G-Level-Gangster L. B.
Knast für den Aargauer Teenie-Gang-Boss!

Das Bezirksgericht Lenzburg schickt den Gangster-Boss L. B. (29) für 33 Monate hinter Gitter. Seit 2009 hat er als Kopf der G-Level-Gang Dutzende Jugendliche terrorisiert.
Publiziert: 05.12.2014 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:03 Uhr

L. B. führte ein krasses Doppelleben. Einerseits kommt er aus einer berühmten Fussballer-Familie, ist ein angesehener Fussball-Trainer und Schiedsrichter. Andererseits regiert er in seiner Freizeit als Gang-Lord mit eiserner Faust über 100 Jugendliche. In seinem Auftrag begehen sie verschiedenste Verbrechen.

Schuldig gesprochen wird der Sohn eines ehemaligen Nati-A-Fussball-Stars der mehrfachen Gefährdung des Lebens, der mehrfachen Nötigung, der mehrfachen Körperverletzung an einem Wehrlosen und der mehrfachen Drohung.

Nicht voll schuldfähig

Das Bezirksgericht Lenzburg verurteilt den 29-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von 33 Monaten. Davon muss er nur 12 Monate absitzen. Der Rest der Strafe ist bedingt. Der Gang-Leader ist wegen verschiedener psychischer Erkrankungen nicht voll schuldfähig.

So berichtete die Berner Zeitung über die G-Level-Gang.
Foto: Screenshot Berner Zeitung

Als Anführer sei L. B. verantwortlich für die Straftaten der Mitglieder, führte die Staatsanwaltschaft aus. Er habe mit System die Mitglieder zu Verbrechen angestiftet. Um der dreckigen Gang beizutreten, mussten die 13- bis 17- Jährigen andere Jugendliche bedrohen, erpressen oder gar verprügeln. Als Beweis mussten sie die Tat mit dem Handy aufnehmen und dem Chef die Filmaufnahmen schicken.

Er wollte die Gewalttaten auf dem Handy sehen

Wie die Aargauerzeitung schreibt, drohte der Gangster-Boss nicht selten damit, seine Opfer zu töten. Er stellte sich auf Facebook als Gangster dar, der schon vier Personen ermordet hat. Er verschickte Fotos von sich, wie er auf Jugendlichen sitzt - die seien jetzt tot, schrieb er dazu. Auch geschrieben habe er: «Mini Jungs sind scho unterwegs zu dir, zu spät, du weisch es genau, du bisch TOT.»

Während den Ermittlungen offenbarte sich, dass L. B. an ADHS leidet. Er kann sich nicht konzentrieren, ist impulsiv und hyperaktiv. Das haben die Gerichtspsychiater festgestellt. Vor seiner Verhaftung wurde das ADHS nie behandelt.

L. B. schwieg während der Verhandlung. Er beantwortete keine Fragen. Wie «SRF» schreibt, sprach er nur am Schluss. Er sagte, es tue ihm leid, er wäre froh, das alles wäre nicht passiert. (mcb)

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