Für Oligarchen-Drama
Sean Baker gewinnt Goldene Palme in Cannes

Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an den US-amerikanischen Regisseur Sean Baker für seinen Film «Anora». Das gab die Jury am Samstagabend bekannt.
Publiziert: 25.05.2024 um 20:42 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2024 um 14:52 Uhr
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Mit seinem Film «Anora» hat der US-amerikanische Regisseur Sean Baker die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt. Der Film setzte sich gegen 21 andere Wettbewerbsfilme durch. Entschieden hat eine Jury unter dem Vorsitz der Regisseurin Greta Gerwig.

Die Jury zeichne mit «Anora» einen «unglaublich menschlichen Film» aus, sagte Gerwig. Es sei ein Film, «der unsere Herzen erobert hat, der uns lachen liess, der uns unendlich hoffen liess, der uns das Herz brach und dabei nie die Wahrheit aus den Augen verlor».

«Das ist buchstäblich mein einziges Ziel»

«Anora» erzählt von einer Striptease-Tänzerin namens Ani, die einen russischen Oligarchen-Sohn kennenlernt. In jugendlicher Sorglosigkeit heiratet der Junge Ani nach nur wenigen Tagen zu grossem Missfallen seiner Eltern, die alles in Bewegung setzen, um das wieder rückgängig zu machen. Im Zentrum steht stets Ani (Mikey Madison), die selbstbewusst ihre Ziele verfolgt. Der temporeiche Film ist eine Mischung aus Komödie und Drama und überzeugt durch tolle Schauspielerinnen und Schauspieler, unerwartete Wendungen und viel Witz.

Ist überglücklich: Sean Baker gewinnt die Goldene Palme

«Das ist buchstäblich mein einziges Ziel als Filmemacher in den letzten 30 Jahren gewesen», sagte Baker. «Ich bin mir also nicht sicher, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen werde», scherzte der 53-Jährige auf der Bühne.

Vier Frauen teilen sich Auszeichnung

Der Grosse Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an «All We Imagine as Light» von der indischen Regisseurin Payal Kapadia. Der Franzose Jacques Audiard erhielt den Preis der Jury für sein Musical «Emilia Pérez». Einen Spezialpreis der Jury erhielt der kürzlich aus dem Iran geflüchtete Regisseur Mohammed Rassulof für «The Seed of the Sacred Fig».

Den Preis als beste Darstellerin teilen sich dieses Jahr vier Frauen: Er ging an die Schauspielerinnen Karla Sofía Gascón, Zoe Saldana, Selena Gomez und Adriana Paz für ihre Rollen in «Emilia Pérez».

Als bester Schauspieler wurde Jesse Plemons für seine Rolle in «Kinds of Kindness» von Giorgos Lanthimos ausgezeichnet. Miguel Gomes gewann für «Grand Tour» den Preis für die beste Regie. Für das beste Drehbuch wurde Coralie Fargeat mit «The Substance» ausgezeichnet.

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