Model und Influencerin Chiara Ferragni (35) nutzt ihre Bekanntheit geschickt. Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem italienischen Rapper Fedez (33), macht sie beispielsweise immer wieder medienwirksam auf die Missstände in der italienischen Politik aufmerksam. Beim aktuellen Musikfestival in Sanremo spannte sie mit dem edlen Modehaus Dior zusammen – und entsandte mit ihrer Kleiderwahl wichtige Botschaften gegen den sexuellen Missbrauch und für die Gleichstellung der Frau.
Insgesamt vier Dior-Kreationen stellte Ferragni am Musikfestival zur Schau – besonders ihr sogenannter «Shameless Dress» (deutsch: «Schamlos-Kleid») sorgte für Aufsehen und Gesprächsstoff. Es handelt sich dabei um ein Stück aus fleischfarbenem Tüll, der speziell bestickt ist. Die Trompe-l'œil-Pailletten auf ihrem Kleid erwecken den Anschein, man bekomme Ferragnis nackten Körper zu sehen. Laut Kreativ-Direktorin Maria Grazia Chiuri (59) sei die Robe «eine Ode an die Schönheit des weiblichen Körpers in einer Zeit, in der in einigen Ländern der Welt die reproduktiven Rechte von Frauen bedroht sind, ihnen die Freiheit zu studieren und zu arbeiten genommen wird und ihr Recht auf ein friedliches Leben durch Krieg mit Füssen getreten wird.» Eine Frau in einem solchen Kleid zu zeigen, sei laut Chiuri ein Zeichen, dass eine Frau nichts zu verbergen habe – das Stück verleihe dem weiblichen Körper eine Bedeutung, «die über das männliche Begehren hinausgeht».
Hommage an Claire Fontaine
Nicht nur Ferragnis «Shameless Dress» kam mit einer quasi eingewobenen Botschaft – das erste Kleid, das das Model in Sanremo trug, war mit dem Schriftzug «Pensati libera» (deutsch: «frei gedacht» versehen. Der Spruch ist eine Hommage an Claire Fontaine, einer imaginären bildenden Künstlerin, erschaffen durch das Duo Fulvia Carnevale und James Thornhill. Ferragni hoffe, «dass die Worte alle Frauen dazu inspirieren, sich frei zu fühlen». (las)