Internationalen Klassifikation der Krankheiten
Weltgesundheitsorganisation erkennt Burnout als Krankheit an

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals Burnout als Krankheit anerkannt. Mit der am Montag in Genf bekanntgegebenen Entscheidung legen die Experten eine Definition vor, in der sie das Phänomen auf «chronischen Stress am Arbeitsplatz» zurückführen.
Publiziert: 27.05.2019 um 14:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2019 um 10:13 Uhr

Fachleute diskutieren seit Jahrzehnten darüber, wie man Burnout definiert und ob es eine Krankheit ist. Ärzte und Krankenversicherer orientieren sich bei ihrer Arbeit oft an der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) der WHO. Darin ist Burnout künftig als Syndrom aufgrund von «chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird» definiert.

Wie äussert sich ein Burnout?

Dabei sehen die Gesundheitsexperten drei Dimensionen der Krankheit: ein Gefühl von Erschöpfung, eine zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job, sowie verringertes berufliches Leistungsvermögen. Zudem weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burnout ausschliesslich im beruflichen Zusammenhang und nicht «für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen» verwendet werden sollte.

Welche Leiden kommen noch auf die Liste?

Die neue Klassifikationsliste mit dem Namen ICD-11 soll im Januar 2022 in Kraft treten. In ihr ist auch eine Reihe weiterer Änderungen enthalten: Schon vor einem knappen Jahr hatte die WHO beschlossen, «zwanghaftes Sexualverhalten» als psychische Störung anzuerkennen. Ausserdem sollen parallel zu Glücksspiel oder Drogen erstmals auch Videospiele als möglicher Auslöser einer Sucht aufgenommen werden.

Die WHO erkennt eine Volkskrankheit an: Burnout ist künftig als Syndrom aufgrund von "chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird" definiert. (Symbolbild)

Menschen, die transgender sind, fallen zudem künftig nicht mehr unter die WHO-Definition für psychische Störungen. Stattdessen wird das Thema in dem Kapitel behandelt, das sich mit sexueller Gesundheit beschäftigt. (SDA)

So erkennst du ein Burnout

Überarbeitung, Überforderung und Stress machen krank. Wie du die Symptome eines Burnouts erkennst und was sich dagegen tun lässt.

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10 Tipps um ein Burnout zu verhindern
  1. Gegen Stressphasen ist nichts einzuwenden. Sie können im Gegenteil belebend wirken. Darauf müssen aber Phasen der Entspannung folgen. Fehlen diese, werden wir auf Dauer krank. Ist dies so, kann die Devise nur noch heissen: Stress, lass nach! Alles, was dazu beiträgt, ist erwünscht.
  2. Zum Beispiel Sport: Mens sana in corpore sano – in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Die Weisheit der alten Römer gilt noch heute. Ob Joggen, Fussball oder Schwimmen: Bewegung an der frischen Luft entspannt und gibt eine starke Konstitution. Diese wiederum hilft, Krisen besser zu bewältigen.
  3. Oder Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation und Tai-Chi: Finden Sie, was Ihnen zusagt und Ihnen hilft, den Geist zu entspannen.
  4. Schützen Sie sich vor Stress am Arbeitsplatz: Sprechen Sie Konflikte an. Delegieren Sie, wenn die Arbeit zu viel wird. Weisen Sie ungerechtfertigte Kritik zurück. Fordern Sie Feedback ein. Ist Ihnen eine Aufgabe nicht klar oder ergibt sie für Sie keinen Sinn fragen Sie nach.
  5. Schalten Sie regelmässig Ihr Smartphone aus: wenn Sie konzentriert an etwas arbeiten, wenn Sie sich gerade entspannen wollen. Wer immer auf Empfang ist, kann sich nicht erholen.
  6. Fällt Ihnen schwer, jemandem eine Bitte abzuschlagen? Machen Sie bei der Arbeit alles lieber selbst? Lernen Sie, auch einmal Nein zu sagen! Seien Sie versichert: Die Welt wird sich trotzdem weiterdrehen.
  7. Kampf dem Perfektionismus! Wem seine Arbeit nie gut genug ist, droht auszubrennen.
  8. Ehrlich währt am längsten: Erkennen Sie die Symptome und gestehen Sie sich ein, dass Sie ein Problem haben. Verfolgt Sie die Arbeit in den Schlaf, der immer schwieriger zu finden ist? Sind Sie auch nach dem Wochenende erschöpft oder nach den Ferien? Dann ist es Zeit zu handeln.
  9. Ist es so weit, glauben Sie nicht, dass auf die Zähne beissen hilft. Lassen Sie sich helfen: Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson aus der Familie oder dem Freundeskreis, wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder einen Psychiater.
  10. Schleppen Sie sich nur noch zur Arbeit, empfinden Sie keine Freude mehr im Leben, fühlen Sie sich von Ihren Mitmenschen distanziert? Reden Sie mit Ihrem Arzt über Antidepressiva.
  1. Gegen Stressphasen ist nichts einzuwenden. Sie können im Gegenteil belebend wirken. Darauf müssen aber Phasen der Entspannung folgen. Fehlen diese, werden wir auf Dauer krank. Ist dies so, kann die Devise nur noch heissen: Stress, lass nach! Alles, was dazu beiträgt, ist erwünscht.
  2. Zum Beispiel Sport: Mens sana in corpore sano – in einem gesunden Körper steckt ein gesunder Geist. Die Weisheit der alten Römer gilt noch heute. Ob Joggen, Fussball oder Schwimmen: Bewegung an der frischen Luft entspannt und gibt eine starke Konstitution. Diese wiederum hilft, Krisen besser zu bewältigen.
  3. Oder Entspannungstechniken wie autogenes Training, Meditation und Tai-Chi: Finden Sie, was Ihnen zusagt und Ihnen hilft, den Geist zu entspannen.
  4. Schützen Sie sich vor Stress am Arbeitsplatz: Sprechen Sie Konflikte an. Delegieren Sie, wenn die Arbeit zu viel wird. Weisen Sie ungerechtfertigte Kritik zurück. Fordern Sie Feedback ein. Ist Ihnen eine Aufgabe nicht klar oder ergibt sie für Sie keinen Sinn fragen Sie nach.
  5. Schalten Sie regelmässig Ihr Smartphone aus: wenn Sie konzentriert an etwas arbeiten, wenn Sie sich gerade entspannen wollen. Wer immer auf Empfang ist, kann sich nicht erholen.
  6. Fällt Ihnen schwer, jemandem eine Bitte abzuschlagen? Machen Sie bei der Arbeit alles lieber selbst? Lernen Sie, auch einmal Nein zu sagen! Seien Sie versichert: Die Welt wird sich trotzdem weiterdrehen.
  7. Kampf dem Perfektionismus! Wem seine Arbeit nie gut genug ist, droht auszubrennen.
  8. Ehrlich währt am längsten: Erkennen Sie die Symptome und gestehen Sie sich ein, dass Sie ein Problem haben. Verfolgt Sie die Arbeit in den Schlaf, der immer schwieriger zu finden ist? Sind Sie auch nach dem Wochenende erschöpft oder nach den Ferien? Dann ist es Zeit zu handeln.
  9. Ist es so weit, glauben Sie nicht, dass auf die Zähne beissen hilft. Lassen Sie sich helfen: Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson aus der Familie oder dem Freundeskreis, wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder einen Psychiater.
  10. Schleppen Sie sich nur noch zur Arbeit, empfinden Sie keine Freude mehr im Leben, fühlen Sie sich von Ihren Mitmenschen distanziert? Reden Sie mit Ihrem Arzt über Antidepressiva.
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