Epstein-Opfer Virginia Roberts will Gerechtigkeit
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Als Sex-Sklavin missbracht:Epstein-Opfer Virginia Roberts will Gerechtigkeit

Epstein-Opfer fordert Prinz Andrew auf, «die Wahrheit zu sagen»
«Er weiss genau, was er getan hat»

In New York sagten Dutzende Frauen vor einem Bundesgericht über Jeffrey Epsteins (†66) angebliche Sexualstraftaten aus. Eines der Opfer fordert Prinz Andrew auf, die Wahrheit zuzugeben.
Publiziert: 28.08.2019 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2019 um 15:11 Uhr

Zahlreiche mutmassliche Missbrauchsopfer des verstorbenen US-Millionärs Jeffrey Epstein (†66) haben bei einer emotionalen Gerichtsanhörung über ihr Leid berichtet. Vor einem Bundesgericht in Manhattan sagten am Dienstag laut «Daily Mail» 30 Frauen aus. Einige mutmassliche Opfer liessen sich von Anwälten vertreten.

Eines von Epsteins Opfer, Virginia Giuffre (35, ehemals Virginia Roberts), wandte sich vor dem Gerichtsgebäude an die Presse und erhob einmal mehr Vorwürfe gegen Epsteins langjährigen Freund Prinz Andrew (59). «Er weiss genau, was er getan hat. Ich hoffe, er sagt die Wahrheit», sagte Giuffre. 

Prinz Andrew wies die Vorwürfe gegen ihn bislang ab. In einer 2015 eingereichten Zivilklage gegen Epsteins Assistentin Ghislaine Maxwell (57) behauptet Giuffre, dass sie und eine andere von Epstein und Maxwell angeworbene Frau mit als 17-Jährige in London «sexuelle Akte» mit dem jüngeren Bruder von Prinz Charles (70) durchgeführt habe.

Virginia Giuffre (ehemals Virginia Roberts), wandte sich vor dem Gerichtsgebäude an die Presse und erhob einmal mehr Vorwürfe gegen Epsteins langjährigen Freund Prinz Andrew.
Foto: imago images
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«Es geht nicht darum, wie Jeffrey starb, sondern wie er lebte»

Giuffre äusserte sich auch zu Epsteins Suizid. «Es geht nicht darum, wie Jeffrey starb, sondern wie er lebte. Wir müssen alle zur Verantwortung ziehen, die involviert waren – angefangen mit Ghislaine Maxwell (Epsteins vermeintliche Gehilfin, Anm. d. Red.). Ich wurde in jungem Alter rekrutiert und war in einer Welt gefangen, die ich nicht verstand. Ich kämpfe bis heute gegen diese Welt und werde nie damit aufhören. Ich werde nicht schweigen, bis diese Leute zur Rechenschaft gezogen werden.»

In einem offiziellen Statement distanzierte sich Prinz Andrew erst vor wenigen Tagen von Epstein und dem Missbrauchs-Skandal. «Ich habe Herr Epstein 1999 kennengelernt. Während der Zeit, als ich mit ihm bekannt war, sah ich ihn unregelmässig und wahrscheinlich nicht mehr als ein- oder zweimal im Jahr. Ich war in einer Reihe seiner Anwesen zu Gast.» Zu «keiner der begrenzten Zeit», die er mit dem Milliardär verbrachte, habe er den angeblichen Missbrauch mitbekommen oder vermutet.

Buckingham Palast dementiert 

Auch der Buckingham Palast liess verlauten: «Irgendwelche Anschuldigungen, dass es zu unziemlichen Vorfällen mit Minderjährigen gekommen sei, sind kategorisch falsch. Der Duke of York dementiert energisch, jemals irgendeine Form von sexuellem Kontakt oder Beziehung mit Virginia (Roberts) Giuffre gehabt zu haben.»

Epstein wurde 2008 wegen Missbrauchs Minderjähriger verurteilt und musste dafür eine 13-monatige Haftstrafe absitzen, nachdem ihm mehr als 20 Frauen Missbrauch vorgeworfen hatten. Eines der mutmasslichen Opfer war Virginia Roberts. Trotz Epsteins Verurteilung pflegte Andrew seine Freundschaft zum US-Financier weiterhin.

Epstein hatte sich am 10. August in einer Haftanstalt in Manhattan das Leben genommen, nachdem er erneut wegen der Missbrauchsvorwürfe vor Gericht gebracht werden sollte. (kad/sda) 

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