Kampfflugzeuge
Bund rechnet bei neuen Kampfjets mit Gesamtkosten von 18 Milliarden

Das Schweizer Verteidigungsdepartement rechnet bei neuen Kampfflugzeugen mit Gesamtausgaben von 18 Milliarden Franken. Zu den geplanten Beschaffungskosten von 6 Milliarden kommen damit über die gesamte Nutzungszeit der Jets rund 12 Milliarden für den Betrieb hinzu.
Publiziert: 31.05.2020 um 12:42 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2020 um 12:56 Uhr

Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) gab die Schätzung der «SonntagsZeitung» bekannt. Amtssprecher Kaj-Gunnar Sievert sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die Annahmen würden auf Erfahrungsdaten aus dem über zwanzigjährigen Betrieb der derzeit operierenden F/A-18-Kampfflugzeugflotte basieren.

Flugzeugtyp ist noch unbekannt

«Als Faustregel dürften die über 30 Jahre aufgerechneten Betriebskosten zirka doppelt so hoch ausfallen wie die Beschaffungsausgaben», sagte der Armasuisse-Sprecher. Präzise Berechnungen seien momentan noch nicht möglich. Noch seien weder der Typ noch die Anzahl der neuen Flugzeuge bestimmt. Der Bundesrat fällt den Typenentscheid voraussichtlich Anfang 2021.

Kosten könnten noch höher ausfallen

Der Bekanntgabe der Schätzung des Bundes waren Diskussionen in der Politik um die Lebenszykluskosten der Jets vorangegangen. Dabei wurden teils viel höhere Beträge als die 18 Milliarden Franken genannt. Gegner des Kaufs neuer Kampfflugzeuge bezifferten die Ausgaben bisweilen auf gegen 24 Milliarden Franken. Sie beriefen sich teils auf Berechnungen von Behörden in Deutschland und Kanada.

Ein F/A-18-Kampfjet im Jahr 2005 auf dem damaligen Militärflugplatz Dübendorf ZH. (Archivbild)
Foto: EDDY RISCH

Bundesrat und Parlament wollen ab 2025 für sechs Milliarden Franken neue Kampfjets beschaffen. Diese sollen die bestehende Flotte aus F/A-18- und Tiger-Jets ablösen. Weil die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die SP und die Grünen das Referendum ergriffen haben, stimmt das Volk am 27. September 2020 über die Vorlage ab.

Welche Hersteller sind im Rennen?

Nicht abgestimmt wird über den Flugzeugtyp und die Anzahl der Jets von 36 oder 40 Fliegern. Derzeit ist die zweite Offertrunde im Gang. Vier Hersteller hatten sich im vergangenen Frühsommer mit ihren Maschinen der Erprobung im Schweizer Luftraum gestellt.

Im Rennen sind das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin, der F/A-18 Super Hornet von Boeing, der Rafale des französischen Herstellers Dassault und das Airbus-Flugzeug Eurofighter aus Deutschland. (SDA)

Alle Abstimmungen auf einen Blick

Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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