Der «Gladiator» hat zugelegt
Oscar-Preisträger Russell Crowe spielt einen Pfundskerl

Für die Rolle des 2017 verstorbenen und höchst umstrittenen Chefs von Fox News, Roger Ailes, hat Russell Crowe in der TV-Serie «Die lauteste Stimme im Raum» massiv an Gewicht zugelegt – einerseits mit Fett-Anzug und in der Maske, andererseits auch auf natürliche Weise.
Publiziert: 25.06.2019 um 08:29 Uhr
|
Aktualisiert: 27.08.2019 um 10:27 Uhr
Dierk Sindermann

Ein bisschen runder ist er schon geworden. Russell Crowe (55) sieht nicht mehr aus wie der durchtrainierte und wütende Maximus aus dem Film «Gladiator». Doch ganz so dick wie der verstorbene Medienmogul Roger Ailes (†77), den er aktuell in der TV-Serie «Die lauteste Stimme im Raum» verkörpert, ist er dennoch nicht. Zu Ailes' Eigenschaften gehörte nebst Völlerei auch Machthunger. Für die Rolle legte Crowe darum zu – an Gewicht und Pathos. Als Bilder von Crowe in der Rolle von Ailes auftauchten, stockte den Fans allerdings erst einmal der Atem: Da watschelte ein Koloss von gut und gerne 150 Kilo.

Was haben Sie gedacht, als Sie sich zum ersten Mal als Roger Ailes im Spiegel sahen?
Russell Crowe:
Ich war auf eine perverse Art richtig happy! Es ist wichtig, dass ich ziemlich genau so aussehe wie er, weil er sich in der Serie über 20 Jahre hinweg kaum verändert. Ausser dass er Haare verliert und seine Haut Altersflecken bekommt. Wir haben eine echte Punktlandung geschafft.

Wie lange hat die Verwandlung in der Maske jeden Tag beansprucht?
Am Anfang sechs Stunden. Doch dann wurde das Maskenbildner-Team immer besser und am Ende hat es nur noch zwei Stunden und 17 Minuten gedauert. Das war unser Rekord!

Russell Crowe als Maximus Decimus Meridius im Film «Gladiator» von Ridley Scott aus dem Jahr 2000.
Foto: Getty Images
1/13

Sie haben nicht nur einen Fett-Anzug  getragen, sondern auch an Gewicht zugelegt. Wie schwierig ist es, dieses wieder loszuwerden?
In meinem Alter nimmt eigentlich jeder automatisch zu. Das Wichtige ist, keine radikale Diät zu machen. Ich nehme seit dem Ende des Drehs langsam wieder ab. Wobei ich von meinen nächsten Rollen sabotiert werde.

Wie meinen Sie das?
Ich habe Rollen angenommen, in denen ich erneut beleibte Leute spiele. Es wird Zeit, dass man mir die Rolle eines dünnen Mannes anbietet. Dann hätte ich wirklich Grund, total abzunehmen. Ich werde dann ja fürs Schlankwerden bezahlt (lacht).

Sie stehen seit Jahrzehnten im Rampenlicht. Wie ist das Verhältnis zu den Medien?
Ich bin ein News-Junkie und lese jeden Morgen die Nachrichten. Ich bin so alt, dass ich es bevorzuge, in einer Zeitung zu blättern.

Sie sind auf Social Media sehr aktiv und posten regelmässig Reisebilder.
Das ist ein Spielchen. Ich poste Fotos und frage: «Wo bin ich gerade?» Zuletzt war ich in Kopenhagen. Ich habe mich total nett mit Leuten auf der Strasse unterhalten. Ein junger Mann kam auf mich zu und hat mir angeboten, mir gratis ein Tattoo zu stechen. Er war ein Tattookünstler und sehr gut, wie ich sehen konnte. Denn es gab keine Stelle auf seiner Haut, die nicht tätowiert war (lacht). Aber ich habe abgelehnt.

Weil Sie keine Tattoos mögen?
Ich mag Tattoos – allerdings nur an anderen Leuten.

Dreimal hintereinander für Oscar nominiert

Russell Crowe wurde am 7. April 1964 im neuseeländischen Wellington geboren. Zwischen 1999 und 2001 schaffte er das Kunststück, dreimal hintereinander für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert zu sein – für «Gladiator» (2000) bekam er ihn. Im April 2018 sorgte er für Schlagzeilen, als er persönliche Gegenstände versteigern liess, um seine Scheidung von Danielle Spencer (50) zu finanzieren, von der er seit 2012 getrennt lebte.   

Russell Crowe wurde am 7. April 1964 im neuseeländischen Wellington geboren. Zwischen 1999 und 2001 schaffte er das Kunststück, dreimal hintereinander für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert zu sein – für «Gladiator» (2000) bekam er ihn. Im April 2018 sorgte er für Schlagzeilen, als er persönliche Gegenstände versteigern liess, um seine Scheidung von Danielle Spencer (50) zu finanzieren, von der er seit 2012 getrennt lebte.   

Mehr

Dieses Harter-Kerl-Image, das Ihnen seit Ihrer «Gladiator»-Rolle anhaftet, ist also falsch?
Habe ich wirklich diesen Ruf? Na ja, ich habe halt von Natur aus dieses Fiesling-Gesicht (lacht).

Ihre Kinder Charles (15) und Tennyson (12) leben in Australien. Sehen Sie sie noch oft?
Natürlich. Ich reise zwar viel, bin aber auch oft zu Hause in Australien.

Wenn Sie eine Sache an sich ändern könnten – was wäre das?
Mein Reflex, zu vielem erst einmal Nein zu sagen, weil mir etwas insgeheim Furcht einflösst. Ich beginne den Satz oft mit «Nein», denke dann länger darüber nach und entscheide mich anders. Das nervt mich manchmal.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?