Expertin sagt, worauf es bei Sandra Boner jetzt ankommt
«Krebs ist auch für ihre Nächsten ein Schock»

Grosse Unterstützung für Sandra Boner in einer schweren Zeit: Zuschauer und Experten machen der an Krebs erkrankten SRF-Moderatorin Mut.
Publiziert: 26.09.2018 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2018 um 16:15 Uhr
Sandra Boner macht eine schwere Zeit durch.
Foto: Philippe Rossier
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Die Zuschauer fühlen mit Sandra Boner (43) mit: Gestern machte SRF publik, dass die «Meteo»-Moderatorin schwer erkrankt ist. «Aufgrund einer Brustkrebserkrankung befindet sich Sandra Boner seit einiger Zeit in Behandlung und hat beruflich eine Auszeit genommen», teilte der Sender mit.

«Diese Nachricht hat mich sehr getroffen»

Das Publikum zeigt sich betroffen, spricht der beliebten Solothurner Wetterfee, die seit 21 Jahren in einer glücklichen Partnerschaft lebt, aber Mut zu. «Diese Nachricht hat mich sehr getroffen, weil ich Sie seit längerer Zeit auf dem Dach bei ‹Meteo› vermisst habe», schreibt eine Zuschauerin auf Blick.ch. «Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Kraft und hoffe, dass alles wieder so kommt, wie es einst war.» Ein anderer übermittelt der Mutter zweier Söhne (7- und 8-jährig) «viel Kraft, Durchhaltewillen, Geduld und eine schnelle gute Genesung».

Ein weiterer Zuschauer findet, die Krankheit sei «nicht nur für die Betroffenen verhängnisvoll, sondern eine solche schwierige Situation ist auch für deren Angehörige furchtbar und belastend. Es ist auch in diesem schicksalhaften Fall hier bei Sandra Boner zu hoffen, dass sie in einer bestimmt wohlwollenden Umgebung wieder ganz gesund wird».

Auch Linda Fäh (30), Botschafterin der Brustkrebsprävention «Pink Ribbon», wünscht Sandra Boner viel Kraft. Die Sängerin hat eine nahe Verwandte, die von Brustkrebs betroffen ist. «Ich wünsche Sandra, dass sie den Glauben, zu kämpfen, nicht verliert», sagt Fäh. «Und dass sie die Familie und ihre Freunde fest unterstützen. Das ist das Allerwichtigste. Denn zusammen ist man einfach stärker.»

«Für genügend Entlastung der Kinder sorgen»

Ein Aspekt, den auch Beatrice Bösiger (42) von der Krebsliga Schweiz anspricht. Generell sagt sie: «Eine Krebsdiagnose ist immer ein Schock. Zuerst für die betroffene Person selbst, aber auch für ihre Nächsten. Wie mit einer Diagnose umgegangen wird, hängt jedoch von der Person selbst ab. Das ist sehr individuell.» Gerade wenn Kinder mit im Spiel seien, sei es wichtig, diese ernst zu nehmen. «Es ist wichtig, offen zu kommunizieren. Eltern fürchten sich oft davor, Kinder schwer zu belasten, wenn sie sie mit ihren eigenen Ängsten konfrontieren. Aber Kinder nehmen Veränderungen in ihrem Umfeld auch wahr, wenn diese ohne Worte kommuniziert werden», erklärt sie. «Um die seelische Belastung auszugleichen, ist es daher zentral, für genügend Entlastung der Kinder zu sorgen. Etwa durch ein stützendes soziales Umfeld.»

Bösiger macht Brustkrebspatientinnen Mut: Die Therapie von Brustkrebs habe in den letzten Jahrzehnten grosse Fortschritte erzielt. «Mehr Frauen können erfolgreich behandelt werden oder leben länger mit der Krankheit. Andererseits sind Früherkennungsprogramme immer verbreiteter. So lassen sich Tumore in frühen Stadien entdecken. Das erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.» Und auch der bekannte Krebsarzt Professor Thomas Cerny, der schon TV-Legende Kurt Felix (†71) behandelte, sagt: «Nach fünf Jahren sind noch über 80 Prozent der Frauen am Leben.» (wyt)

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen

An Brustkrebs (Mammakarzinom) erkranken in der Schweiz laut der Schweizer Krebsliga pro Jahr etwa 6000 Frauen und 50 Männer. Damit ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen: auf Brustkrebs entfällt fast ein Drittel aller Krebsdiagnosen bei Frauen. Obwohl das Brustkrebs-Risiko nach dem 50. Lebensjahr deutlich ansteigt, betrifft die Krankheit auch jüngere Frauen: 20 Prozent aller Patientinnen sind zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre. Die Heilungschancen haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert: Neuerkrankungen werden immer seltener in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, was auch als Hinweis auf den Erfolg des Mammographie-Screenings interpretiert werden könnte. Die Mammografie ist laut Krebsliga momentan die wichtigste Methode, um Brustkrebs bei Frauen ab 50 Jahren frühzeitig zu erkennen. Das Risiko, an Brustkrebs zu sterben erheblich gesenkt haben auch die Therapieverfahren. Nach fünf Jahren seien noch über 80 Prozent der Frauen am Leben, sagt Krebsarzt Professor Thomas Cerny.

An Brustkrebs (Mammakarzinom) erkranken in der Schweiz laut der Schweizer Krebsliga pro Jahr etwa 6000 Frauen und 50 Männer. Damit ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen: auf Brustkrebs entfällt fast ein Drittel aller Krebsdiagnosen bei Frauen. Obwohl das Brustkrebs-Risiko nach dem 50. Lebensjahr deutlich ansteigt, betrifft die Krankheit auch jüngere Frauen: 20 Prozent aller Patientinnen sind zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre. Die Heilungschancen haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert: Neuerkrankungen werden immer seltener in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, was auch als Hinweis auf den Erfolg des Mammographie-Screenings interpretiert werden könnte. Die Mammografie ist laut Krebsliga momentan die wichtigste Methode, um Brustkrebs bei Frauen ab 50 Jahren frühzeitig zu erkennen. Das Risiko, an Brustkrebs zu sterben erheblich gesenkt haben auch die Therapieverfahren. Nach fünf Jahren seien noch über 80 Prozent der Frauen am Leben, sagt Krebsarzt Professor Thomas Cerny.

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