Die Queen verbannt ihren Lieblingssohn
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Klammheimlich:Die Queen verbannt ihren Lieblingssohn

Der missratene Sohn trauert demonstrativ um seinen Vater
Prinz Andrew hofft auf Gnade

Seit dem peinlichen BBC-Interview im November 2019 ist Prinz Andrew weitgehend aus der Öffentlichkeit abgetaucht – in der Hoffnung, der vollen Wucht der Epstein-Sexaffäre auszuweichen. Kann ihm nun der Tod seines Vaters Prinz Philip helfen, sein Image aufzubessern?
Publiziert: 15.04.2021 um 06:31 Uhr
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Aktualisiert: 28.04.2021 um 17:23 Uhr
Jean-Claude Galli

Kleider machen Leute: Prinz Andrew (61) will bei der Beerdigung seines Vaters Prinz Philip (†99) am kommenden Samstag unbedingt in der Admiralsuniform auftreten. Das ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Ende 2019 legte der Sohn der Royals im Zuge des Epstein-Missbrauchsskandals seine öffentlichen Ämter nieder und nahm seine Titel bis auf weiteres nicht mehr aktiv wahr. So auch jenen des Ehren-Vizeadmirals, den er seit 2015 führen darf.

Zum Wunsch nach dem Tragen der Uniform passt, wie sehr sich Andrew bei der Organisation der Trauerfeier ins Zeug legt und welch staatsmännische Töne er plötzlich anschlägt. Grossbritannien habe den Grossvater der Nation verloren, liess er bei seinem ersten Statement zum Tod des Vaters verlauten. Dazu mimt er sehr demonstrativ den mit grösstmöglicher Intensität trauernden Sohn, der mit stockender Stimme in die TV-Kameras spricht. Kritiker sehen darin eine gezielte Strategie. Andrew möchte zurück auf die royale Bühne und sieht nun die Gunst der Stunde gekommen, sein Image wieder zu verbessern.

Die Engländer staunen ob Andrews Vaterliebe

Seine Hoffnung ist, dass sich die Briten sagen: Wer seinen Vater so geliebt und vergöttert hat, ist kein böser Mensch, sie lassen Gnade walten und verzeihen ihm all seine Eskapaden. Andrew war stets der Favorit seiner Mutter Queen Elizabeth II. (94). Doch dass er auch mit seinem Vater so eng verbunden war, erfahren die staunenden Engländer erst jetzt durch die posthumen Schilderungen – und denken sich offenbar ihre Sache, wie Leserbriefe und Online-Kommentare zeigen.

Prinz Andrew bei seinem allerersten Statement nach dem Tod seines Vaters, aufgenommen am letzten Sonntag beim Gedenkgottesdienst vor der All Saints Chapel auf dem Gelände der Royal Lodge im Windsor Great Park.
Foto: DUKAS
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Sein opportunistisches Verhalten zieht sich durch sein ganzes Leben. Für den Drittgeborenen ist von Beginn weg klar: Die grosse Verantwortung und die Krone übernehmen andere, auf ihn wartet ein prunkvolles Leben voller Freizeit, weich gebettet auf dem Geld seiner Untertanen. Doch Andrew bettet sich auch anderswo gern. 1981 lernt er die US-Schauspielerin Koo Stark (heute 64) kennen. Die Frau entpuppt sich als Pornodarstellerin, und der Prinz erhält von der britischen Presse den Spitznamen «Randy Andy» («geiler Andy») verpasst.

«Fragt doch mal Prinz Andrew»
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Andrew und der Fall Epstein

Danach pflegt er seine Neigungen etwas diskreter, bis die Epstein-Affäre sein lasterhaftes Leben greller als jemals zuvor beleuchtet. Andrew wird verdächtigt, Anfang der 2000er-Jahre dreimal mit dem damals minderjährigen Epstein-Opfer Virginia Roberts Giuffre (37) gegen ihren Willen Sex gehabt zu haben. Wenn Roberts diesen Juli im Prozess gegen die frühere Epstein-Komplizin Ghislaine Maxwell (59) aussagen sollte, könnte ein Tarnanzug hilfreicher sein als eine Admiralsuniform.


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