Krabbelnder Horror nach Überschwemmungen im Maggiatal
Blick-Leserin berichtet von Tausendfüssler-Invasion in ihrem Zuhause

Nach den Überschwemmungen im Maggiatal wurde das Grotto einer Blick-Leserin von Hunderten Tausendfüssler überfallen – trotz aller Bemühungen will die Plage nicht aufhören.
Publiziert: 04.07.2024 um 18:58 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2024 um 18:27 Uhr
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Natalie ZumkellerRedaktorin News

Die Auswirkungen der verheerenden Unwetter im Maggiatal zeigen sich immer mit neuen Gesichtern. Für eine Blick-Leserin haben sie gar Hunderte: Seit den Überschwemmungen kämpft die Frau aus Luzern nämlich mit einer regelrechten Tausendfüssler-Invasion in ihrem Zweitwohnsitz in Avegno Gordevio TI.

«Es hat vor etwa zwei Wochen angefangen, kurz bevor das Wetter umschlug», erklärt die Leserin gegenüber Blick. Sie besitzt ein kleines, antikes Grotto im Maggiatal, direkt am Fluss. Während der Unwetter befand sie sich in ihrer Wohnung in Luzern. Als sie danach ihr Grotto besuchte, traf sie der Schlag.

Krabbelnde Plage: Das Haus einer Leserin wurde Opfer einer Tausendfüssler-Invasion.
Foto: zVg
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Riesige Haufen im gesamten Haus

«Da waren Hunderte Tausendfüssler!» Obwohl das gesamte Haus vor zwei Jahren komplett renoviert und neu abgedichtet wurde, vermutet die Leserin, dass die kleinen Tierchen durch die Ritzen ins Grotto gelangt sein mussten. Stundenlang probierte sie daraufhin, die Tausendfüssler zusammenzusuchen und aus dem Haus zu bringen.

Doch damit nicht genug: Als sie einige Tage darauf wieder ins Grotto kam, fand sie regelrechte Haufen der Krabbler im gesamten Haus verteilt. «Das waren sicher fünf Haufen.» Daraufhin begann ein Marathon: «Ich kaufte alle möglichen Mittel, die Besserungen versprachen, dichtete kleine Ritzen ab und entfernte die Haufen im Haus immer und immer wieder.»

Doch nichts half – die Viecher fanden immer wieder einen Weg ins Grotto.

Haus ist ein «zufälliger Unterschlupf»

Die Leserin geht davon aus, dass die Überschwemmung die Invasion ausgelöst habe. Laut Hannes Baur, Kurator Entomologie im Naturhistorischen Museum Bern, kann das durchaus möglich sein. «Tausendfüssler haben fixe Aufenthaltsorte. Wegen des Hochwassers im Maggiatal konnten die Tausendfüssler wahrscheinlich nicht mehr an ihrem normalen Ort bleiben», erklärt Baur gegenüber Blick. Die Tierchen mussten also an einen anderen Ort flüchten.

«Das Haus dürfte wohl der erste passende Platz gewesen sein, der auf ihrem Fluchtweg lag – also sind sie dort vorübergehend aufgetaucht.» Passend, da das Haus der Leserin direkt neben dem Fluss liegt. Es sei also viel mehr ein «zufälliger Unterschlupf». Die Umgebung entspreche eigentlich nicht dem normalen Lebensraum der Tierchen. Diese brauchten schattige, feuchte Orte, damit sie nicht vertrocknen.

Deswegen, so Baur, dürfte es auch nicht lange dauern, bis sich die Tausendfüssler wieder zurückziehen. «Schädlingsbekämpfung muss man deswegen nicht betreiben, die Tiere sind harmlos und vermehren sich im Haus auch nicht. Als Massnahme reicht es völlig, die Tiere aufzuwischen und rauszuspedieren.»

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