Das meint BLICK
Die ZKB kommt glimpflich davon

Die Zürcher Kantonalbank kann nach sieben Jahren Unsicherheit einen Schlussstrich unter die Steueraffäre mit den USA ziehen. Mit ihrem Deal kommt die ZKB vergleichsweise gut weg, schreibt Wirtschaftschef Ulrich Rotzinger.
Publiziert: 14.08.2018 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:50 Uhr

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) kann den Steuerstreit mit den US-Behörden ad acta legen. Sie hat sich mit dem US-Justizministerium geeinigt. Es ist ein guter Deal. Die grösste Kantonalbank der Schweiz zahlt für den Abschluss des Verfahrens 98,5 Millionen Dollar. 

Damit kann die ZKB von den USA nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden. Die Mitarbeiter haben nach sieben Jahren Unsicherheit wieder Ruhe. Die Kantonalbank kommt damit glimpflich davon und besser weg als befürchtet. Die Chefs der ZKB haben offensichtlich stark verhandelt. 

In den letzten Jahren wurden immer wieder deutliche höhere Beträge herumgereicht. Auf dem Bussenzettel stand mindestens das Doppelte der aktuellen Strafzahlung, maximal ein hoher dreistelliger Millionen-Betrag, der fast bis zu einer Milliarde Franken reichte.

Überweist 98,5 Millionen Dollar in die USA für die Beilegung des Steuerstreits: die Zürcher Kantonalbank ZKB.
Foto: Keystone
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Auch andere kauften sich frei

Zur Erinnerung: Die Credit Suisse kaufte sich mit insgesamt 2,6 Milliarden Dollar frei, die Bank Julius Bär mit 547 Millionen und die Bank Leumi mit 400 Millionen Dollar. Die UBS zahlte als Erste im US-Steuerstreit 780 Millionen Dollar.

Wie die ZKB gehörten diese zu den Banken der Kategorie 1, gegen die die USA wegen Verdachts auf Verstoss gegen US-Gesetz ermittelten. Insgesamt haben die US-Behörden vier Kategorien zur Bereinigung des Steuerstreits geschaffen.

Laut eigenen Angaben hat der Deal mit den USA keinen negativen Einfluss auf das Geschäftsergebnis 2018 der ZKB. Weiter sind auch die Kapitalstärke sowie die Gewinnausschüttung an den Kanton und die Gemeinden nicht betroffen.

In ihrer Mitteilung lässt die ZKB durchblicken, dass die Bank sichtlich erleichtert ist, einen Schlussstrich im Zusammenhang mit ihrem ehemaligen Geschäft mit US-Kunden ziehen zu können.

Für einen aktuellen und einen inzwischen pensionierten ZKB-Mitarbeiter, die während des Steuerstreits im 2012 angeklagt wurden, erwartet die Kantonalbank in den nächsten Wochen ebenfalls eine Lösung. Die Rechtsfälle sollen bald abgeschlossen werden, heisst es. 

Pictet und BKB warten noch

Für die ZKB ist der Steuerstreit nun zu Ende. Jetzt warten noch sieben Schweizer Finanzinstitute auf eine Einigung mit den US-Behörden. Darunter die Privatbank Pictet und die Basler Kantonalbank. Letztere hat für einen Deal 100 Millionen Franken zurückgestellt.

Der in den USA lehrende Finanzprofessor Alfred Mettler erwartet, dass noch vor Anfang November weitere Deals verkündet werden, wie er auf dem Portal der «Handelszeitung» sagt.

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