So kaltherzig feuert Hotelplan seine Angestellten
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Viele Ältere müssen gehen
So kaltherzig feuert Hotelplan seine Angestellten

170 Angestellte verlieren bei der Migros-Tochter Hotelplan ihren Job. Nun wird klar, wie ruppig die Entlassungen abgelaufen sind.
Publiziert: 12.07.2020 um 09:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2020 um 11:56 Uhr

Die Reisebranche leidet brutal unter den Folgen der Corona-Krise. Erst mussten viele Reisen annulliert werden. Nun wagen sich die Kunden kaum, eine Reise zu buchen. Das hat Folgen für die Angestellten. Mehrere Reisebüros haben bereits im grossen Stil Angestellte entlassen. So auch die Migros-Tochter Hotelplan. 170 Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Nun macht die «SonntagsZeitung» öffentlich, wie die Massenentlassung abgelaufen ist. Recherchen zeigen, dass den betroffenen Angestellten per E-Mail gekündigt wurde. «Die Kündigung kam aus heiterem Himmel», sagen verschiedene Betroffene, die teils schon sehr lange für Hotelplan arbeiten.

Mailkonto abgestellt

«Es tut mir leid, dich für die nun beginnende Reorganisation nicht dabeihaben zu können», schrieb Tim Bachmann, Chef von Hotelplan Suisse, den Betroffenen. Im Anhang des Mails das eigentliche Kündigungsschreiben und ein Merkblatt mit dem Titel «Austritt Restrukturierung Covid-19».

Für langjährige Mitarbeiter gibt es eine Abfindung von 1000 bis 2000 Franken.
Foto: keystone-sda.ch
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Für eine Migros-Tochter ungewohnt hart war auch die Abwicklung der Kündigung. Die Betroffenen wurden per sofort freigestellt, das Mailkonto schon am Tag nach der Ankündigung abgestellt, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Das Pult musste in kürzester Zeit geräumt werden.

1000 Franken Abfindung

Begründet wurde die zackige Gangart mit Kurzarbeit und Homeoffice-Arbeit. Auch wolle man den Angestellten rasch möglichst die Stellensuche ermöglichen. Bei den Entlassenen kam dieses Vorgehen nicht gut an. «Von einer Migros-Tochter hätte man ein sozialeres Verhalten erwartet», sagt eine der entlassenen Personen.

Besonders hart: Unter den Entlassenen sind offenbar zahlreiche Angestellte im Alter zwischen 55 und 65 Jahren, die ihr halbes Leben in der Reisebranche verbracht haben. Und in der Corona-Krise wohl nicht einfach wieder einen neuen Job in ihrem angestammten Umfeld finden werden. Da dürfte auch die Abfindung von 1000 bis 2000 Franken, die sie bekommen, nur ein schwacher Trost sein. (pbe)

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