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«Game of Thrones»-Star Emilia Clarke wird zum einsamen Weihnachtsengel
«Ruhm und Dating sind eine schlechte Kombination»

In ihrem neuen Film «Last Christmas» spielt Emilia Clarke (32) einen Warenhaus-Engel, der sich in einen Arbeitskollegen verliebt. Auch im wahren Leben ist der «Game of Thrones»-Star auf der Suche nach dem Traumprinzen. Ihre Bekanntheit kommt ihr dabei in die Quere.
Publiziert: 09.10.2019 um 09:19 Uhr
Interview: Dierk Sindermann

Sie ist ihrer Zeit voraus, zumindest um drei Monate. Denn Emilia Clarkes neuer Film «Last Christmas» spielt, wie der Titel verrät, zur Weihnachtszeit, kommt allerdings schon im November in die Kinos. Die 32-Jährige übernimmt die Rolle einer Frau, die, als Weihnachtsengel verkleidet, in einem Kaufhaus arbeitet – und sich in einen Kollegen verliebt. Der Jahreszeitenkontrast hätte nicht grösser sein können, als wir uns zum Interview im Four Seasons Hotel in Beverly Hills, Los Angeles (USA), trafen – bei hochsommerlichen 34 Grad.
 
Im Film singen Sie George Michaels «Last Christmas». Und das richtig gut. Das Talent kannten wir noch gar nicht an Ihnen.
Emilia Clarke:
Das ist lieb. Ich bin ein Riesenfan von «Last Christmas». Mein Vater ist Toningenieur, und Musik ist schon seit frühster Kindheit ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich hatte Gesangsunterricht und habe in der Schule in Big Bands und in Jazzbands gesungen.
 
Wollten Sie ursprünglich Sängerin werden?
Ich war hin- und hergerissen zwischen Musik- und Schauspielkarriere. Das Schauspiel hat am Ende gewonnen. Jetzt bin ich umso glücklicher, dass ich auch auf der Leinwand singen darf.
 
Da sich im Film alles um Romantik dreht, ist die Frage: Was finden Sie romantisch?
Die kleinen Dinge, die ein Partner für einen tut. Details, die er über einen weiss. Wie man seinen Tee trinkt zum Beispiel. Grosse öffentliche Liebeserklärungen erschrecken mich eher. Das ist für mich alles nur Show. Ich will jemanden, der weiss, was ich mag. Ich will morgens aufwachen, während er mir meinen Lieblingstee ans Bett bringt.
 
Ist Ruhm beim Daten ein Hindernis?
Ruhm und Dating sind eine schlechte Kombination. Weil der andere sich einbildet, so viele Dinge über dich zu wissen. Du wirst einfach von vornherein sehr komisch angeguckt – als würdest du einen Hut tragen, auf dem steht «Ich bin dumm» (lacht).
 
Wäre Online-Dating nicht eine gute Alternative?
Als Tinder aufkam, habe ich mich schon gefreut und wollte es eigentlich ausprobieren. Doch dann habe ich gedacht, das kannst du nicht machen. So interessant es auch zu sein scheint, am Ende wird man erkannt, und ich würde sicher nur merkwürdige Typen abbekommen, die mir noch merkwürdigere Dinge schreiben (lacht).
 
Ihre Filmheldin trifft die Liebe ihres Lebens durch einen Zufall. Hatte das Schicksal auch in Ihrem Beziehungsleben seine Hand schon mal im Spiel?
Ich glaube, jede meiner Beziehungen hatte Elemente davon. Besonders meine erste Liebe, wo man noch so schön jung und viel zu naiv ist, um es einfach besser zu wissen (lacht).
 
Wie alt waren Sie denn, als Sie sich zum ersten Mal verliebt haben?
Also die allererste Liebe war nicht besonders toll. Aber die allererste echte Beziehung meines Lebens, die war fast so wie im Film. Es war das richtige Timing, das Schicksal hat uns zur selben Zeit auf denselben Pfad geführt.
 
