Die Migros will das Onlinegeschäft mit Schokolade und Kaffee massiv ausbauen
Schoggi-Offensive im Ausland

Der Grossverteiler sucht eine Leiterin oder einen Leiter E-Commerce. Er oder sie soll die Eigenmarken fürs Ausland fit machen.
Publiziert: 04.02.2017 um 23:59 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:08 Uhr
Moritz Kaufmann

Ice Tea, Farmer-Riegel oder Larry's-Bonbons kennt in der Schweiz jedes Kind. International sind diese Markennamen völlig unbekannt. Kein Wunder: Die Migros hat sie erfunden. Nun aber sollen ihre Eigenmarken auch im Ausland Kult werden – via Internet. Und zwar nicht nur bei Exil-Schweizern oder Deutschen, die der Eidgenossenschaft den Rücken gekehrt haben. Für ihre Onlineexpansion im Ausland hat der orange Riese jetzt die Stelle «LeiterIn E-Commerce» ausgeschrieben. 

Überdurchschnittliches Wachstum

Seit ein paar Jahren betreibt die Migros in Deutschland die Einkaufswebsite migros-shop.de, in Österreich heisst sie migros-shop.at. Die Preise sind mit jenen in der Schweiz zu vergleichen, tendenziell liegen sie etwas darunter. Zu kaufen gibt es dort etwa Frey-Schokolade, Mirador-Würze oder Blevita-Cracker. «Wir haben aufgrund unserer klaren Ausrichtung jährlich ein überdurchschnittliches Wachstum», so Chocolat-Frey-Sprecherin Pascale Buschacher stellvertretend für die M-Industrie.

Die Aufgabenbeschreibung des neuen Onlineverkaufschefs zeigt, dass die Migros jetzt den Turbo einschaltet: «Steuerung und Weiterentwicklung der E-Commerce-Vertriebskanäle» und «Mitentwicklung der Strategie für die digitale Vermarktung der M-Industrie» heisst es im Job-Inserat. Vorerst ist die Offensive auf Mitteleuropa beschränkt. 

Die beliebtesten Migros-Produkte im Ausland sind auch bei uns bekannte Cashcows: Frey-Schokolade, Café-Royal-Kapseln, Käse und Kosmetika.
Foto: zVg
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M-Industrie mit 6,4 Milliarden Umsatz

Unter M-Industrie versteht man die Produktionsstätten der Migros, ein gigantischer Apparat mit 23 Unternehmen und fast 6,4 Milliarden Franken Umsatz im Jahr 2016. Nur logisch, dass der seine Produkte auch im Ausland an den Mann bringen will. Neben den beiden Onlineshops gibts auch auf amazon.de über 400 Produkte zu kaufen: «Der rasche Wandel im digitalen Bereich bedeutet auch die permanente Weiterentwicklung unseres Angebotes respektive Anpassung der Marktplätze», sagt Schoggi-Frau Buschacher für die M-Industrie. Dank Internet kann die Migros in die Nachbarländer expandieren, ohne eigene Läden eröffnen zu müssen – was die Migros bereits versucht, sich dabei allerdings eher die Finger verbrannt hat. So zum Beispiel 2013, als die Migros Basel die Deutschland-Expansion abbrechen musste.

Obwohl sie deshalb nur über wenige Standorte ennet der Grenze verfügt, konnte die M-Industrie ihr Auslandsgeschäft 2015 um fast neun Prozent erweitern, 681 Millionen verdiente sie damit. Die beliebtesten Migros-Produkte im Ausland sind auch bei uns bekannte Cashcows: Frey-Schokolade, Café-Royal-Kapseln, Käse und Kosmetika. 

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