreten provoziert haben.

Sprich: Sie setzen als Jocelyn ihre weibliche Sexualität ein. Genau daran haben sich einige Kritiker gestossen, weil es nach deren Meinung zu viele freizügige Szenen gibt.
Für mich ist Jocelyn eine geborene Performance-Künstlerin. Und das erstreckt sich auf alle Aspekte ihres Lebens, nicht nur auf ihren Beruf. Deshalb will sie mit ihrem Auftreten von den Leuten um sich herum eine Reaktion bekommen. Für sie sind ihre freizügigen Outfits ein Teil der Selbstverwirklichung.

War es schwer für Sie, die vielen Nackt-Szenen zu drehen?
Für mich sind sie alle sehr wichtig und notwendig, um Jocelyn richtig darzustellen. Ihre körperliche Nacktheit spiegelt nämlich ihre emotionale Nacktheit wider. Und ich wurde in allen Vorbesprechungen zu diesen Szenen involviert. Mir wurde erlaubt, meine Figur mitzukreieren. Es war mir sehr wichtig, ihr Inneres und ihr Äusseres offen legen.

Es gab Berichte über ein angeblich toxisches Klima am Set …
… was mich sehr traurig stimmt. Es ist hart, wenn man Dinge liest, die absolut falsch sind. Sie hatten nichts mit meiner Realität zu tun, die ich beim Dreh verspürt habe. Meine Kollegen sind wie meine Familie geworden. Ich habe mich sehr wohlgefühlt!

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