Emir von Dubai muss 550 Millionen Pfund zahlen
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Rekordsumme für Ex-Frau:Emir von Dubai muss 550 Millionen Pfund zahlen

Das schmerzt sogar den Scheich
Emir von Dubai muss 680 Millionen für Scheidung zahlen

Teuerste Scheidung der Geschichte Englands: Der Emir von Dubai, Scheich Mohammed, muss seiner Ex-Frau und den beiden Kindern umgerechnet rund 680 Millionen Franken überweisen. Ihr Lebensunterhalt ist vor allem deshalb so teuer, weil hohe Sicherheitskosten anfallen.
Publiziert: 22.12.2021 um 17:13 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2021 um 18:16 Uhr
Jean-Claude Galli

Prinzessin Haya bint al-Hussein (47) hat vor dem High Court in London einen überraschenden Sieg von grosser und vor allem teurer Tragweite erlangt.

Gemäss dem Urteil ist der Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum (72), vom Gerichtshof dazu verurteilt worden, seiner Ex-Frau umgerechnet rund 680 Millionen Franken zu zahlen. Dies gilt als die höchste Scheidungsvereinbarung, die es in Grossbritannien je gegeben hat. Das Urteil wurde am Dienstag schriftlich veröffentlicht und den beiden Parteien bereits zugestellt, wie CNN und «Daily Mail» berichteten.

Das Geld soll gebraucht werden, um die immensen Sicherheitskosten von Haya sowie die laufenden Kosten für die beiden gemeinsamen Kinder des Paars – Tochter Al Jalila (14) und Sohn Zayed (9) – für den Rest ihres Lebens zu decken. Eine Vorauszahlung von gut 300 Millionen ist bereits in den nächsten drei Monaten fällig.

Scheich Mohammed und Prinzessin Haya samt ihrem Gefolge, aufgenommen am Pferderennen Dubai World Cup 2014.
Foto: imago/Frank Sorge
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Heirat 2004 als sechste Ehefrau

Prinzessin Haya, eine Halbschwester von König Abdullah von Jordanien (59), heiratete den Herrscher von Dubai und derzeitigen Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate im Jahr 2004. Die Olympiateilnehmerin im Springreiten ist die sechste und jüngste Ehefrau von Maktum.

2019 floh sie nach London. Sie fürchtete akut um ihre Sicherheit, weil sie eine Affäre mit einem Wachmann unterhalten und daraufhin die Scheidung eingereicht hatte. Sie beantragte im Vereinigten Königreich Asyl.

Der Scheich liess die Prinzessin beschatten

In seinem Urteil stellte der Richter fest, dass die allergrösste Bedrohung für die Prinzessin und ihre Kinder vom Scheich selbst ausgehe. Der Scheich habe verschiedene raffinierte Manöver unternommen, um seine Ex-Frau einzuschüchtern und sie und ihre Angestellten zu beschatten und ihre Telefone abzuhören. Der Scheich habe seinen «immensen Reichtum, seine politische Macht und seinen internationalen Einfluss» ausgenutzt, um Haya zu «schikanieren und zum Schweigen zu bringen». Dies ist nicht die erste gerichtliche Niederlage des Scheichs in dieser Richtung. Ein Urteil vom März 2020 in einem weiteren Verfahren war zum Schluss gelangt, dass er die Entführung zweier seiner Töchter aus einer früheren Ehe nach Dubai organisiert und gewaltsam durchgeführt habe.

Im Jahr 2000 wurde die geflüchtete Prinzessin Shamsa (40) aus Cambridge nach Dubai entführt. Ihre jüngere Schwester Latifa (36) wurde 2018 bei einem Fluchtversuch gestoppt und gewaltsam zurück nach Dubai gebracht, was international für Schlagzeilen sorgte. Der Scheich bestreitet diese Vorwürfe bis heute. Kürzlich gab es aufgrund von Ferienbildern Spekulationen, Latifa würden inzwischen wieder etwas mehr Freiheiten zugebilligt.

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