Ex-Knie-Artist David Larible (60) wegen sexueller Handlung mit Kind in Zürich verurteilt
Clown mit schwarzer Weste

Am Ende sprach der Richter Klartext und verurteilte den Ex-Knie-Clown David Larible (60) wegen drei Zungenküssen mit einem 14-jährigen weiblichen Fan.
Publiziert: 16.08.2017 um 00:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:13 Uhr
Viktor Dammann

Alle Unschuldsbeteuerungen nützten dem weltberühmten Zirkusartisten David Larible (60) am Ende nichts. Das Zürcher Bezirksgericht glaubte seinem zur Tatzeit 14-jährigen Fan, der Clown habe ihr in seinem Zürcher Hotelzimmer drei Zungenküsse verabreicht.

Wegen sexueller Handlungen mit einem Kind wurde der Italiener gestern zu einer bedingten Geldstrafe von 19’200 Franken verurteilt. Dem Mädchen muss er 2000 Franken Genugtuung bezahlen. Ausserdem wurde er für fünf Jahre des Landes verwiesen. «Herr Larible, Sie haben einem jungen Mädchen den ersten Kuss gestohlen», sagte Einzelrichter Claudio Maira am Ende seiner Urteilsbegründung dem verurteilten Clown.

Larible bestritt die ihm vorgeworfenen Übergriffe vollumfänglich – bis zum Schluss. «Ich bin ein Mann und habe kein sexuelles Interesse an Mädchen. Frauen gefallen mir, Frauen!», so der Zirkusartist. Weshalb ihn das Mädchen dermassen belaste, wisse er nicht. «Ich hoffe, dass sie nicht gelogen hat, um mir zu schaden.»

David Larible hat nichts zu lachen. Der Clown wurde für schuldig befunden.
Foto: Toini Lindroos

Der Richter wollte es genau wissen: «Haben Sie das Mädchen gefragt, ob es schon einen Orgasmus gehabt habe?» Larible dazu: «Weshalb hätte ich dies tun sollen? Wenn das Wort gefallen ist, dann könnte es mit dem Gefühl bei einem Auftritt zu tun gehabt haben.»

Richter Maira hakt nach: «Sie waren mit ihr eineinhalb Stunden im Hotelzimmer – dies erscheint doch recht lange.» Larible antwortet, er habe nur ein Buch, das er dem Mädchen schenken wollte, und seine Kamera aus dem Zimmer holen wollen. «Das Mädchen wollte nicht unten warten. Ich sprach mit ihr ausführlich über meine Arbeit als Clown und sie hatte sehr viele Fragen.» Aber: Es sei ein Fehler gewesen, sie aufs Zimmer zu nehmen.

Sven Gretler, Anwalt des Mädchens, bestreitet, dass sich das Mädchen geweigert hatte, in der Hotellobby zu warten – das sei nie Gesprächsthema gewesen. 

Als weiteres Indiz führte der Anwalt den umfangreichen Whatsapp-Verkehr zwischen dem Clown und seinem Fan an. Umfang: mehr als 900 Nachrichten! In den Chats sei die Rede von gegenseitigen Umarmungen bis hin zu «Ich vermisse dich» gewesen. Gretler fragt offen: «Schreibt so ein 59-Jähriger einer 14-Jährigen?»

Für Anwalt Valentin Landmann, der den Clown vertritt, hat dies keine Bedeutung: «Die Anschuldigungen sind Schwärmereien eines pubertierenden Mädchens.» Doch seine Argumentation punktete bei Richter Maira nicht. Er führte vielmehr aus: «Sie haben das Vertrauen eines Kindes, das sie verehrt hat, missbraucht!» Und weiter: Larible habe den Aufenthalt im Hotelzimmer nicht plausibel erklären können. 

Die Aussagen des Mädchens seien hingegen «sehr glaubhaft». Der Richter dazu: «Man merkte, wie peinlich ihr alles war.» Verteidiger Landmann meldete noch im Gerichtssaal Berufung an. Clown Larible zeigte sich bitter enttäuscht und sagte zu BLICK: «Ich glaube, der Richter hat sein Urteil schon vor dem Prozess gefällt.»

Die Chronik eines Skandals

Am 24. Oktober 2016 nimmt David Larible (60) ein 14-jähriges Mädchen mit auf sein Zürcher Hotelzimmer. Er gibt ihr Zungenküsse. Über 900 Nachrichten haben Larible und die 14-Jährige später ausgetauscht. Einen Monat später wird der 60-Jährige im Anschluss an eine Vorstellung des Circus Knie in Lugano TI verhaftet.

Am 24. November 2016, also vier Tage nach der Verhaftung, macht BLICK den Fall publik. Obwohl die Staatsanwaltschaft einen Schleier des Schweigens über den Fall legte, sickert der Vorwurf gegen Larible durch: Sexuelle Handlungen mit einem Kind!

Zwei Tage später werden die ersten Vorstellungen abgesagt. Der Weltweihnachtscircus in Stuttgart (D) streicht den strauchelnden Clown aus dem Programm. Dort hätte er ab 8. Dezember in der Manege stehen sollen. Der 60-Jährige geht auf Tauchstation.

Am 3. Dezember äussert sich Larible im BLICK zum ersten Mal zu den Vorwürfen – und streitet alles ab: «Wie ich mich erinnere, habe ich ihr wohl einen Abschiedskuss auf die Stirn oder die Wange gegeben», sagt er. Zungenküsse habe es nie gegeben. Und weiter: «Ich habe in keiner Weise pädophile Neigungen. Ich liebe meine Frau und meine Kinder.»

10. Januar 2017: Der nächste Hammer für Larible! Der Staatsanwalt hat Anklage erhoben – wegen sexueller Handlungen mit einem Kind! Spätestens jetzt wird klar: Es wird zum Prozess kommen. Mit bekanntem Ergebnis. 

Am 24. Oktober 2016 nimmt David Larible (60) ein 14-jähriges Mädchen mit auf sein Zürcher Hotelzimmer. Er gibt ihr Zungenküsse. Über 900 Nachrichten haben Larible und die 14-Jährige später ausgetauscht. Einen Monat später wird der 60-Jährige im Anschluss an eine Vorstellung des Circus Knie in Lugano TI verhaftet.

Am 24. November 2016, also vier Tage nach der Verhaftung, macht BLICK den Fall publik. Obwohl die Staatsanwaltschaft einen Schleier des Schweigens über den Fall legte, sickert der Vorwurf gegen Larible durch: Sexuelle Handlungen mit einem Kind!

Zwei Tage später werden die ersten Vorstellungen abgesagt. Der Weltweihnachtscircus in Stuttgart (D) streicht den strauchelnden Clown aus dem Programm. Dort hätte er ab 8. Dezember in der Manege stehen sollen. Der 60-Jährige geht auf Tauchstation.

Am 3. Dezember äussert sich Larible im BLICK zum ersten Mal zu den Vorwürfen – und streitet alles ab: «Wie ich mich erinnere, habe ich ihr wohl einen Abschiedskuss auf die Stirn oder die Wange gegeben», sagt er. Zungenküsse habe es nie gegeben. Und weiter: «Ich habe in keiner Weise pädophile Neigungen. Ich liebe meine Frau und meine Kinder.»

10. Januar 2017: Der nächste Hammer für Larible! Der Staatsanwalt hat Anklage erhoben – wegen sexueller Handlungen mit einem Kind! Spätestens jetzt wird klar: Es wird zum Prozess kommen. Mit bekanntem Ergebnis. 

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