Schweizer «Hyperloop»
Warum das Projekt Swissmetro gescheitert ist

Ein US-Unternehmer will den Verkehr revolutionieren. Mit dem Hyperloop sollen Pendler nur eine halbe Stunde von Los Angeles nach San Francisco brauchen. In der Schweiz gibt es seit 40 Jahren ein ähnliches Projekt. Doch es wir wohl nie realisiert.
Publiziert: 13.08.2013 um 15:07 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2018 um 22:55 Uhr

Die Idee war ohne Zweifel visionär: Eine unterirdische Magnetschwebebahn sollte den Personenverkehr in der Schweiz revolutionieren.

Mit bis zu 500 Kilometer pro Stunde sollten rund 80 Meter lange Züge durch Vakuumtunnels in 40 bis 140 Metern Tiefe durchs Land flitzen und bis zu 200 Passagiere transportieren.

Die Reisezeiten könnten so massiv verkürzt werden. Die Strecke von St. Gallen nach Genf wäre in einer Stunde machbar. Von Zürich aus bräuchte man weniger als eine Viertelstunde nach Bern oder Basel.

Roter Pfeil: So sollte die Swissmetro aussehen.
Foto: ZVG

40 Jahre alte Idee

Die Idee, die Ballungszentren der Schweiz mittels einer Schnellbahn, die unter der Erde verläuft, zu verknüpfen, ist schon alt.

Im Jahr 1974 – und damit vier Jahrzehnte vor Elon Musk mit seinem «Hyperloop» – hat der Lausanner Ingenieur Rodolphe Nieth das Projekt mit dem Namen Swissmetro lanciert.

Bis heute wurde es allerdings noch nicht einmal im Ansatz realisiert.

Breiter Widerstand

Doch zwischenzeitlich sah es gar nicht so schlecht aus für das unterirdische Bahnsystem: Anfang der 90er-Jahre kam eine ETH-Studie zum Schluss, dass die Swissmetro machbar sei und rentabel betrieben werden könnte.

1992 wurde die Fördergesellschaft Swissmetro AG gegründet, um das Projekt voranzutreiben. Fünf Jahre später wurde ein Konzessionsgesuch für die Strecke Lausanne–Genf eingereicht.

Doch die Wirtschaft und Politik machten nicht mit. Swissmetro scheiterte letztlich an Finanzierungsproblemen. Die Förderungsgesellschaft wurde im Jahr 2009 wieder aufgelöst.

Ohne Erfolg

Seither gibt es immer wieder Versuche, der Vision neues Leben einzuhauchen. Zuletzt wollte der Verein Pro Swissmetro 2011 mit einer Stellungnahme an den Bund das Projekt in die Evaluation neuer Bahnprojekte mit einbeziehen lassen.

Doch auch dieses Ansinnen blieb ohne Erfolg. Immerhin: Auf Facebook hat die Unterstütungs-Seite für Swissmetro, «Zürich–Bern in 12 Minuten», nach wie vor fast 15 000 Fans.

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