«Das ist mein Körper»
Rachel McAdams kämpft mit Achselhaaren gegen «Filterwahn»

Hollywoodstar Rachel McAdams zeigt in einem Fotoshooting des Magazins «Bustle» ihre natürliche Schönheit – ohne Bearbeitung und samt Achselbehaarung.
Publiziert: 19.04.2023 um 18:57 Uhr
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Patricia BroderRedaktorin People

Ein kleines Büschel Haare, grosse Wirkung: In einem aktuellen Fotoshooting für das amerikanische Online-Magazin «Bustle» präsentiert Hollywoodstar Rachel McAdams (44) ihre «natürliche Schönheit». Das heisst: Die Bilder wurden auf Wunsch der «Mean Girl»-Darstellerin nicht digital bearbeitet und sie zeigen, dass die Schauspielerin ihre Achselhaare nicht rasiert hat.

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McAdams, die einen fünfjährigen Sohn und eine zweijährige Tochter mit Lebensgefährte Jamie Linden (42) hat, erklärt, dass sie der Welt ihr aktuelles «wahres Ich» präsentieren wolle: «Ich trage für das Shooting zwar Latex-Unterwäsche, aber ich hatte zwei Kinder. Das ist mein Körper und es ist wichtig, der Welt diesen so echt wie möglich zu zeigen.»

Mit ihrer haarigen Fotoserie will die Kanadierin ein Statement gegen den «Filter-Wahn» in der Mode- und Unterhaltungsindustrie setzen und trifft damit den Nerv der Zeit.

Will mit ihren Achselhaaren ein Statement setzen: Hollywoodstar Rachel McAdams.
Foto: FilmMagic
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Emilie Jörgensen: «Achselhaare für jede, die will!»

Die ganze Debatte rund um Frauen und Körperbehaarung kann ich nicht nachvollziehen. Haare an den Beinen oder in der Achselhöhle zu haben, ist das gute Recht einer Frau und soll gar nicht erst zur Diskussion für andere stehen. Achselhaare für jede, die will! Auch ob die Haare nun an einem Mann oder einer Frau wachsen, unterscheidet sich in meinen Augen nicht.

Körperhaare zu entfernen, gehört zwar zu meinem Sonntagsritual. Es gibt für mich kein schöneres Gefühl, als mit weichen Beinen in ein frisch angezogenes Bett zu schlüpfen und den Sonntag ausklingen zu lassen. Das ist aber mein eigenes Wohlbefinden. Und das soll nicht heissen, dass ich von anderen Menschen – besonders Frauen – ebenfalls erwarte, dass sie montags mit glatten Beinen und Achseln ins Büro spazieren. Denn was mich noch weniger als meine eigenen Körperhaare interessiert, sind diejenigen von anderen Menschen.

Solange niemand morgens, rasiert oder unrasiert, den Gang unter die Dusche vergisst, bin ich zufrieden.

Emilie Jörgensen ist Community Editorin bei der Blick-Gruppe.
Thomas Meier

Die ganze Debatte rund um Frauen und Körperbehaarung kann ich nicht nachvollziehen. Haare an den Beinen oder in der Achselhöhle zu haben, ist das gute Recht einer Frau und soll gar nicht erst zur Diskussion für andere stehen. Achselhaare für jede, die will! Auch ob die Haare nun an einem Mann oder einer Frau wachsen, unterscheidet sich in meinen Augen nicht.

Körperhaare zu entfernen, gehört zwar zu meinem Sonntagsritual. Es gibt für mich kein schöneres Gefühl, als mit weichen Beinen in ein frisch angezogenes Bett zu schlüpfen und den Sonntag ausklingen zu lassen. Das ist aber mein eigenes Wohlbefinden. Und das soll nicht heissen, dass ich von anderen Menschen – besonders Frauen – ebenfalls erwarte, dass sie montags mit glatten Beinen und Achseln ins Büro spazieren. Denn was mich noch weniger als meine eigenen Körperhaare interessiert, sind diejenigen von anderen Menschen.

Solange niemand morgens, rasiert oder unrasiert, den Gang unter die Dusche vergisst, bin ich zufrieden.

