Er führt das berühmteste Restaurant in New York, wegen der Corona-Krise musste Daniel Humm (44) das «Eleven Madison Park» aber von einem Tag auf den anderen schliessen. «Noch am Abend zuvor war das Restaurant voll, wir haben 110 Menüs serviert», sagt Humm gegenüber gaultmillau.ch.
Die Zustände in New York sind dramatisch, die Menschen bangen um ihre Gesundheit und ihre Existenz. So etwas wie Kurzarbeit kennt man in den USA nicht, viele Gastroangestellte stehen deshalb plötzlich auf der Strasse. Denn Miete und Löhne ohne Einnahmen bezahlen, das kann sich auf diesem teuren Pflaster keiner leisten. Darum sammelt Humm jetzt mit seiner Restaurant-Gruppe Make It Nice Geld für seine Mitarbeiter und versteigert dafür sogar sich selbst: Für 50'000 Dollar kocht der Schweizer Koch-Weltstar ein exklusives privates Dinner.
Aus dem Gourmetrestaurant wird eine Suppenküche
Am härtesten trifft es jedoch die Armen, denn sogar die berühmten Suppenküchen in New York wurden geschlossen, dort werden normalerweise 400 000 Bedürftige verköstigt. «Dass jetzt so viele Menschen nichts zu essen haben, geht mir schon nahe», sagt Humm. Daheim die Hände in den Schoss legen, das ist nichts für den Macher. In der Krise wird er aktiv, innert kurzer Zeit hat er 500 000 Dollar gesammelt: «Damit können wir in den nächsten Wochen 100 000 Essen für Bedürftige produzieren», so Humm.
Dafür hat der Schweizer rund 20 Leute im Einsatz. Sie arbeiten in Schichten und in immer gleichen Teams, um Ansteckungen zu vermeiden. In der Krise wird Daniel Humm vom Gourmet- zum Gassenkoch: Auch dafür sollte es Sterne geben.