Unterstützung für Saudi-Arabien
Frankreich hilft bei Ermittlungen nach Drohnenangriff auf Ölraffinerie

Frankreich unterstützt in Saudi-Arabien mit eigenen Experten die Ermittlungen nach den Urhebern der Angriffe auf Öl-Anlagen. Auf eine Anfrage aus Riad hin würden Fachleute in das Königreich entsandt, um die Hintergründe aufzuklären.
Publiziert: 18.09.2019 um 09:26 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2019 um 10:09 Uhr

Sie sollten dabei helfen herauszufinden, wer hinter den Angriffen stecke und wie genau sie ausgeführt worden seien, teilte das Präsidialamt in Paris am Mittwoch mit. Die Angriffe auf die grösste Raffinerie in Saudi-Arabien legten grosse Teile der Öl-Produktion des Landes lahm.

Sie schürten die Furcht vor einem neuen Krieg in der Golf-Region und liessen die Ölpreise steigen. Die USA behaupten, dass der Iran hinter den Angriffen steckt, was die Führung in Teheran zurückweist.

Auslöser vermutlich Konflikt im Jemen

Beide Staaten liegen auch wegen des iranischen Atomprogramms im Clinch. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte sich zuletzt verstärkt um eine Vermittlung bemüht. Bekannt zu den Angriffen hatten sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Jemen. In dem Bürgerkriegsland führt Saudi-Arabien eine Allianz arabischer Staaten an, die seit Jahren gegen die Huthis kämpft. (SDA)

Eine Satellitenaufnahme zeigt den schwarzen Rauch, der über dem Abkaik Öl-Feld von Saudi Aramco aufsteigt. (Archivbild)
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Darum geht es im Jemen-Krieg

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

Eine Militärkoalition unter der Führung des sunnitischen Saudi-Arabiens hat deshalb 2015 politisch und militärisch in den Konflikt eingegriffen. Sie kämpfen fast ausschliesslich aus der Luft.
Der Koalition gehören neben Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Marokko, Sudan und Senegal an. Logistisch unterstützt werden sie von den Briten, Franzosen und Amerikanern. Menschenrechtsorganisationen werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor. Im September scheiterten Friedensgespräche, weil die Huthi-Rebellen den Verhandlungen fernblieben.

Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa.
KEYSTONE/EPA/YAHYA ARHAB

Die Huthi fühlten sich als schiitische Minderheit im Jemen schon lange politisch, wirtschaftlich und religiös ausgegrenzt. 2014 erobern Huthi-Rebellen grosse Teile des Landes und übernehmen de facto die Macht.
Da die antiwestlich eingestellten Huthi gute Beziehungen zum Iran pflegen, fürchtet Saudi-Arabien, der Erzfeind könnte damit an Einfluss im Jemen gewinnen.

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