Kaputte Betonschwellen
Ursache für tödliches Zugunglück in Deutschland gefunden

Beschädigte Betonschwellen waren nach derzeitigem Ermittlungsstand die Hauptursache für das tödliche Zugunglück vom vergangenen Juni in der süddeutschen Stadt Garmisch-Partenkirchen.
Publiziert: 01.06.2023 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2023 um 12:56 Uhr

Die Hauptursache für das schwere Zugunglück vom vergangenen Jahr im deutschen Garmisch-Partenkirchen ist klar. Es handelt sich um defekte Betonschwellen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU), der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Als am 3. Juni vergangenen Jahres ein Regionalzug nach München entgleiste, starben fünf Menschen, 78 wurden verletzt, 16 von ihnen schwer.

In dem Zwischenbericht benennen die Unfallermittler einen «Mangel am Oberbau» der Bahnstrecke als primäre Ursache für das Entgleisen des Regionalzugs. Die am Unglücksort verlegten Spannbetonschwellen hätten Schäden aufgewiesen, die dazu geführt hätten, dass die sogenannten Schienenauflager als Bindeglieder zwischen Schiene und Beton wegbrachen. «Das ist das, was derzeit gesichert ist», sagte ein BEU-Sprecher am Donnerstag. «Die Ermittlungen zur Unfallursache sind aber deutlich umfangreicher und dauern an.»

Ermittlungen wegen Verdachts auf fahrlässige Tötung

Die Behörde betont in dem Zwischenbericht auch, ihre Untersuchungen dienten nicht dazu, ein Verschulden festzustellen, Fragen der Haftung oder sonstiger zivilrechtlicher Ansprüche zu klären. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte zuletzt gegen vier beschuldigte Bahnmitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.

Bei dem Unfall kamen fünf Menschen ums Leben, 78 weitere wurden verletzt.
Foto: SVEN HOPPE
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Die Bahn hatte am Mittwoch angekündigt, nach dem Unfall rund 480'000 Betonschwellen auszutauschen. Noch sei die Unfallursache nicht abschliessend geklärt, hiess es. (SDA)

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