In Supermärkten gescheitert
Rivella stoppt Verkauf seiner Getränke in Deutschland

Die Konzernleitung am Sitz in Rothrist AG hat Anfang des Jahres entschieden, Rivella vom deutschen Markt zu nehmen. BLICK hat die Gründe aus erster Hand.
Publiziert: 15.03.2019 um 07:41 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2019 um 13:49 Uhr
Ulrich Rotzinger

Dieser Entscheid dürfte den Südbadenern ennet der Grenze nicht schmecken: Rivella hat entschieden, seine Schweizer Nationalgetränke nicht mehr in deutschen Detailhandel zu verkaufen. 

Im Gegensatz zu den Bundesbürgern entlang der Schweizer Grenze, konnte sich Rot, Blau und Grün in der ganzen Bundesrepublik nicht durchsetzen, schreibt die «Badische Zeitung». Es handle sich nicht um einen temporären Lieferunterbruch, sondern um eine definitive Massnahme des Schweizer Getränkeherstellers mit Sitz in Rothrist AG.

Rückzug Anfang 2019 entschieden

Der Entscheid, die Milchserumbrause vom deutschen Markt zu nehmen, fiel Anfang 2019. Der Versuch, sich in Deutschland zu etablieren, sei gescheitert, sagt Thomas Warring, Leiter der internationalen Geschäfte, zu BLICK: «Es ist uns nicht gelungen die Konsumentennachfrage über die Zeit signifikant zu steigern. Aus diesem Grund konnten wir trotz des grossen personellen und finanziellen Einsatzes unsere Umsatzziele zuletzt in Süddeutschland nicht erreichen. Wir haben uns entschieden, die Marktbearbeitung aufzugeben.»

Rivella hat seinen Hauptsitz in Rothrist AG.
Foto: PPR
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Rivella Rot, Blau, Grün und Rhabarber fanden deutsche Konsumenten in allen grossen Supermärkten wie jenen von Edeka, Rewe und Real. «Aber auch Getränkeabholmärkte haben unsere Produkte geführt», sagt Warring.

Geringe Gewinnmargen in Deutschland

Der Getränkemarkt in Deutschland sei stark umkämpft. Der Aufwand, um erfolgreich zu sein hoch, die Gewinnmargen gering. Auch das deutsche Pfandsystem habe Probleme bereitet, so Warring.

Vom Rückzug aus Deutschland betroffen sind 2 Angestellte im Vertrieb. Beide hätten bereits einen neuen Job gefunden. Die Rivella-Werbung mit dem deutschen Komiker Michael Mittermeier sei bereits frühzeitig gestoppt worden, bestätigt Warring auf Nachfrage.

Ein kleines Fenster lässt Warring offen für deutsche Rivella-Fans. «Es besteht weiterhin die Möglichkeit, Rivella in Deutschland über Spezial-Shops zu beziehen, auch online», so der Rivella-Manager.

Die Schweizer Familienunternehmung schrieb im Jahr 2017 mit 29 Millionen Litern verkaufter Rivella ein Rekordjahr im Ausland. Die Zahlen für das vergangene Jahr sind noch nicht bekannt.

2018 war Rekordjahr in den Niederlanden

Besonders erfolgreich ist Rivella in den Niederlanden, dem ältesten und gleichzeitig bedeutendsten Auslandmarkt des Schweizer Nationalgetränkeherstellers. «Die Niederlande sind für uns eine echte Successstory», sagt Warring zu BLICK.

In den letzten sechs Jahren wuchs Rivella dort jeweils zweistellig. Am besten läuft Rivella Blau. «Im 2018 verzeichneten wir in den Niederlanden sogar ein Rekordwachstum», sagt der Rivella-Manager weiter. In den übrigen ausländischen Märkten sei der Absatz «stabil» geblieben.

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