Meteorologen machen Vorhersage für die Schweiz
Uns blüht ein aussergewöhnlich warmer Frühling

Nach Rekordtemperaturen im Februar sollen auch die nächsten Monate überdurchschnittlich warm werden. Das zeigt eine Langzeitvorhersage der Meteorologen des Bundes.
Publiziert: 25.02.2024 um 10:14 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2024 um 10:54 Uhr
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Der Februar neigt sich dem Ende zu, und schon jetzt ist klar: So warm war er seit Messbeginn kaum je. Laut Stephan Bader, Klimatologe bei Meteo Schweiz, wird der Februar 2024 mit seinen milden Temperaturen auf Platz eins oder zwei in der historischen Rangliste landen. Den bisherigen Rekord hält der Februar 1990. Mit einer Durchschnittstemperatur von 2,1 Grad lag er 4 Grad über der langjährigen Norm.

Wintermuffel können sich freuen, denn der Trend hält an. Der Saisonausblick von Meteo Schweiz, eine Spezialprognose mit modernsten technischen Mitteln, zeigt: Der Frühling wird mit grosser Wahrscheinlichkeit wärmer als sonst.

Die Wetterfrösche des Bundes erwarten aussergewöhnlich warme Frühlingsmonate.
Foto: Thomas Meier
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Kalter Frühling unwahrscheinlich

In den Monaten März bis Mai können die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer im Schnitt mit Temperaturen über 10,4 Grad rechnen. Das langjährige Mittel liegt bei unter 10 Grad. Für die Westschweiz prognostiziert der Wetterdienst eine Durchschnittstemperatur von mehr als 11 Grad, die Sonnenstube Tessin kann sich gar auf über 12,8 Grad freuen.

Ein Bibberfrühling dürfte uns erspart bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Durchschnittstemperatur in der Deutschschweiz unter 9,6 Grad fällt, liegt bei nur rund 10 Prozent.

Einer der Gründe für die ungewöhnlich hohen Temperaturen dürfte die Klimaerwärmung sein. Ihretwegen steigt die Wahrscheinlichkeit für warme Frühlingsmonate.

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Deutscher Wetterdienst kommt zum gleichen Schluss

Aber wie können die Meteorologen eine Prognose für mehrere Monate abgeben, wenn zuweilen nicht mal die Vorhersagen für die nächsten Tage zutreffen? Indem sie nicht Einzelereignisse, sondern das mittlere Wettergeschehen, das Klima, berechnen. Dabei lassen sie Daten von global verteilten Meeresbojen, Flugzeugen und Bodenstationen einfliessen.

Die Langzeitprognose ist eine noch junge Disziplin in der Klimaforschung. Die Schweiz gehört zu den führenden Ländern Europas. Trotzdem gibt Bader von Meteo Schweiz zu bedenken: «Anders als Wetterprognosen sind Langfristprognosen naturgemäss mit einer hohen Unsicherheit behaftet.» Obwohl in den letzten Jahren dank leistungsfähiger Computer deutliche Fortschritte erzielt wurden, sei die Qualität vor allem für Mitteleuropa nach wie vor begrenzt. Die Meteorologen in Europa sind sich bei der aktuellen Langzeitprognose aber einig. Auch der Deutsche Wetterdienst prognostiziert für 2024 einen aussergewöhnlich warmen Frühling.

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