Besonders in Ihrem Beruf muss man dem Schicksal manchmal etwas nachhelfen. Margot Robbie hat Quentin Tarantino einen Brief geschrieben – und er hat ihr daraufhin die Rolle in «Once Upon a Time in Hollywood» gegeben. Haben Sie so etwas auch schon mal gemacht?
Ich habe auch mal einem Regisseur geschrieben. Mit dem Resultat, dass ich nicht im Film war (lacht). Ich verrate nicht, welcher Regisseur es war, aber ich hatte von seinem neuen Projekt gehört und wollte unbedingt dabei sein. Pech gehabt. Grundsätzlich glaube ich aber schon daran, dass es hilft, wenn man besonderes Interesse bekundet.
 
Das Finale von «Game of Thrones» liegt nun schon fast ein halbes Jahr zurück. Werden Sie immer noch auf der Strasse bestürmt?
Ich versuche, ein normales Leben zu führen, aber Leute sprechen mich ständig an und wollen Selfies mit mir. Allerdings ist es längst nicht mehr so schlimm wie Anfang Jahr. Da war das schon echt nicht mehr lustig!
 
Erstaunlich, dass Sie überhaupt erkannt werden mit Ihren kurzen braunen Haaren.
Das ist meine natürliche Haarfarbe. Als Drachenmutter Daenerys habe ich eine blonde Perücke getragen. Das hat meine langen Haare darunter mit der Zeit ziemlich kaputt gemacht. Deshalb habe ich sie mir nach Ende der Serie kurz schneiden lassen. Sie sind schon wieder etwas nachgewachsen, und so mag ich sie sehr.
 
Auch wenn es noch etwas dauert: Sind Sie ein Fan von Weihnachten?
Und ob, das war ich schon immer. Meine Eltern haben stets im Ausland gearbeitet, mein Bruder und ich waren im Internat. Weihnachten war die einzige Zeit, wo wir immer alle zusammengekommen sind. Wunderbare Erinnerungen.
 
Haben Sie besondere Traditionen zu Hause?
Ja. Wir verpacken unsere Geschenke erst an Heiligabend und legen sie unter den Baum. Dann schauen wir einen Weihnachtsfilm – meistens ist es «Tatsächlich…Liebe». Am ersten Weihnachtstag klettern mein Bruder und ich dann mit dem Hund zu unseren Eltern ins Bett. Das machen wir bis heute, obwohl wir schon in den Dreissigern sind. Dann frühstücken wir und packen unsere Geschenke aus. Wir sind bis nachmittags meistens noch im Schlafanzug. Wenn ich jetzt dran denke, kann ich es kaum erwarten!

Biobox Emilia Clarke

Emilia Isabelle Euphemia Rose Clarke wurde am 23. Oktober 1986 in London geboren und kam über ihren Vater, der Toningenieur an einem Theater war, zum Showbiz. Ihre Schauspielausbildung schloss Clarke 2009 am renommierten Drama Centre London ab. Der grosse Durchbruch gelang ihr nach ersten Auftritten in Sitcoms und Werbespots mit der Rolle der Daenerys Targaryen in der HBO-Fantasyserie «Game of Thrones», die von 2011 bis 2019 weltweit höchst erfolgreich lief. Nach wenigen Monaten Beziehung trennte sich Clarke Anfang Jahr von Regisseur Charlie McDowell (36). Seither ist sie Single.

Emilia Isabelle Euphemia Rose Clarke wurde am 23. Oktober 1986 in London geboren und kam über ihren Vater, der Toningenieur an einem Theater war, zum Showbiz. Ihre Schauspielausbildung schloss Clarke 2009 am renommierten Drama Centre London ab. Der grosse Durchbruch gelang ihr nach ersten Auftritten in Sitcoms und Werbespots mit der Rolle der Daenerys Targaryen in der HBO-Fantasyserie «Game of Thrones», die von 2011 bis 2019 weltweit höchst erfolgreich lief. Nach wenigen Monaten Beziehung trennte sich Clarke Anfang Jahr von Regisseur Charlie McDowell (36). Seither ist sie Single.

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Emilia Clarke am HBO-Empfang nach den 71. Emmy Awards in Los Angeles (USA) im September.
Foto: FilmMagic
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