Neue Studie aus Israel
Corona-Impfung senkt Risiko einer Herzmuskelentzündung

Bei einer grossen Studie in Israel entdeckten Forscher nur wenige Herzmuskelerkrankungen. Für die Wissenschaftler ein gutes Zeichen.
Publiziert: 26.08.2021 um 12:08 Uhr

Die Corona-Impfung von Pfizer steht laut einer neuen Studie aus Israel unter Verdacht, in seltenen Fällen eine Myokarditis, also eine Entzündung des Herzmuskels, auszulösen. Das klingt zunächst besorgniserregend, aber: Die Chance einer Myokarditis sei nach einer Impfung deutlich geringer, als wenn man sich mit Corona anstecke, teilten Forscher am Mittwoch mit.

Und für Experten ist klar: Früher oder später wird jeder Mensch mit dem Virus in Kontakt kommen, ob durch eine Infektion oder durch die Impfung.

Für die Studie sind rund zwei Millionen Gesundheitsdaten von israelischen Personen ausgewertet worden. Diese hatten ihre Daten im Rahmen der Studie freiwillig zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Studie wurden 21 Fälle einer Herzmuskelentzündung festgestellt. Dies vor allem bei jungen Männern im Alter von etwa 25 Jahren. Die betroffenen Personen hatten allesamt einen leichten Verlauf der Erkrankung.

Nebenwirkungen wie Myokarditis sind wahrscheinlicher, wenn man sich nicht impft und dann mit dem Virus infiziert.
Foto: imago images/photothek
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Nebenwirkungen bei Infektion wahrscheinlicher

Ben Reis, Co-Autor der Studie, sagte im Rahmen der Auswertung, das Coronavirus sei sehr gefährlich. «Sollte jemand aus Angst vor sehr seltenen Nebenwirkungen zögern, sich impfen zu lassen, dann sollte man sich impfen. Die Studie zeigt, dass Nebenwirkungen wie Myokarditis wahrscheinlicher sind, wenn man sich nicht impft und dann mit dem Virus infiziert.»

Gemäss der Auswertung traten auf 100'000 geimpfte Personen im Durchschnitt 2,7 zusätzliche Myokarditis-Fälle mehr auf als bei ungeimpften, nicht-infizierten Personen. Das Risiko bei einer Corona-Infektion steigt allerdings deutlich stärker an: Auf 100'000 infizierte Personen kommen 11 zusätzliche Fälle einer Myokarditis.

Weitere Daten sollen Klarheit bringen

Eine zweite, noch nicht publizierte Studie untersuchte ausschliesslich Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren. Gemäss den aktuellen Daten steigt das Risiko einer Herzmuskelentzündung nach einer Infektion mit Corona um das Sechsfache im Vergleich zu einer Erkrankung nach der Impfung.

In den kommenden Monaten wollen die Wissenschaftler weiter Daten sammeln und die Studie fortführen. «Wir wollen besser verstehen, zu welchen Nebenwirkungen es bei einer Corona-Impfung kommen kann», erklärt einer der Mitautoren der Studien. (zis)

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