Foto: Ted S. Warren

Microsoft steigert Gewinn
Wachstum von Cloud-Geschäft schwächt sich ab

Der Software-Riese Microsoft hat zum Jahresende prächtig verdient, Anleger reagierten dennoch skeptisch. Das Wachstum im für Microsoft immer wichtiger werdenden Cloud-Geschäft verlangsamte sich.
Publiziert: 30.01.2019 um 23:25 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2019 um 07:55 Uhr

Im zweiten Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) legte der operative Gewinn im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar zu, wie Microsoft am Mittwoch nach US-Börsenschluss am Konzernsitz in Redmond (US-Bundesstaat Washington) mitteilte. Der Umsatz stieg um gut zwölf Prozent auf 32,5 Milliarden Dollar.

Im abgelaufenen Quartal zu Ende Dezember lag das Plus im Cloud-Geschäft bei 76 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch zu 98 Prozent gereicht. Zwar boomt Microsofts lukratives Geschäft mit IT-Diensten im Internet weiter, doch beim Flaggschiff – der Azure-Plattform für Unternehmen – schwächte sich das Wachstum verglichen mit dem Vorjahreszeitraum erheblich ab. Auch bei den konzernweiten Erlösen konnte Microsoft die hohen Ansprüche der Wall Street letztlich nicht erfüllen. Die Microsoft-Aktie fiel nachbörslich um 2,6 Prozent.

Der vor allem für sein Betriebssystem Windows bekannte US-Konzern baut seit vielen Quartalen sein Cloud-Geschäft aus und profitiert dabei davon, dass immer mehr Unternehmen darauf verzichten, eigene teure Rechenzentren zu betreiben. Stattdessen nehmen sie lieber die Dienste von Cloud-Plattformen in Anspruch, die ihnen auf externen Servern Speicherplatz sowie Anwendungen zur Verfügung stellen. Mit Azure ist Microsoft zur Nummer zwei im Markt hinter AWS von Amazon aufgestiegen. Der Drittplatzierte ist Google.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als die US-Steuerreform Microsoft einen Verlust von mehr als sechs Milliarden Dollar einbrockte, lief es unter dem Strich wieder deutlich besser. Der Gewinn im zweiten Geschäftsquartal lag bei 8,4 Milliarden Dollar.

In den letzten Jahren hat sich Microsoft immer breiter aufgestellt. Zum Portfolio gehören auch Surface-Tablets, Xbox-Spielekonsolen sowie die Suchmaschine Bing. Im Juni gab der US-Konzern den 7,5 Milliarden Dollar schweren Kauf der weltgrössten Softwareentwickler-Plattform Github bekannt. Es war der grösste Zukauf seit der 26 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Karrierenetzwerks LinkedIn. Vor allem Letztere zahlt sich aus. Der Umsatz von LinkedIn kletterte im abgelaufenen Vierteljahr um 29 Prozent. (SDA)

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