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Influencerin erhält Morddrohungen wegen Achselhaaren

Prominente wie US-Schauspielerin Bella Thorne (25), Sängerinnen Halsey (28) oder Paris Jackson (25) zeigen regelmässig stolz ihre Achselhaare. Auch auf Tiktok trendet das Thema. Die britische Influencerin Fenella Fox (28) hat ihre buschigen Achseln gar zu ihrem Markenzeichen gemacht. «Viele Männer haben mir gesagt, ich sei ekelhaft, schmutzig, unhygienisch und faul», erklärt Fenella auf Tiktok. Obwohl sie Morddrohungen erhalte und öffentlich angefeindet wird, behält sie ihre Achselhaare. «Es ist frustrierend, dass sich Männer nicht unter Druck gesetzt fühlen, sich zu rasieren, aber Frauen schon», sagt Fox. «Das ist eine riesige Doppelmoral, die wir mehr hinterfragen sollten.»

Dass Achselhaare bei weiblichen Stars für Empörung und Schlagzeilen sorgen, ist nicht neu. Bereits in den 50er-Jahren stellte Sophia Loren (88) ihre unrasierten Achseln in ihren glamourösen Roben zur Schau und sorgte damit für Aufregung. Auch Grace Jones (74) machte in den 70er und 80er-Jahren ihren Achselhaar-Flaum zum rebellischen Statement. Als die deutsche Sängerin Nena (63) 1982 in einem TV-Auftritt ihre Achselhaare präsentierte, löste dies eine Kontroverse aus. Für einen ähnlichen Aufschrei sorgte auch Hollywoodstar Julia Roberts (55), als sie in den späten Neunzigern bei der «Notting Hill»-Premiere ihren Fans mit unrasierten Achseln zuwinkte.

Sylwina Spiess: «Ich assoziiere es mit Männern und Männlichkeit»

Mir gefällt Körperbehaarung bei Frauen nicht. Natürlich sollte jede Frau selber frei entscheiden dürfen, ob sie ihre Körperhaare entfernen möchte oder nicht. Aber ich empfinde es als ein klar männliches Attribut und assoziiere es mit Männlichkeit. Frauen und Männer sind für mich gerade wegen ihrer Unterschiede schön, und daher ist mein Schönheitsempfinden von einer gewissen Dualität geprägt.

Ich will hiermit nicht sagen, dass weibliche Körper stets komplett haarfrei sein sollen. Frauen dürfen die Haare auch ruhig mal drei Wochen wachsen lassen und sich deswegen nicht weniger schön fühlen.

Meine Achselhaare entferne ich auch nicht, um Männern zu gefallen. Selbst wenn es keinen Mann auf dieser Erde gäbe, würde ich meine Achselhaare entfernen. Ich mache das für mich, weil ich es schöner und angenehmer finde.

Anders sieht er für mich bei non-binären und Gender-fluiden Personen aus. Bei ihnen kann Körperbehaarung die androgyne Schönheit unterstreichen und hat somit wieder einen eigenen Reiz.

Sylwina Spiess ist Moderatorin von Blick TV.
Thomas Meier

Mir gefällt Körperbehaarung bei Frauen nicht. Natürlich sollte jede Frau selber frei entscheiden dürfen, ob sie ihre Körperhaare entfernen möchte oder nicht. Aber ich empfinde es als ein klar männliches Attribut und assoziiere es mit Männlichkeit. Frauen und Männer sind für mich gerade wegen ihrer Unterschiede schön, und daher ist mein Schönheitsempfinden von einer gewissen Dualität geprägt.

Ich will hiermit nicht sagen, dass weibliche Körper stets komplett haarfrei sein sollen. Frauen dürfen die Haare auch ruhig mal drei Wochen wachsen lassen und sich deswegen nicht weniger schön fühlen.

Meine Achselhaare entferne ich auch nicht, um Männern zu gefallen. Selbst wenn es keinen Mann auf dieser Erde gäbe, würde ich meine Achselhaare entfernen. Ich mache das für mich, weil ich es schöner und angenehmer finde.

Anders sieht er für mich bei non-binären und Gender-fluiden Personen aus. Bei ihnen kann Körperbehaarung die androgyne Schönheit unterstreichen und hat somit wieder einen eigenen Reiz.

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Heute sollten ein paar Haare längst keine Sensation mehr sein, könnte man meinen. Das findet auch Popstar Adele (34), die kürzlich in der «Vanity Fair» erklärte: «Ich lasse mir von keinem Mann sagen, dass ich meine Beine rasieren soll.»

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