Basler Anwalt (†57) im eigenen Heim erschossen
Mussten Martin Wagners Kinder die Bluttat mitansehen?

In Rünenberg BL ist es am Sonntagmorgen zu einem Drama mit zwei Toten gekommen. Ein Mann (†39) hat den bekannten Basler Medienanwalt Martin Wagner (†57) in seinem Haus erschossen. Danach richtete sich der Täter selbst.
Publiziert: 28.01.2018 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:10 Uhr
In seinem Haus in Rünenberg BL erschossen: Der bekannte Basler Medienanwalt Martin Wagner (†57).
Foto: KEYSTONE/Andreas Frossard
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Dominique Rais

Die Baselbieter Gemeinde Rünenberg BL wurde am Sonntagmorgen von einem brutalen Tötungsdelikt erschüttert. Um 8.57 Uhr ging bei der Polizei Basel-Landschaft die Meldung über einen Nachbarschaftsstreit ein. Schüsse sollen gefallen sein. Ein Grossaufgebot der Polizei rückte umgehend aus – 70 Beamte der Polizei Basel-Landschaft sowie die Sondereinheit Barrakuda. Der Tatort: Die Villa des bekannten Basler Medienanwalts Martin Wagner.

In seinem Haus in Rünenberg BL erschossen: Der bekannte Basler Medienanwalt Martin Wagner (†57).
Foto: KEYSTONE/Andreas Frossard
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Auf dem Grundstück des Juristen findet die Polizei zwei Männer mit Schussverletzungen. Einer der beiden Männer ist Martin Wagner – das Opfer der Schiesserei. Dem 57-Jährige gelang es laut «onlinereports.ch» noch aus dem Haus zu flüchten. Vor der Villa brach er dann aber schwer verletzt zusammen. Laut Polizei war Wagner noch am Leben, als sie eintraf. Sanität und Rega leiteten umgehend Erste-Hilfe-Massnahmen ein – doch ohne Erfolg. Wagner erlag noch am Tatort seinen Verletzungen.

Schweizer (†39) feuerte tödliche Schüsse auf Anwalt ab

Bei dem zweiten Toten handelte es sich um den mutmasslichen Täter, einen 39-jährigen Schweizer. Nachdem er die Schüsse auf Wagner abgefeuert hatte, richtete sich der Schütze selbst. Noch ist das Motiv für die Bluttat unklar. Allerdings schliesst die Polizei aus, dass die Tat in Zusammenhang mit Wagners Tätigkeit als Anwalt steht. Vielmehr sei das Motiv im privaten Bereich zu suchen. «Man kann davon ausgehen, dass sich Opfer und Täter gekannt haben», erklärt Pascal Pilet von der Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft.

Ob der mutmassliche Täter (†39) bereits polizeilich bekannt war, ist laut Bernhard Baumgartner, dem Einsatzleiter der Polizei Basel-Landschaft, noch unklar. Als gesichert gilt jedoch nach derzeitigem Ermittlungsstand, dass die Schüsse in Wagners Villa gefallen sind. Die Tatwaffe wurde von der Polizei sichergestellt.

Mussten Wagners Kinder die Bluttat mitansehen?

Ob noch weitere Personen zum Zeitpunkt der Tat im Haus anwesend waren, wollte die Polizei anlässlich der am Sonntagnachmittag abgehaltenen Pressekonferenz nicht sagen. Doch Wagner hat drei Kinder. Mussten sie etwa die brutale Tat mitansehen? Unklar. Derzeit werden sie jedenfalls durch ein Care-Team betreut. Besonders tragisch: Erst vergangenen September war Wagners Frau (†46) nach schwerer Krankheit gestorben.

Die Polizei hat den Tatort grossräumig abgesperrt.
Foto: BLICK

Wagner (†57) war ein renommierter Medienanwalt. Seine Kanzlei arbeitete für die «Basler Zeitung». Zudem war er Rechtskonsulent der Wirtschaftskammer Baselland. Der 57-Jährige war mit dem Film- und Medienunternehmer sowie FCB-Präsident Bernhard Burgener privat und geschäftlich eng verbunden und unter anderem in der Vermarktung der Champions-League-Rechte in leitender Funktion aktiv. Polizei und Staatsanwaltschaft Basel-Landschaft haben die Ermittlungen im Fall Wagner aufgenommen.

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