«Sie logen mir vor, dass ich HIV-Positiv bin»
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«Degradierend»:Kat von D war auf Horror-Schule

Kat von D war auf der selben Horror-Schule wie Paris Hilton
«Sie logen mir vor, dass ich HIV-Positiv bin»

Paris Hilton enthüllte vor kurzem, dass sie als Jugendliche in einem Internat durch die Hölle gehen musste. Tattoo-Ikone Kat von D verbrachte sechs Monate in derselben Schule – und verliess sie ebenfalls schwer traumatisiert.
Publiziert: 07.10.2020 um 18:57 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2021 um 18:09 Uhr

Kat von D (38) kennt sich aus mit Schmerzen, wie ihr volltätowierter Körper zeigt. Was die Tätowiererin aber als Jugendliche auf einer Privatschule erlebt hat, habe sie beinahe zerbrochen. Die Make-Up-Unternehmerin spricht in einem Instagram-Video erstmals über die sechs Monate, die sie als 15-Jährige auf der Privatschule Provo Canyon School in Utah, USA verbracht hat. Kat von D: «Es war die traumatischste Zeit in meinem Leben.»

Ihre Eltern seien eher konservativ und religiös gewesen, erzählt von D. Als ihre minderjährige Tochter also begann, Punkrock zu hören und sich für Tattoos zu interessieren, sollen sie sich überfordert gefühlt haben. Ohne ihr Wissen meldeten sie die damalige Teenagerin deshalb bei der «Provo Canyon School», einem Internat für schwer erziehbare Jugendliche, an. Was folgte, sei ein Alptraum gewesen. Mitten in der Nacht sollen sie mehrere Schul-Mitarbeiter aus ihrem Zimmer «entführt haben»: «Sie haben gesagt, dass sie mir Handschellen anmachen, wenn ich nicht mitkommen würde.» Also stieg von D mit den Männern in ein Flugzeug. Für die Autofahrt zu der Schule nach der Landung seien ihr die Augen verbunden worden.

«Es war degradierend»

«Als wir ankamen, musste ich mich für eine Durchsuchung nackt vor einem Fremden ausziehen. Ich wusste nicht, ob er ein Arzt oder ein Betreuer war. Es war degradierend», erinnert sich die Tattoo-Ikone. Sechs Monate lang habe sie danach «keinen Sonnenschein» mehr gesehen.

Kat von D spricht auf Instagram darüber, dass sie auf einer Privatschule Missbrauch erlebte.
Foto: Instagram
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Besonders traurig: Um sie vom Tätowieren abzuhalten, sollen sich die Betreuer einen perfiden Plan überlegt haben. «Einer von ihnen nahm mich zur Seite und sagte mir, dass meine Bluttests gezeigt hätten, dass ich HIV-positiv sei», erzählt von D unter Tränen. «Ich war erst 15, natürlich habe ich ihm geglaubt.» Erst später habe sie die Lüge durchschaut.

Alkoholsucht wegen Traumata

Kat von D ist sich heute sicher, dass die Zeit in der Horror-Schule ein Grund dafür war, dass sie danach Alkohol- und Drogensüchtig wurde: «Ich bin jetzt 13 Jahre trocken, aber habe damals kurz nach meiner Entlassung mit dem Whiskytrinken und später mit Drogen angefangen.» Ihren Eltern mache sie aber bis heute keinen Vorwurf: «Es war nicht ihre Schuld. Ich denke, sie wollten mir nur helfen und wurden hinters Licht geführt.»

It-Girl Paris Hilton (39) besuchte als Jugendliche ebenfalls die Provo Canyon School. In ihrer Dokumentation «This is Paris» sprach die Millionärin darüber, wie sehr sie auf dem Internat litt: «Sie misshandelten uns körperlich, schlugen und würgten uns. Sie wollten den Kindern Angst einjagen, damit wir zu viel Angst hatten, um ihnen nicht zu gehorchen.»

Sie kann nicht glauben, dass die Schule noch immer existiert

Dass Hilton offen über ihre Erlebnisse sprach, habe auch Kat von D Mut gemacht, ihre Geschichte zu erzählen. «Ich kann nicht glauben, dass es diese Schule immer noch gibt», schreibt die Tätowiererin zu ihrem Video. Auf der Webseite der Provo Canyon School findet sich inzwischen ein Hinweis: «PCS wurde im August 2000 von den vorherigen Besitzern an uns verkauft. Wir können also keine Geschehnisse vor dieser Zeit kommentieren.» (klm)

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