Als erstes Bentley und Ferrari gekauft
Zürcher Jung-Unternehmer scheffeln Millionen mit Masken

Zwei junge Männer werden über Nacht zu Multimillionären. Sie hatten Beziehungen nach China und beschafften schneller als alle anderen Schutzmasken für die Armee – und das wohl zu Wucherpreisen. Der Luzerner SVP-Nationalrat Franz Grüter fordert eine Aufklärung.
Publiziert: 21.06.2020 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2021 um 21:51 Uhr

Eigentlich verkauften sie Softdrinks und Kosmetikartikel aus China an Schweizer Detailhändler. Doch dann kam Corona. Und damit der finanzielle Durchbruch für zwei junge Zürcher.

Riccardo D.* (22) und Sascha L.* (23) konnten ihre bereits seit 2016 etablierten Kontakte nach China spielen lassen. In kürzester Zeit hatten sie über ihre in Zug angemeldete Firma Emix Trading GmbH Schutzmasken im Angebot. Und beliefern seitdem Behörden in ganz Europa.

Das Geschäft floriert – und wie. Die Männer verdienen mit ihrem Masken-Coup laut «SonntagsZeitung» mehrere Millionen Franken. Und das wollen sie auch zeigen. Laut «InsideParadeplatz» kauften sich der Wirtschaftsgymnasiast und der Kaufmann-Lehrling mit dem neu verdienten Geld Luxusautos: zwei Bentley Continental zum Preis von je 250'000 Franken. Die «SonntagsZeitung» spricht auch noch von einem Ferrari F150 mit über 900 PS für 2,5 Millionen Franken.

Die frisch gebackenen Millionäre Ricardo D. und Sascha L. sollen sich gleich zwei Bentley Continental geleistet haben.
Foto: WERK
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Militär bestätigt Maskenkauf

Gegenüber «InsideParadeplatz» bestätigt eine Sprecherin des Militärdepartments den Maskenkauf. Man habe zehn Millionen Hygienemasken und 500’000 FFP2-Masken von Emix Trading GmbH erworben, heisst es. Vorkasse habe es nicht gegeben. «Die Armeeapotheke hat bei Emix zu Marktpreisen eingekauft», sagt auch eine Sprecherin des Verteidigungsdepartements gegenüber der «SonntagsZeitung».

Um den Maskenkauf zu finanzieren, habe das Unternehmen kurzfristig drei Aktionäre mit an Bord genommen. Ausserdem habe man sich «aus der Liquidität, welche die Emix in den letzten Jahren erwirtschaftet habe», bedient. Das bestätigt der Verwaltungsratspräsident der Emix Trading, Peter Ackermann.

Die Masken gingen nicht nur an die Schweiz. Der Grossteil wurde nach Deutschland und Frankreich sowie in die Benelux-Länder verkauft, so Ackermann weiter.

Untersuchung gefordert

Und das teilweise eben doch zu einem höheren Preis als normal üblich. Das glaubt zumindest der Luzerner SVP-Nationalrat Franz Grüter. Er fordert eine Aufklärung der Angelegenheit. Und eine Antwort auf die Frage, wie es sein kann, dass sich zwei junge Männer über Nacht so bereichern konnten. (vnf)

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