Enkelin Kiera (37) eröffnet in Sierra Leone eine Schule
Chaplin bei den Ärmsten

Das ehemalige Schweizer Model Kiera Chaplin zeigt Herz: Die Enkelin von Filmlegende Charlie Chaplin hat im westafrikanischen Land Sierra Leone eine Schule für 400 Kinder eröffnet.
Publiziert: 14.01.2020 um 22:59 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2020 um 18:08 Uhr
Dominik Hug

Sie ist schön, hat einen berühmten Namen – und besitzt ein grosses Herz! Das ehemalige Topmodel Kiera Chaplin (37) hat im westafrikanischen Kleinstaat Sierra Leone eine Schule für die Ärmsten eröffnet. «Es war ein bewegender Moment, als ich meinen Traum von einer besseren Welt endlich erfüllen konnte», sagt die Enkelin des grossen Charlie Chaplin (1889–1977), die in Vevey VD aufgewachsen ist.

Ein halbes Jahr dauerten die Bauarbeiten an den beiden Gebäuden etwas ausserhalb der Hauptstadt Freetown. Jetzt kümmern sich 20 Lehrer und ein halbes Dutzend Nonnen um 400 Schüler, die bislang noch nie eine Schule besucht haben – «weil es in der ganzen Gegend überhaupt keine gab», so Chaplin.

Von «Vogue» über «Elle» bis «Vanity Fair»

Die Westschweizerin hat die letzten 20 Jahre international als Model Karriere gemacht. Sie liess sich für Mode-Bibeln wie «Vogue», «Elle» und «Vanity Fair» ablichten. Sie trat in mehreren Filmen auf und machte Kampagnen für das italienische Modeunternehmen Benetton.

Kiera Chaplin an der Eröffnungsfeier ihrer Schule in Sierra Leone.
Foto: Desertflower Foundation/Niesner
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An einem Event in Berlin lernte Chaplin vor zwei Jahren die Bestsellerautorin und Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie (55, «Wüstenblume») kennen. Die Somalierin engagiert sich seit den 90er-Jahren gegen weibliche Genitalverstümmelung, war von 1997 bis 2003 auch Uno-Sonderbotschafterin. 2002 gründete Dirie die Desert Flower Foundation, die seither Zehntausende Mädchen vor dem grausamen Beschneidungsritual rettete.

«Durch Dirie bin ich auf die extreme Armut und die grosse Ungerechtigkeit, die in gewissen afrikanischen Staaten herrschen, erst richtig aufmerksam geworden», erinnert sich Chaplin über die prägende Begegnung. «Ich musste nicht lange überlegen, ob ich mich engagieren will. Es ist doch unsere Pflicht, jenen zu helfen, denen es weniger gut geht als uns.»

Eines der ärmsten Länder der Welt

Sierra Leone gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, bis 2002 wurde es von einem katastrophalen Bürgerkrieg gebeutelt, dem bis zu 300'000 Menschen zum Opfer fielen. Gegen drei Millionen mussten fliehen. Danach kam die Ebolafieber-Epidemie.

Die Kiera-Chaplin-Schule ist eine Primarschule für Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren. Der Fokus soll nicht nur auf den üblichen Schulstoff wie Lesen, Schreiben und Rechnen gerichtet sein. «Wir möchten den Kindern auch die Möglichkeit geben, sich musisch zu entfalten.»

An ihre eigene Schulzeit hat Kiera weniger gute Erinnerungen: «Ich hasste die Schule», sagt sie und lacht. «Umso spezieller ist es, dass ich heute meine eigene habe.»

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