Strasse von Hormus
Iran versuchte gemäss Berichten britischen Öltanker zu stoppen

Iranische Militärschiffe sollen amerikanischen Medienberichten zufolge versucht haben, an der Meerenge von Hormus einen britischen Öltanker zu stoppen.
Publiziert: 11.07.2019 um 04:09 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2019 um 15:57 Uhr

Die US-Fernsehsender CNN und Fox News berichteten am Mittwochabend (Ortszeit) übereinstimmend unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen aus der US-Administration, fünf bewaffnete Boote der iranischen Revolutionsgarden hätten sich dem Tanker «British Heritage» am Mittwoch nahe der Strasse von Hormus genähert.

CNN meldete, die Iraner hätten das britische Schiff aufgefordert, seinen Kurs zu ändern und iranisches Gewässer anzusteuern. Ein britisches Kriegsschiff habe den Tanker jedoch begleitet, sei eingeschritten und habe die iranischen Boote zurückgedrängt. Es gebe US-Luftaufnahmen des Zwischenfalls, hiess es weiter.

Ein Sprecher des US Central Command, das die US-Truppen im Nahen Osten führt, erklärte auf Anfrage, man kenne die Berichte über den Versuch der iranischen Revolutionsgarden, den Tanker zu drangsalieren.

Ein Patrouillenboot der britischen Marine stoppte am 4. Juli einen Supertanker mit iranischem Öl in der Nähe Gibraltars. Nun sollen iranische Militärschiffe versucht haben einen britischen Öltanker zu stoppen.

Der Sprecher verwies für weitere Informationen zu dem Vorfall an das britische Verteidigungsministerium. Er betonte, Bedrohungen für die internationale Schifffahrt bedürften auch einer internationalen Lösung. Die Weltwirtschaft sei abhängig von freien Handelswegen, und es sei an allen Nationen, diese zu schützen.

Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor angekündigt, Pläne für eine internationale Koalition zum Schutz von Handelsschiffen vorantreiben zu wollen.

Vergeltung britischer Festsetzung

Vor einer Woche hatten die Behörden Gibraltars mit Hilfe der britischen Marine einen Supertanker mit iranischem Öl beschlagnahmt. Die «Grace 1» soll versucht haben, illegal Rohöl in das Bürgerkriegsland Syrien zu bringen. Der iranische Präsident Hassan Ruhani drohte Grossbritannien nach der Festsetzung des Tankers mit «Konsequenzen.»

Die schmale Meerenge von Hormus zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist das Nadelöhr des weltweiten Ölhandels: Durch die Seestrasse zwischen dem Iran und Oman wird ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls befördert.

Krise in der Golfregion

Inmitten der wachsenden Spannungen zwischen Teheran und Washington kam es in der Region zuletzt zu mehreren Zwischenfällen. Öltanker wurden angegriffen, wofür die USA den Iran verantwortlich machten.

Der Iran schoss zudem eine US-Drohne ab. Am Dienstag sagte US-Generalstabschef Joseph Dunford, die USA wollten eine internationale Militärkoalition zum Schutz von Öltankern in der Golfregion schmieden. (zas/SDA)

Warum ist die Strasse von Hormus so wichtig?

Mehrere Zwischenfälle mit Handelsschiffen nahe der Meerenge von Hormus haben in den vergangenen Monaten den Blick auf diese wichtige Seestrasse gelenkt. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert.

Blockade bedroht internationale Ölmärkte

Eine Sperrung dieses strategisch wichtigen Nadelöhrs würde den Ölpreis in die Höhe treiben mit katastrophalen Folgen für die Weltwirtschaft. Schon die jüngsten Vorfälle sorgten daher für Nervosität an den Ölmärkten.

Angesichts des Streits um das internationale Atomabkommen mit dem Iran und der Wirtschaftsblockade der USA hat Teheran wiederholt gedroht, die Seestrasse zu blockieren. Die Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist nur 50 Kilometer breit. Auch wenn die iranische Marine den USA militärisch nicht gewachsen ist, wäre es nicht schwer für sie, eine Durchfahrt durch Seeminen zu blockieren.

Seit Jahrhunderten wichtiger Handelsweg

Die Meerenge von Hormus ist schon seit Jahrhunderten eine wichtige Handelsroute. Auf den Inseln Hormus und Keschm errichteten die Portugiesen im 16. Jahrhundert Festungen und Handelsstützpunkte. Heute sind die iranischen Inseln wegen ihrer dramatischen Felsformationen und Mangrovenwälder beliebte Touristenziele. Weitere Inseln in der Mitte der Seestrasse sind zwischen dem Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten umstritten.

Mehrere Zwischenfälle mit Handelsschiffen nahe der Meerenge von Hormus haben in den vergangenen Monaten den Blick auf diese wichtige Seestrasse gelenkt. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert.

Blockade bedroht internationale Ölmärkte

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