Raiffeisen-Chef Gisel über den Fall Vincenz
«Ich trete nicht zurück!»

Schlechtes oder gutes Timing? Drei Tage nach der Razzia beim Ex-Chef lädt Raiffeisen zur Bilanzmedienkonferenz. Doch der neue Chef Patrik Gisel will sich «nicht detailliert» zum Fall Vincenz äussern. BLICK berichtet ab 10.30 Uhr live.
Publiziert: 01.03.2018 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2022 um 09:30 Uhr
  • Schlechtes oder gutes Timing? Drei Tage nach der Razzia beim Ex-Chef lädt Raiffeisen zur Bilanz-Medienkonferenz.
  • Doch der neue Chef Patrik Gisel will sich «nicht detailliert» zum Fall Vincenz äussern.
  • Er sagt aber: «Ich bin erschüttert – die Verdachtsmomente sind alarmierend».
  • BLICK berichtete um 10.30 Uhr live.
  • Die anschliessende Fragerunde darf BLICK nicht live im Bild übertragen.
Patrik Berger und Julia Fritsche

Am Freitag steht Raiffeisen-CEO Patrik Gisel zum ersten Mal so richtig im Fokus der Medien. Die drittgrösste Bank des Landes präsentiert in Zürich die Zahlen des Geschäftsjahres 2017. Die dürften allerdings die wenigsten Journalisten und Analysten interessieren.

Alle werden sie Gisel in der Fragerunde nach der offiziellen Bilanzmedienkonferenz zur Affäre um den ehemaligen Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz (61) löchern. Am Dienstag rissen Polizisten Vincenz aus dem Schlaf: Hausdurchsuchung beim ehemaligen Vorzeigebanker im Appenzellerland!

Raiffeisen klagt gegen Vincenz

Die Zürcher Staatsanwaltschaft beantragt Untersuchungshaft gegen den ehemaligen Raiffeisen-Chef und langjährigen Präsidenten von Aduno. Auch der frühere CEO der Kreditkartengesellschaft Aduno, Beat Stocker, wird dem Haftrichter vorgeführt.

Raiffeisen-CEO Patrik Gisel ist «erschüttert» über die Affäre rund um seinen Ex-Chef Pierin Vincenz.
Foto: Siggi Bucher

Der Grund für die Ermittlungen gegen Vincenz: Die Staatsanwaltschaft III für Wirtschaftsdelikte des Kantons Zürich hat gestützt auf eine Anzeige von Aduno im Dezember 2017 gegen Vincenz als ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten sowie gegen Stocker ein Strafverfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung eröffnet.

Pierin Vincenz: «Natürlich reden wir auch am Küchentisch übers Geschäft».
Foto: Daniel Kellenberger

Auch Raiffeisen hat Klage gegen Vincenz eingereicht. Ein cleverer Schachzug. Experten gehen davon aus, dass Gisel alle kritischen Fragen mit Verweis auf ein laufendes Verfahren im Keim ersticken wird.

«Gisel ist nun vor allem Krisenmanager»

Dabei wäre gerade jetzt ein Gang in die Offensive Gold wert. «Im Sinne von Transparenz ist die aktuelle Ermittlung gegen den Ex-Chef Vincenz für Raiffeisen positiv – eine Chance für Tabula rasa», sagt Bernhard Bauhofer (55), Gründer und Chef der PR-Agentur Sparring Partners, zu BLICK.

Einen Rücktritt schliesst der Bankenchef aber aus.
Foto: Siggi Bucher

«Jetzt ist wichtig, dass die Raiffeisen-Führung um Gisel weiter transparent die Öffentlichkeit informiert. Es darf kein einmaliger Vorstoss bleiben. Patrik Gisel ist als CEO nun vor allem Krisenmanager», sagt der Experte.

Danach sieht es aber nicht aus. «Eines vorweg: Wir werden uns weder zum laufenden Finma-Verfahren noch zu den Entwicklungen rund um Vincenz detaillierter äussern», schreibt die Raiffeisen-Medienstelle an akkreditierte Journalisten.

Die Bilanz-Medienkonferenz startet um 10.30 Uhr – BLICK berichtet live.

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