Drei Tage, drei Lawinen, drei Tote
Tödliche Weihnacht in den Bergen

In den Schweizer Bergen sind am Weihnachtswochenende mehrere Lawinen niedergegangen. Dabei wurden mehrere Wintersportler verletzt. Drei Menschen verloren ihr Leben.
Publiziert: 25.12.2017 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 02:45 Uhr

In der Schweizer Bergen haben sich währen der Weihnachtsfesttage mehrere Lawinen gelöst. Drei Menschen wurde die weisse Pracht zum Verhängnis.

Im Skigebiet Belalp im Wallis hat sich am Montagmorgen ein tragisches Unglück ereignet. Gegen 8.20 Uhr hatte sich oberhalb der Belalp VS eine Lawine gelöst. Ein 39-jähriger Skitourengänger, der in einer fünfköpfigen Gruppe im Gebiet des 2844 Meter hohen Hofathorns unterwegs, wurde von der Lawine getroffen.

Zwar wurde der Oberwalliser (†39) sofort von seinen Kameraden gefunden und geborgen. Trotzdem konnten die Rettungskräfte der Air-Zermatt nur noch seinen Tod feststellen, so die Kantonspolizei Wallis.

Ein 39-jähriger Oberwalliser ist am Montagmorgen bei einem Lawinenniedergang im Skigebiet Belalp VS gestorben.
Foto: Kantonspolizei Wallis
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Am Montag stufte das SLF die Lawinengefahr schweizweit auf die Stufe 2 – «mässig» – herab.
Foto: Screenshot/SLF

Vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF wir die Lawinengefahr derzeit schweizweit als «mässig» eingestuft. Am Wochenende jedoch lag die Lawinengefahr in gewissen Gebieten bei der Gefahrenstufe 3, was einer «erheblichen» Gefahr gleichkommt. So kam es bereits am Wochenende im Wallis zu einem Lawinenniedergang.

Drei Wanderer von Lawine verschüttet

Bei St. Luc im Val d'Anniviers VS ist am Samstag eine Lawine gen Tal gedonnert. Zeitgleich waren drei Wanderer im betroffenen Gebiet auf rund 2700 m.ü.M. unterwegs. Sie hatten die Prillet Piste in St. Luc/Chandolin verlassen um nach «La Corne de Bœuf Corne de Boeuf» zu laufen. Alle drei wurden von den Lawine begraben.

Die Lawinengefahr am Samstag war in gewissen Regionen der Schweiz «erheblich».
Foto: Screenshot/SLF

Einer der Wanderer schaffte es sich aus den Schneemassen zu befreien und setzte einen Notruf ab. Seine Kameraden konnte durch die alarmierten Rettungskräfte schnell geortet und befreit werden. Jedoch wurde durch die Lawine eine 29-jährige Waadtländerin so schwer verletzt, dass sie zwei Tage später, am Montag, im Spital Sion ihren Verletzungen erlag. Die beiden anderen Lawinen-Opfer ein 29- und ein 30-Jähriger, ebenfalls aus dem Kanton Waadt, wurden leicht verletzt. Rettungshelikopter flogen sie in die Spitäler nach Sion VS und Visp VS.

Skitourengänger (†31) löste Schneebrett aus

Auch im Bündnerland wurde eine 31-jähriger Skitourengänger am Samstag von einer Lawine überrascht. Der Franzose war in Begleitung seiner Partnerin von Fideris GR in Richtung Glattwang unterwegs. Unterhalb des Gipfels trennte sich das Paar. Der Mann wollte den Glattwang alleine besteigen, während seine Partnerin ins Berghaus in den Fideriser Heubergen vorging.

Doch der 31-Jährige kehrte nicht wie vereinbart zurück. Eine Suchaktion wurde eingeleitet. Am Sonntagvormittag konnte der Skitourengänger nur noch tot geborgen werden. Die Rettungskräfte fanden den Mann (†31) in einem drei Meter tiefen Lawinenkegel im Garauschatobel.

Gemäss Kantonspolizei Graubünden hatte der Mann bei der Abfahrt ein Schneebrett ausgelöst. Er wurde von der Lawine mehr als einen Kilometer über felsiges Gelände mitgerissen. (rad)

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