Martullo-Blocher über eine «reissende Nachfrage» der Coiffeure
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Angebot für Coiffeure:So will Martullo-Blocher unsere Frisuren retten

Hilfe für Coiffeure
Martullo-Blocher importiert 600'000 Masken

Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher will, das Coiffeure bald wieder sicher arbeiten können – und importiert 600'000 Schutzmasken aus China. Interessierte können sie zum Selbstkostenpreis von 90 Rappen pro Stück bestellen
Publiziert: 09.04.2020 um 19:09 Uhr
|
Aktualisiert: 11.04.2020 um 12:43 Uhr
Sermîn Faki

Magdalena Martullo-Blocher (50) will der Schweiz etwas Gutes tun. Dazu beitragen, dass die Stimmung in diesen schweren Zeiten wieder etwas besser wird.

Wie? Mit Gesichtsmasken natürlich! Die Unternehmerin und SVP-Nationalrätin war wohl die erste Schweizerin, die schon ganz zu Beginn der Corona-Krise auf diesen zusätzlichen Schutz setzte und auch im Bundeshaus nur noch «oben mit» zu sehen war.

Für die Coiffeure ginge es ums Überleben

Nun will sie einer ganzen Branche zu Masken verhelfen: den Coiffeuren. Denn für die, so Martullo, gehe es wegen des verordneten Lockdowns langsam ums Überleben. «Seit knapp einem Monat machen sie keinen Umsatz mehr – und das in einer Branche, die geringe Margen und tiefe Löhne hat», sagt Martullo im Homeoffice-Interview mit BLICK. Mit dem Zoom-Videokonferenz-Programm hat sie sich selber in einen virtuellen Coiffeur-Salon gestellt.

Überall im Land stehen die Coiffeursalons leer – geschlossen wegen Corona.
Foto: Thomas Meier
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Sie habe schon länger überlegt, was sie tun könne, um die Coiffeure zu unterstützen. Für Martullo ist klar: Selbst wenn die Salons in den kommenden Wochen wieder öffnen dürfen, müssen sie achtsam sein. «Sie kommen ihren Kunden ja sehr nah. Daher brauchen sie Masken – die es in der Schweiz aber nicht gibt.» Der Bund, findet die SVP-Nationalrätin, sei da ja untätig geblieben.

600'000 Masken sind unterwegs

«Da habe ich mir gedacht, dass ich die Masken ja in China beschaffen, in die Schweiz transportieren und den Coiffeuren zur Verfügung stellen kann.» Martullo hat auch alle ihre Mitarbeiter mit Masken ausgestattet und versorgt nach eigenen Angaben ebenfalls das Gesundheitswesen mit Schutzmasken.

Gesagt, getan – auch wenn es erheblicher Aufwand ist: 600'000 Masken für Coiffeure sind derzeit auf dem Weg in die Schweiz – die benötigte Anzahl habe sie mit dem Coiffeurverband errechnet. Sollten mehr benötigt werden, würde sie auch weiterhin bei der Beschaffung helfen.

Firma auf Kurzarbeit macht den Versand

Wie kommen Coiffeure nun an die Masken? Online natürlich. Salons aus der Deutschschweiz und dem Tessin könnten die Masken – sobald der Bundesrat die Öffnung beschliesst – auf www.coiffeurmasken.ch bestellen. In 40er-Packungen, «zu Selbstkosten», wie Martullo sagt, von 90 Rappen pro Maske plus Mehrwertsteuer und Versand. Warum nicht für die Romandie? Der Westschweizer Coiffeurverband habe andere Lösungen gefunden, so Martullo.

Den Versand an die Salons wird eine Modeschmuckfirma übernehmen, die ihre Mitarbeiter auf Kurzarbeit setzen musste. Martullo hat das Unternehmen aus ihrer Nachbarschaft kurzerhand für die Feinverteilung engagiert. «Ein schöner Nebeneffekt», findet sie.

«Gut für die Psyche»

Ebenso wichtig ist ihr aber die symbolische Bedeutung des Coiffeurs: «Wenn die Salons schnell wieder öffnen könnten, wäre das auch gut für unser aller Psyche. Wenn man die Haare geschnitten hat und gut und gepflegt aussieht, hebt das die Stimmung.»

Wenig begeistert von den Masken ist Daniel Koch (64), Corona-Delegierter des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Es sei nicht erwiesen, dass ständiges Maskentragen in der Öffentlichkeit die Ansteckungsraten senken könne, sagte er wiederholt. Martullo ist aber überzeugt, dass die Maske vorübergehend Einzug in unseren Alltag hält. Nicht nur bei Coiffeuren und Physiotherapeuten. «Ich glaube, niemand kann sich mehr vorstellen, ohne Schutz einfach wieder in einen vollen Zug einzusteigen.»

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
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  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
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  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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