Jetzt lädt die Pnos zum Parteitag
Wieder wollen deutsche Neonazis in die Schweiz

Am 12. November findet im Oberaargau der Pnos-Parteitag statt. Auf der Rednerliste steht ein rechtsextremer Appenzeller, Musik macht eine faschistische Band aus Deutschland.
Publiziert: 04.11.2016 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:28 Uhr
Florian Wicki

Im Kanton Waadt wurde diese Woche ein Anlass verboten, an dem neben dem verurteilen Holocaust-Leugner Philippe Brennenstuhl auch die französische Naziband Frakass hätte auftreten sollen (BLICK berichtete).

Der nächste Anlass für Faschos ist schon am 12. November im Oberaargau oder im Luzerner Hinterland geplant: In dieser Region soll der Parteitag der Pnos stattfinden. Ein genauer Ort ist, wie bei solchen Anlässen von Extremisten üblich, noch nicht bekannt. Gefeiert wird das 16-jährige Bestehen der rechtsextremen Partei.

Die Redner sind alle einschlägig bekannt

Auf der Rednerliste steht natürlich Dominic Lüthard, Pnos-Gründer und Ex-Sänger der Schweizer Band Indiziert, deren Musik wegen Rassenhass in Deutschland auf dem Index ist. Als zweiter Referent tritt Florian Gerber auf, der im Umfeld der Neonazi-Vereinigung der Hammerskins verkehrt. 

Veranstaltungsort noch unbekannt: Flyer vom Parteitag der Pnos.
Foto: No Credit
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Musikalisch begleitet wird der Anlass von der deutschen Neonazi-Band Wut aus Liebe. Deren Gitarrist, «der Baron» genannt, wurde durch das Projekt Lunikoff & der Baron bekannt. Für dieses Projekt kooperierte er 2013 mit Michael «Lunikoff» Regener, einem bekannten Rechtsextremisten.

Klarer geht es kaum

Regener wurde in Deutschland wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Volksverhetzung zu einer mehrjährigen unbedingten Gefängnisstrafe verurteilt. Sängerin von Wut aus Liebe ist NPD-Liedermacherin Karin Mundt.

Szene aus einem «Wut-aus-Liebe»-Video.
Foto: Screenshot YouTube

Übrigens: Wut aus Liebe schreibt «liebe Grüsse» immer mit zwei grossen «S», ein unverhohlener Hinweis auf die Schutzstaffel (SS) im Dritten Reich und damit eine klare Botschaft an ihre Fans.

Die Kantonspolizei Bern teilt auf Anfrage mit, sie habe Kenntnis von diesem Anlass, kommentiere ihn aber nicht weiter.

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