Sozialversicherungen
Junge GLP lanciert Diskussion über Obergrenze für Bezug der AHV

Die Jungen Grünliberalen wollen bei AHV-Reform ein Diskussionstabu brechen. Sie wollen darüber diskutieren, ob Personen mit einem Einkommen und Vermögen oberhalb einer bestimmten Grenze kein Anrecht auf eine AHV haben sollen. Auch soll das Rentenalter erhöht werden.
Publiziert: 20.05.2019 um 09:56 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:31 Uhr

Die Junge GLP ist jedoch nur bereit, Ideen einer Bezugsobergrenze weiterzuverfolgen, sofern die Umverteilung in der zweiten Säule, etwa von Aktiven zu Rentnern, gestoppt und das Rentenalter 67 für alle eingeführt wird. Das hält sie in einem am Montagmorgen versandten Papier fest.

Neben der Diskussion über eine Bezugsobergrenze will die Junge GLP nämlich am starren Rentenalter rütteln. Heute werde man automatisch mit 64 respektive 65 Jahren pensioniert, kritisieren sie. Nur wer sich wehre, könne länger arbeiten.

Aber auch in einem solchen Fall könne man den Bezug der AHV nicht länger als fünf Jahre hinausschieben. Zudem sei es nur möglich, sich höchstens zwei Jahre vor dem ordentlichen Rentenalter pensionieren zu lassen.

Die Junge GLP will die Pensionierung flexibilisieren, indem alle, die sich nicht für die Pensionierung anmelden, nicht bezugsberechtigt werden. Wer sich jedoch pensionieren lassen will, soll sich dafür anmelden.

Wer vor dem Rentenalter in den Ruhestand will, dem soll anteilsmässig die AHV-Rente gekürzt werden. Im Gegenzug sollen jene, die nach dem Referenzalter weiterarbeiten, auf das Arbeitseinkommen eine Steuerreduktion erhalten, damit es sich für sie lohnt, weiterzuarbeiten.

Zudem fordert die Junge GLP, dass das Renten-Referenzalter für Männer und Frauen schrittweise jedes Jahr um 3 respektive 4 Monate erhöht wird, bis bei beiden Geschlechtern das Rentenalter 67 erreicht ist. Damit soll der gestiegenen Lebenserwartung Rechnung getragen werden.

Die Junge GLP macht auch Vorschläge für die Reform der Pensionskassen, indem etwa der Umwandlungssatz für die Berechnung der Rente «entpolitisiert» wird. Der Umwandlungssatz soll durch ein Expertengremium ermittelt werden. Zudem will die Jungpartei keine Umverteilung in der zweiten Säule mehr.

Auch die Jungfreisinnigen machen sich Gedanken zur AHV-Reform. Sie glauben nicht, dass das Parlament in absehbarer Zeit eine nachhaltige Reform ausarbeiten wird. Aus diesem Grund hat die Jungpartei im vergangenen halben Jahr mögliche Varianten für eine Volksinitiative ausgearbeitet.

Sie wollten sie am Montag in Zürich vorstellen. Am 23. Juni sollen die Jungfreisinnigen an einem ausserordentlichen Kongress der Jungfreisinnigen Thema sein.

Auch der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat Reform-Ideen für die AHV. Bereits im November 2018 hat er entschieden, eine Volksinitiative für eine 13. AHV-Rente vorzubereiten. Sie soll im Herbst lanciert werden, wie der SGB schrieb. Ursprünglich war die Lancierung für dieses Frühjahr geplant.

Der SGB will generell mehr Einnahmen für die AHV, und - anders als die Junge GLP - weder eine generelle Rentenalter-Erhöhung noch ein höheres Rentenalter für die Frauen.

(SDA)

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