Er kam bewaffnet zum Haus
Vater von Tiktok-Star (14) erschiesst Stalker

Ava Majury (14) hat über eine Million Follower auf Tiktok. Einer ihrer Fans war wohl krankhaft besessen von ihr. Als sie ihn blockierte, tauchte er beim Haus ihrer Familie auf und schoss mit einer Schrotflinte durch die Eingangstür. Jetzt erzählt sie ihre Geschichte.
Publiziert: 19.02.2022 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2022 um 14:05 Uhr

Im Jahr 2020 erstellte die damals 13-jährige Amerikanerin Ava Majury einen Tiktok-Account. Mit trendigen Tänzen und Synchronisationen von Liedern gewann sie innerhalb von nur einem Jahr über eine Million Follower. Dabei fiel einer ganz speziell auf.

Vom 18-jährigen Eric Rohan Justin erhielt sie regelmässig Nachrichten auf Snapchat und Instagram. Anfangs habe sie ihm ganz normal zurückgeschrieben. «Ich habe meinen Fans immer geantwortet, mit Nachrichten wie ‹Hey, wie war dein Tag?›», sagt sie gegenüber «The New York Times».

Was Ava jedoch nicht wusste: Justin trat hinter ihrem Rücken mit einigen ihrer Klassenkameraden in Kontakt. Diese verkauften dem Jugendlichen Fotos von Ava sowie ihre Handynummer.

Die 14-jährige Ava Majury hat über eine Million Follower auf der Plattform Tiktok.
Foto: TikTok / avamajuryyy
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Fan verlangte Bilder von Avas Po und Füssen

Die Bilder, für die Justin bezahlt hatte, waren nur von Avas Gesicht. Doch dies reichte dem besessenen Fan irgendwann nicht mehr. Er begann, dem Tiktok-Star Nachrichten über Venmo, einer mobilen Bezahl-App, zu schicken. Dort verlangte er als Gegenleistung für Geld, das er Ava schickte, Bilder von ihrem Po und ihren Füssen.

Ava sperrte Justin daraufhin auf sämtlichen Konten. Doch dieser gab nicht nach und schickte ihr in drei Zahlungen insgesamt 600 Dollar, mit der Bitte, ihn wieder zu entblocken. Schliesslich schaltete sich Avas Vater Rob, ein pensionierter Polizist, ein und forderte Justin mittels SMS auf, seine Tochter in Ruhe zu lassen.

Von da an änderte sich Justins Verhalten schlagartig. So soll er einen von Avas Mitschülern gefragt haben, ob dieser eine Waffe habe. In einem SMS schrieb er: «Ich könnte die Tür einfach mit einer Schrotflinte aufbrechen, denke ich.» Avas Familie, die davon erfuhr, nahm die Drohung nicht ernst, unter anderem weil Justin Hunderte von Kilometern entfernt lebte.

Vater stoppte den Stalker

Am 10. Juli 2020 machte Justin seine Drohung dann aber wahr. Mit einer Schrotflinte tauchte er beim Haus der Familie in Florida auf und schoss durch die Haustür. «Alles, woran ich mich erinnere, ist, dass ich es hörte und in meiner Brust spürte, und als ich aufblickte, war da ein Loch in meiner Tür», erinnert sich Ava.

Ihr Vater habe Justin daraufhin verfolgen wollen, sei jedoch gestolpert und gefallen. Kurz darauf kam Justin allerdings wieder zurück, woraufhin Avas Vater, mit einer Pistole bewaffnet, ihn dazu aufforderte, seine Waffe fallenzulassen. Als dieser nicht gehorchte, schnappte sich Avas Vater seine Pistole und erschoss den Stalker seiner Tochter.

Wie die Polizei berichtet, sind die Ermittlungen zum Fall noch nicht abgeschlossen. Allerdings dürfte Avas Vater ungestraft bleiben, da Justin sein Grundstück betrat – damit hatte er gesetzlich das Recht, zu schiessen.

Zur Schule geht die Teenagerin seit dem Vorfall nicht mehr, ihre Eltern unterrichten sie nun von zu Hause aus. Auf den sozialen Medien bleibt Ava trotzdem aktiv. «Ich mag es einfach, andere Menschen zum Lächeln zu bringen», erzählt sie. Ihr Vater unterstützt sie dabei: «Ich denke, wir mussten ihr einfach erlauben, diese Entscheidung zu treffen, und sie irgendwie unterstützen». (obf)


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