Wie kann das sein?
Schweizer Armeefahrzeug in Putin-Parade gesichtet

Russland feiert das Ende des Zweiten Weltkriegs jährlich am 9. Mai mit dem Tag des Sieges. Trotz des Kriegs in der Ukraine wird die alljährliche Parade wie gewohnt auf dem Roten Platz in Moskau stattfinden. Mit von der Partie: ein Schweizer Fahrzeug.
Publiziert: 29.04.2024 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2024 um 20:14 Uhr

In Russland sind die Vorbereitungen für den Tag des Sieges in vollem Gange. Unter anderem eine spezielle Sammlung erbeuteter Kriegsfahrzeuge sollen im Vorfeld der grossen Parade am 9. Mai für die richtige Stimmung sorgen. Neben einem amerikanischen Bradley-Panzer, einem deutschen Leopard-2-Panzer und einem Marder-Schützenpanzer findet man in der Sammlung auch ein hierzulande bekanntes Gefährt: So steht ein Schweizer Sanitäts-Pinzgauer in der Ausstellung, wie die Zeitungen von CH Media berichten.

Wer zwischen 1972 und 2008 in der Schweizer Armee diente, dürfte den «Sani-Pinz» noch kennen: 660 Exemplare der Spezialanfertigung waren zu dieser Zeit im Einsatz. In der Zwischenzeit wurden sie aber vom Duro ersetzt.

Eine österreichische Flagge auf einem Schweizer Fahrzeug: Dieser Sanitäts-Pinzgauer war bis 2008 in der Schweizer Armee im Dienst. Nun ist er in der Sammlung russischer Kriegsbeutefahrzeuge.
Foto: X / @MartinRosenkra3
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Österreichische Flagge auf Schweizer Fahrzeug?

Jedes Fahrzeug in der russischen Sammlung hat eine Fahne verpasst bekommen, um die grosse westliche Verschwörung gegen Russland zu demonstrieren. Offenbar nimmt man es mit den Ursprungsländern der Fahrzeuge aber nicht besonders genau. Denn: Auf dem Sanitäts-Prinzgauer etwa prangt keine Schweizer, sondern eine österreichische Flagge.

Das ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass das Originalmodell vom österreichischen Fahrzeugbauer Steyr-Puch konstruiert wurde – für den Militärexperten Martin Rosenkranz gibt das Anlass für einen kleinen Scherz: Er fordert die russische Botschaft in Wien auf, genauer hinzuschauen.

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Gibts auch auf Ricardo

Mehrere Schweizer Privatpersonen haben der Ukraine gemäss den Zeitungen von CH Media seit Kriegsausbruch Fahrzeuge gespendet – woher der ausgemusterte Sanitäts-Pinzgauer kam, ist unklar. In der Vergangenheit hatte die Hilfsorganisation «Helppoint Sumy» Hilfs-Konvois in die Ukraine gefahren. Darunter auch Sanitäts-Pinzgauer, die von der Schweizer Armee ausgemustert worden waren. Ob es sich in der russischen Sammlung um einen solchen handelt, ist nicht bekannt. Vergangenen Monat wurde auch ein Sanitäts-Pingauer auf Ricardo angeboten. Startpreis: 23'000 Franken.

Vergangenes Jahr wurde die Parade als eine Blamage abgestempelt – nun hofft Putin, mit der diesjährigen Ausgabe seine Anhänger von der Macht Russlands zu überzeugen. (zun)

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