Killer (35) töte sie mit Fäustel – trotzdem schuldunfähig?
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Frau in Dübendorf ZH getötet:Das sagt die beste Freundin der Toten

Dübendorf ZH
Killer von Karin S. verhaftet – es war ihr Stalker!

Karin S. (†29) liegt nach einem heftigen Streit tot in Dübendorf ZH auf dem Parkplatz vor ihrer Wohnung. Der Täter wird am Tag danach verhaftet. Der psychisch beeinträchtigte Mann hat die Tat eingeräumt.
Publiziert: 14.02.2019 um 12:25 Uhr
|
Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:24 Uhr
Nicolas Lurati und Dominique Rais

Durchbruch im Tötungsdelikt von Dübendorf ZH: Einen Tag nachdem eine 29-jährige Schweizerin neben einem Parkplatz vor ihrer Wohnung umgebracht wird, schnappt die Polizei den Täter. Es handelt sich um einen laut Staatsanwaltschaft psychisch beeinträchtigen Schweizer. Er sei am Donnerstag an seinem Wohnort verhaftet worden und habe die Tat eingeräumt.

Erich Wenzinger, Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft, sagt zu BLICK: «Nach derzeitigem Kenntnisstand gehen wir davon aus, dass der verhaftete Mann das Opfer in der Vergangenheit bereits gestalked hat.» Die Hintergründe und das Motiv der Tat seien noch Gegenstand der laufenden Untersuchung. Die Staatsanwaltschaft hat beim Zwangsmassnahmengericht Untersuchungshaft beantragt. Zur Identifizierung des Täters haben Hinweise aus der Bevölkerung geführt.

Gegenüber BLICK sagte ihre beste Freundin am Donnerstag: «Sie hat mir im November 2018 erzählt, dass sie einen Stalker hatte – allerdings ohne einen Namen zu nennen.»

Die Mutter von Karin S. kann die Tat immer noch nicht fassen.
Foto: Blick
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Mutter am Tatort

BLICK sprach am Donnerstag mit der Mutter des Opfers, Charlotte S.* (54). Als sie am Mittwochmorgen im Radio von einem Tötungsdelikt im Quartier ihrer Tochter in Dübendorf ZH gehört hatte, dachte sie sich nichts Böses. Trotzdem wollte die Mutter auf Nummer sicher gehen und wählte die Handynummer ihrer Karin (†29). Der Anruf führte ins Leere, niemand nahm ab. 

Am Mittag brach für sie dann die Welt zusammen. Die Polizei samt Care-Team stand vor ihrer Tür und überbrachte die schreckliche Nachricht: Ihre Tochter lebt nicht mehr.

«Ich habe keine Sekunde geschlafen»

Am Donnerstag – dem Tag nach der Tat – hatte die Mutter nur einen Wunsch: Sie wollte an den Ort, an dem ihre Tochter starb. Regungslos stand sie am Parkplatz, wo Zeugen ihre Tochter leblos vorfanden. Zu BLICK sagte sie mit müder Stimme: «Ich habe letzte Nacht keine Sekunde geschlafen. Es war eine Freinacht. Ein reiner Albtraum.»

Ihr Schmerz sei endlos: «Man kann sich nicht vorstellen, was in mir als Mutter vorgeht. Ich fühle mich hilflos. Wenn man das eigene Kind verliert, ist es das Schlimmste, was passieren kann.» Charlotte S. berichtete: Bereits vor Jahren, als Karin ihre Lehre in einer Konditorei absolviert habe, sei sie von einem üblen Stalker verfolgt und belästigt worden.

Die Mutter dazu: «Wir haben ihn damals angezeigt.» Dieser Mann habe Karin S. mit Geschenken überhäuft, sie mit SMS bombardiert, sie verfolgt, hat ihr aufgelauert – kurz: ihr das Leben zur Hölle gemacht. Ob das auch der nun verhaftete Mann ist, ist unklar.

* Namen geändert

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Was tun bei Stalking?

Was tun, wenn man plötzlich Opfer eines Stalkers wird? Die Polizei rät der betroffenen Person, dem Eindringling in die Privatsphäre unmissverständlich klarzumachen, dass man in Ruhe gelassen werden möchte – und mit einer Anzeige zu drohen. Hören die Belästigungen nicht auf, solle man sich auf keinen Fall mehr auf die Person einlassen, sie stattdessen der Polizei melden. Dokumentieren Sie konsequent die Taten des Stalkers. Sammeln Sie alle E-Mails, SMS und Nachrichten auf Ihrem Telefon. Alle schriftlichen Beweise unbedingt aufbewahren! Kennt der Stalker Ihre Handynummer, so sollten Sie diese Nummer behalten und sich ein zweites Handy mit einer anderen Nummer anschaffen. Auf diese Art können Sie sich von den Anrufen des Stalkers abschirmen, gleichzeitig aber seine Kontaktversuche dokumentieren.

Was tun, wenn man plötzlich Opfer eines Stalkers wird? Die Polizei rät der betroffenen Person, dem Eindringling in die Privatsphäre unmissverständlich klarzumachen, dass man in Ruhe gelassen werden möchte – und mit einer Anzeige zu drohen. Hören die Belästigungen nicht auf, solle man sich auf keinen Fall mehr auf die Person einlassen, sie stattdessen der Polizei melden. Dokumentieren Sie konsequent die Taten des Stalkers. Sammeln Sie alle E-Mails, SMS und Nachrichten auf Ihrem Telefon. Alle schriftlichen Beweise unbedingt aufbewahren! Kennt der Stalker Ihre Handynummer, so sollten Sie diese Nummer behalten und sich ein zweites Handy mit einer anderen Nummer anschaffen. Auf diese Art können Sie sich von den Anrufen des Stalkers abschirmen, gleichzeitig aber seine Kontaktversuche dokumentieren.

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