So war die Abba-Premiere
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Avatar-Show in London:So war die Abba-Premiere

Blick-Reporter Michel Imhof war bei der Premiere von «Abba Voyage» in London dabei
Können Avatare Abba wirklich ersetzen?

Gestern Donnerstagabend feierte die Avatarshow «Abba Voyage» der schwedischen Kultband Abba grosse Premiere. Blick-Reporter Michel Imhof hat sich angeschaut, ob diese virtuelle Show wirklich ein Live-Konzert ersetzen kann.
Publiziert: 27.05.2022 um 05:43 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2022 um 12:17 Uhr
Michel Imhof aus London

Es war das wohl am längsten erwartete Comeback aller Zeiten: Abba meldeten sich 2021 mit dem neuen Album «Abba Voyage» zurück, gestern feierte ihre dazugehörige Show in London Premiere. Der Clou: Bei der Vorführung stehen nicht die mittlerweile etwas älteren Bandmitglieder auf der Bühne, sondern junge Avatare, die die Band im Stile von 1979 zeigen.

Mit etwas Verspätung begann die Premiere, Abba erschienen als Hologramme aus dem Boden, das Publikum umjubelte die Figuren. Im ersten Moment waren alle erstaunt, wie verblüffend echt die Hologramme aussehen.

Klotzen für die bestmögliche Show

Für das Abba-Erlebnis wurde ordentlich geklotzt: Für den Event wurde eigens die Abba Arena mit einer Kapazität von 3000 Menschen im Londoner Stadtteil Stratford errichtet. 291 Lautsprecher und über 500 bewegende Lichter sorgen für hochklassige Unterhaltung, Laser kommen zum Einsatz, die Outfits der Band wurden unter anderem von Dolce & Gabbana entworfen.

Abba feierten gestern Premiere ihrer Show «Abba Voyage».
Foto: ABBA Voyage
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Abba mit Comeback:«Wir haben zwei neue Songs»

Die Technik – und die Musik natürlich – ist es, die dieses Erlebnis einmalig macht. Die aufwendig gestalteten Bühnenbilder rücken jedes Lied in ein neues Licht. Zeitweise ähnelt die Aufführung aber eher einer Multimediashow, als einem Konzert. Nicht zuletzt, weil bei einigen Liedern die Hologramme gar nicht auf der Bühne stehen, sondern grossflächige Filme auf dem Bildschirm gezeigt werden.

Redepausen der Hologramm-Figuren

Zwischen Hits wie «Mamma Mia», «Chiquitita», «Fernando» und «Waterloo» wenden sich die Figuren immer wieder mit Worten ans Publikum. So witzelt der fiktive, junge Benny Andersson (75), er stehe wahrhaftig auf der Bühne und sehe für sein hohes Alter einfach gut aus. Anni-Frid Lyngstad (76) erzählt die Episode vom Eurovision Song Contest, in dem Björn Ulvaeus (77) im Transporter nicht Absitzen konnte, weil sein Outfit zu Eng war.

Es habe ihn fasziniert, wie die Menge emotional von den Abbataren berührt waren, sagte Ulvaeus nach der Premiere. Und ja, viele waren erstaunt, wie lebensecht diese Hologramme aussahen. Anders als bei den Nahaufnahmen auf dem Bildschirm, bei dem die fiktiven Abba teilweise mit starren Blicken eher an ein «Sims»-Videospiel erinnerten.

Hologramm-Show ist wie geschaffen für Abba

Haben klassische Konzerte nun ausgedient? Nein, der Live-Faktor lässt sich trotz der verblüffend echtaussehenden Avataren nicht vollends nachempfinden. Für Abba ist diese Form von Aufführung aber wie geschaffen: Sie wollen nicht selbst auf die Bühne zurückkehren, können den Mythos ihrer Band mit dieser Show halten und pflegen.

Ihr letzter Auftritt in London sei 1979 gewesen, erzählt Hologramm-Benny während der Show. «Und wenn mir damals jemals gesagt hätte, dass wir noch Jahre nach der Jahrtausendwende hier spielen werden, hätte ich es ihm geglaubt», sagt er mit einem Lachen. Das Publikum war auf jeden Fall überzeugt: Nach der 95-minütigen Aufführung hatte jeder Gast einen Ohrwurm im Kopf und ein Lachen im Gesicht. Thank you for the Music, Abba!


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